Autofans, frohlockt! Am 18. November startet «The Grand Tour» mit Jeremy Clarkson, James May und Richard Hammond!
Aber: Was erwartet uns da eigentlich?
Dem Trailer nach zu urteilen wäre die Antwort: Eine Weiterführung der besten Elemente aus der guten alten «Top Gear»-Zeit. Idiotische Stunts also, grossartige, aber unwegsame Locations, und alles moderiert von drei nun doch ziemlich in die Jahre gekommenen, schusseligen alten Herren.
Seit sich May, Hammond und Clarkson von der BBC verabschiedet haben, floppt die Show. Eigentlich logisch, denn sämtliche «Top Gear»-Absurditäten funktionierten nur, weil sie von den drei Reitern der Apokalypse überbracht wurden.
The Grand Tour today. Perfect. American money. British production. Dutch tech. And a German audience.
— Jeremy Clarkson (@JeremyClarkson) November 14, 2016
Deshalb, zur Einstimmung: Das sind die besten «Top Gear»-Momente ever.
Die Herren Clarkson, Hammond und May werden von einem deutschen Auto-TV-Magazin zum Duell aufgefordert. Als Austragungsort wird Belgien ausgewählt, «ein Land, das eigens dazu erfunden wurde, dass England und Deutschland darin ihre Differenzen austragen können». Alleine schon die Ankunft der «Top Gear»-Boys ist legendär:
Teil 2:
Top Gear kauft einen verrosteten Occasions-Toyota-Hilux – um ihn kaputtzufahren. Unter anderem wird er im Meer parkiert, verbrannt und von einem Hochhaus geworfen. Doch das Ding läuft und läuft und läuft und läuft. Unkaputtbar – und damit offiziell das verdammt nochmals härteste Auto der Welt.
Teil 2:
Teil 3:
Captain Slow: Keiner flucht schöner.
Man kennt es aus den Auto-Verfolgungsjagden in James-Bond-Filmen und dergleichen: Irgendwann macht das Film-Auto einen abstrusen Sprung über 50 Meter. In Wirklichkeit ist dies nur dank einem Auto-Katapult möglich – einer grossartigen Maschine, die in den Händen der Herren Hammond und May einen völlig neuen Verwendungszweck findet. Austragungsort ist ein Steinbruch, auf dem eine riesige Darts-Scheibe markiert ist ... und den Rest kannst du dir ja vorstellen:
Eine dieser klassischen «Top Gear»-Brüller-Episoden, die nur deshalb funktionieren, weil Clarkson und May sich so prächtig gegenseitig beleidigen und blossstellen können. Hier geht es für ein Mal um ihre persönlichen Autos: Ein 1972er Rolls-Royce und 1963er Mercedes-Benz 600 Grosser.
Teil 2:
Welches ist die schnellste Religion auf der legendären «Top Gear»-Teststrecke? Es treten an: Ein katholischer Pfarrer, ein Rabbi, ein buddhistischer Lama, ein anglikanischer Pfarrer und der (ebenfalls anglikanische) Bischof von Lewes.
Drei Episoden später kommt noch ein muslimischer Mufti (bei der ersten Folge war Ramadan), ein Rasta, ein Druide und ein Vertreter der Siebenten-Tags-Adventisten. Der Schnellste? Man glaubt es kaum: Der Rasta.
Aufstieg und Niedergang des Reliant Robin, eines der, naja, glückloseren Gefährte der britischen Auto-Geschichte. Das Resultat ist eines der lustigsten TV-Specials aller Zeiten.
Man kann den «Top Gear»-Machern viel vorwerfen, nur nicht, dass sie nicht ehrgeizig waren. Eines der ambitionierteren Projekte war aus einem Auto ein Raumschiff zu konstruieren – eines, das es wirklich in die Stratosphäre hinauf und danach wieder (mehr oder weniger) heil zurück auf die Erde schafft. Das Fahrzeug dazu: Wiederum der allseits beliebte Reliant Robin (weil es «ein bisschen wie ein Space Shuttle aussieht»).
Von all den vielen «Top Gear»-Reise-Specials weitaus das beste: Absurde Challenges, noch absurdere gegenseitige Geschenke (1,5 Meter lange Modellschiffe, irgendwer?), grossartige Bekleidung, atemberaubende Landschaften ...
... und das alles auf Zweirädern (Clarkson hasst Motorräder).
Man glaubt es kaum, aber die drei Komiker schafften es tatsächlich, mit einem zusammengeschusterten amphibischen Fahrzeug, den Ärmelkanal zu überqueren. Respekt!
Nach Beschwerdebriefen, ihre Auto-Tests bestünden nur aus absurden Stunts und Slapstick-Einlagen, bemüht sich «Top Gear», den neuen Ford Fiesta nach wirklich relevanten Kriterien zu beurteilen: Wie sparsam ist das Auto? Kann man damit gut Parkieren? Ist es grün? Könnte es entkommen, wenn es in einem Shopping-Center von Bösewichten in einer Corvette verfolgt würde?
Von Bagdad nach Bethlehem in Budget-Occasions-Sportwagen: Das beste Weihnachts-Special aller Zeiten.
Top Gear war einer der ersten, die den unglaublichen Ariel Atom testeten. Diese Szene schaffte es zum Meme.
Wie könnte man die Winterolympiade attraktiver gestalten? In dem man versucht, den Ski-Weitsprung-Rekord zu brechen! In einem Mini!
Jeremy versucht einen ganzen Büro-Arbeitstag im kleinsten je in Serie produzieren Auto der Welt zu verbringen. Es gelingt. Mehr oder weniger.
Die Challenge: In den US-Südstaaten sich nicht lynchen, erschiessen oder sonst töten zu lassen. Dies, notabene, während die Jungs den Staat in Autos durchqueren, die mit Sprüchen wie «Country Music ist Müll» oder «Hillary for President» dekoriert sind.
Ja, es gab dieses eine Mal, als der bis anhin gesichtslose Testfahrer The Stig seinen Helm auszog. Und siehe da, wer zum Vorschein kam ...
Es gibt vieles, das man am BMW X6, diesem protzigen Monstrum, nicht mögen kann. Doch Clarkson will es ganz genau wissen:
«The Grand Tour» kann kommen!