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Nein. Diese Story dreht sich nicht um Metallica, nicht um Iron Maiden oder Slayer und auch nicht um Sepultura. Diese Bands gelten auch heute noch als cool und werden weiterhin verehrt – auch von den Leuten, die sich seit den hard'n'heavy 80er- und 90er-Jahre musikalisch weiterentwickelt haben.
Ein Blick zurück zeigt aber: Nicht alle Bands von damals erreichten diesen Status. Über viele unserer damaligen Lieblinge lächeln wir heute nur noch beschämt.
Weil Gründer Dave Mustaine einmal bei Metallica war und wir dachten: «Dann muss es ja gut sein!»
Weil wir realisierten, dass Mustaine eigentlich nie über Metallica hinweggekommen und ein schlechter Verlierer ist.
Weil's schnell war und uns die hohe Stimme von Sänger (Nein, ich werde nie «Vocalist» schreiben) Kiske nicht störte.
Weil wir versuchten erwachsen zu werden und CDs mit derart infantilem Cover-Artwork diesen Prozess nicht überlebten.
Weil wir auch «Dungeons and Dragons» spielten. Oder «Das Schwarze Auge»
Weil wir einsahen, dass Rollenspiele unsere Zeit als Jungfrauen nur noch verlängern würde.
Wir glaubten, sie wären AC/DC in schnell.
Die sind aus New York! Aus New York Mann! NEW FUCKING YORK! Ausserdem sind «Anthrax» auch ein wenig Punk.
Peinlich wurde uns Anthrax eigentlich nie. Aber um sich langfristig in unsere Ohren zu brennen, war die Band wohl einfach zu wenig edgy.
Wir spielten ja auch mit He-Man und Skeletor.
Deshalb ...
Irgend einer hatte einen grossen Bruder, der das hörte.
Um ehrlich zu sein: Ich vergass Exodus einfach und stolperte heute während den Recherchen wieder darüber. Das spricht nicht für die Band.
Weil wir das «Kill» im Bandnamen krass fanden und weil man sich als Overkill-Hörer von der Masse abheben konnte.
Wir realisierten, dass ausser dem «Kill» im Namen nichts an dieser Band wirklich krass ist und dass die Masse manchmal halt eben doch recht hat.
Weil Sänger Mille Petrozza echt furchteinflössend war. Kreator war noch böser als alles andere.
Irgendwann wollten wir die Texte dann doch verstehen ...
Musikalisch war Tankard nichts Besonderes. Die Band positionierte sich aber geschickt im Biertrinker-Milieu (ein Gimmick, das eigentlich den Punkbands vorbehalten war). Wir mochten damals zwar noch kein Bier, taten aber vehement so.
Süffelbands darf man eigentlich nur gerade während der kurzen Phase hören, in der man die Freuden des Alkohols entdeckt. Danach (oder zuvor) ist es tragisch.
Wir waren extrem beeindruckt, dass der Sänger «Schmier» hiess. Einfach nur «Schmier».
Das alleine reicht natürlich nicht, um das nächste Iron Maiden zu werden.
Sodom schlug wie Manowar in die Mucki-Männer-Kerbe. Das beeindruckte uns. Weil wir Spaghetti-Arme hatten.
Wir fanden heraus, dass – im Gegensatz zu Manowar – die Sodom-Bandmitglieder auch Spaghetti-Arme hatten.
Sie waren gross. Extrem gross. Wer «Priest» nicht hörte, hatte keine Ahnung.
Leder- und Nietenüberdruss.
Es gilt zu sagen, dass die meisten der hier aufgelisteten Bands heute noch existieren und noch immer auftreten. Alle Fans haben sie also nicht verloren. Deshalb freue ich mich auf eine angeregte Diskussion. Und ausserdem: Habe ich eine Band vergessen, die unbedingt auf die Liste muss? Bitte im Kommentarfeld erwähnen (die Band muss aber schon einen gewissen Stellenwert gehabt haben)!