Es gibt sie ja bekanntlich zuhauf, diese Gesetzlichkeiten à la «Murphy's Law». In diversen gesellschaftlichen Arenen treten gewisse Phänomene wiederholt auf, ehe sie zu ungeschriebenen Gesetzen verkrusten. So auch im Studentenleben. Und du weisst es.
15.12.2017, 15:1616.12.2017, 12:30
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1. Gesetz
Niemand – in der Geschichte des Studierens – war jemals bereits am Lernen
Ob nun perfide Ausprägung ausgefuchster Westentaschenpsychologie oder tatsächlich Wahrheit, und nichts als die Wahrheit: Am Lernen (oder im «Lernfahrplan») ist gemäss eigenen Aussagen NIE. JEMAND. ZU. IRGENDEINER. ZEIT.
Hier ein Formular, das du in der Lernphase an deine Kommilitonen/-innen austeilen und dir so die Konversation ersparen kannst:
Bild: watson
2. Gesetz
Die Selbstlüge ist dein Freund
Da der Terminus «Selbstlüge» leider sehr negativ konnotiert ist, mag dieses Gesetz als moralisch verwerflich daherkommen. Tut es aber nicht. Wem das nicht einleuchtet, hier eine kleine Auflistung:
Die Selbstlüge ermöglicht es dir, ein normales Leben zu führen, ...
- ... obwohl einige deiner Freunde bereits mit beiden Beinen im Berufsleben stehen (und ein geregeltes Leben mit Geld und so führen) und du nicht
- ... obwohl du vor einer ungewissen Zukunft stehst (wer will schon jemand anstellen, so frisch von der Uni)
- ... obwohl du jetzt eigentlich was für die Uni machen solltest (und dennoch lieber andere Sparglimenten machst)
Hier selektiv einige Selbstlüge-Mechanismen:
Bild: watson / shutterstock
bild: watson / shutterstock
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Nicht nur die Studis. Und du weisst es.
3. Gesetz
Gute Vorsätze im Studentenleben sind sinnfrei
Nicht direkt die Antithese zum dritten Gesetz, dafür aber ein Zusatzartikel. So richtig und wichtig diese Selbstlügen auch sein mögen, so darf die Grenze zwischen Realität und Fiktion nicht verschwimmen. Wird eine Selbstlüge zu überzeugend, mündet sie oft in wirklich, wirklich ernst gemeinten Vorsätzen. Spar dir diese Energie.
Beispiel des Verlaufs eines Kräfte raubenden Vorsatz-Zyklus:
Bild: watson
Hier noch eine ausführlichere Studie dazu:
4. Gesetz
Der viel zitierte «Mut zur Lücke» ist keine Floskel, sondern die Überlebensformel in der akademischen Wildbahn
Der Mut zur Lücke ist nicht nur eine «Urban Legend» oder eine ausgehöhlte Metapher. Der Mut zur Lücke ist das Studentenleben.
Was zu folgendem Effekt führt:
Wie du dir den Studiumsabschluss vorstellst:
bild: watson / shutterstock
Wie er wirklich ist:
bild: watson / shutterstock
...
bild: watson / shutterstock
...!
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5. Gesetz
E-Mail-Konversationen mit Dozierenden sind Paradebeispiele asymmetrischer Kommunikation
Dozieren auf Augenhöhe mit den Studenten. Von mir aus. Frontalunterricht ist passé. Schön. Gemeinsames Erarbeiten von Lerninhalten. So lässig.
Nachdem nun die Illusion einer flachen Hierarchie indoktriniert wurde, schreib mal ein Mail an die akademische Obrigkeit. Und lass dir einen Pfahl ins Herz rammen.
Du so:
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... wobei du dich etwa so fühlst:
Und der Dozent so:
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6. Gesetz
20 Franken sind eine nicht zu unterschätzende Summe Geld
Zusammengefasst in dem Moment, wenn Freunde eine alte 20er-Note behalten, um alte Zeiten zu konservieren und du es dir einfach nicht leisten kannst.
Und so zeigt sich die Validität dieses Gesetzes ungefähr im Alltag:
7. Gesetz
Wochentage werden zu willkürlichen Bezeichnungen einer abstrakten Zeiteinheit
«Wochenende» ist nicht zwingend ein automatischer Trigger für den exzessiven Ausstoss von Glückshormonen und «Montag» bedeutet nicht unbedingt Existenzkrise. Die emotional aufgeladenen Bezeichnungen werden komplett entmystifiziert. Ohnehin: Wer braucht schon Zeitgefühl, wenn man auch einfach ein wenig leben kann?
Das heisst, dass Alltägliches plötzlich als persönliche Errungenschaft daherkommt:
Bild: watson / shutterstock
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Ja es gibt sie. Diese ganz spezifischen Sätze.
Irgendwann kriegt jede/r das Studium fertig: 91-Jährige ist die Älteste Uni-Absolventin. Keine Ausreden mehr.
Video: srf/SDA SRF
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