In der griechischen Antike war Hermes der Schutzgott der Kaufleute und Reisenden. Auf Bildern war er oft mit einem geflügelten Helm abgebildet. In Deutschland hingegen ist Hermes ein Paketunternehmen in Konkurrenz zur Post oder DHL – und es macht gerade mit fliegenden Päckchen Schlagzeilen.
Meist sind es eher verloren gegangene Pakete, die für Aufregung sorgen – Überarbeitung und Unterbesetzung bei den Lieferfirmen sei Dank. Ein Paketzusteller von Hermes ist nun jedoch durch seinen unkonventionellen und durchaus sportlichen Zustellversuch aufgefallen.
Ein Wort. #Hermes pic.twitter.com/yeGf2aa2Ck
— Words like swords (@Weltregierung) 24. Januar 2019
In einem Video, das zunächst auf einem Imageboard hochgeladen und dann auf Twitter verbreitet wurde, ist ein weisser Hermes-Lieferwagen zu sehen. Auf dem Dach steht ein Mann mit blauer Jacke und versucht, ein Paket auf einen Balkon des Hauses vor ihm zu werfen. Der erste Versuch – zumindest der erste, der im Video zu sehen ist – schlägt fehl. Der Hermes-Bote springt also von seinem Transporter, sammelt das Paket wieder auf, klettert erneut auf das Wagendach, Trommelwirbel (leider nur gefühlt) und dann: ein neuer Versuch. Lässig aus der Hüfte geworfen. Das Paket landet jedoch erneut erst an der Balkonmauer und dann ein Stockwerk tiefer auf dem Boden. Im Gegensatz zum vorgestellten Trommelwirbel ist der Aufprall des Pakets im Video sehr deutlich zu hören.
Das Schauspiel wiederholt sich also noch einmal. Diesmal jedoch mit Erfolg. Das Paket landet auf dem Balkon. Zustellversuch geglückt. Wenn auch wohl nicht ganz in Übereinstimmung mit den Hermes-Dienstvorschriften.
Wo das Video aufgenommen wurde und ob es echt ist, ist bislang nicht bekannt. An diesen Informationen sind allerdings nicht nur Journalisten und Twitter-Nutzer interessiert, sondern auch das Lieferunternehmen Hermes. Auf Twitter reagierte dessen Social-Media-Manager mit den Worten: «Was zum ... das habe ich auch noch nie gesehen.» Pakethoch und -weitwurf gehören offenbar nicht zu den gewünschten Hermes-Lieferarten.
Was zum... das habe ich auch noch nie gesehen. Das geht überhaupt nicht, nenne mir bitte ggf. mehr Details (Ort, Uhrzeit, Kennzeichen) per DN. ^s
— Hermes Germany (@hermesDE) 24. Januar 2019
Das finden zumindest die meisten Twitter-Nutzer, die das Video kommentierten. Hier ein kleines Best-of:
Jetzt verstehe ich endlich, was #Hermes meint mit dem Hinweis, ihre Boten unternehmen DREI Zustellversuche.
— Markus Wierz (@markuswierz) 24. Januar 2019
Bei "nicht angetroffen" auf der Karte das "an" durchstreichen nicht vergessen. ☝🏼
— Lady Sybils Sonnenscheinheim für kranke Drachen (@vonNordenher) 24. Januar 2019
Es ist Handball WM! Da wird man ja wohl mal was werfen dürfen.
— Woranhatsgelegen (@Woranhatsgeleg2) 24. Januar 2019
Postwurfsendung
— Der Verbrauchertipp (@Prokrastinateu1) 24. Januar 2019
"Ihre Bestellung >Porzellan Service< wurde zugestellt"
— (((Kiki))) (@NameIsStolen) 25. Januar 2019
Um fair zu sein: Vielleicht hat der Balkon-Besitzer ja selbigen als "Wunsch-Ablageort" angegeben?
Respekt. Sehr ehrgeizig der junge Mann. Hätte ja auch nach dem ersten Versuch die Zustellung des Laptop's sein lassen können.
— Timeo (@flohsinn) 24. Januar 2019
#DHL hold my beer... pic.twitter.com/9aaFBvDgkf
— jan (@grobijaaaaan) 25. Januar 2019
Was für ein Asi. Ehrlich, da bin ich auf 180. Unfassbare Missachtung jeglicher gesellschaftlicher Konvention. Gegen alle Regeln. Alter Schwede! Wie kann man nur
— Christoph Dimpker (@Dimpkie) 24. Januar 2019
HOCHKANT filmen?!
Was willstn erwarten. Unterste Lohngruppe. Verdienen ja Mindestlohn. Aber nur bei ner gewissen Paketzahl. Die sie wahrscheinlich nicht erreichen. Verbraucher wollen es billig. Müssen auch irgendwo billig Menschen ausgebeutet werden. Geliefert wie bestellt.
— Niko Erdmann (@niko_erdmann) 24. Januar 2019
Lesetipp: Warum bei DHL-Pakete verschwinden, hat unseren Kollegen von watson.de ein Paketbote verraten.
(fh/oli)