
Sag das doch deinen Freunden!
Das Original wurde knapp drei Jahre lang anfangs der Achtzigerjahre gebaut – und erhielt einen unvergesslichen Auftritt als Zeitmaschine in der «Back to the Future»-Trilogie. Doch bereits seit 2007 kann man den Sportwagen DMC-12 bei der texanischen Firma DeLorean Motor Company wieder kaufen. Bisher handelt es sich um Autos, die aus den Restbeständen der Originalproduktion gefertigt wurden. Natürlich werden dabei modernere, leistungsfähigere Motoren, moderne Elektrik und dergleichen verbaut. Neue Autos von Grund auf zu bauen, war der Firma verboten, weil sie damit sämtliche Sicherheits- und ökologischen Vorlagen eines heutigen modernen Autos erfüllen musste – etwas, das alleine schon wegen des Designs des DMC-12 unmöglich wäre. Zudem war eine Klage der Witwe von John DeLorean hängig, bei der es um die rechtmässige Verwendung des Designs und Firmenlogos ging.
Details sind nicht bekannt, doch offenbar wurde diese Klage bereinigt. Zudem hat eine Intervention der US-Regierung bewirkt, dass Niedrigvolumen-Autohersteller gewisse Vorlagen nicht erfüllen müssen, sofern der Antrieb modernen ökologischen Ansprüchen genügt. Will heissen: Verbaut man einen modernen Motor und übersteigen die Produktionszahlen ein gewisses Limit nicht, steht der Fertigung nichts mehr im Wege: Ab 2017 sollen die ersten nigelnagelneuen DeLorean vom Band laufen!
Dabei wird das ikonische Design erhalten bleiben, die Mechanik aber rundum erneuert. Noch ist nicht entschieden, wer die Motoren liefert; mehr als 300 PS werden es aber garantiert sein, so das Presse-Statement. Auch elektrische Versionen soll es geben. Zudem werde der neue DeLorean selbstverständlich heutige Annehmlichkeiten wie Bluetooth, Navi-Systeme oder Sitzheizung aufweisen. Der Preis sollte zwischen 80’000 und 100’000 Dollar liegen.
Es gibt wenige Automarken, die eine derart kurze Lebensspanne und zeitgleich einen derart grossen kulturellen Einfluss vorweisen können wie die Firma, die Ende der Siebzigerjahre vom amerikanischen Businessman John DeLorean gegründet wurde. Im Januar 1981 rollten die ersten DeLorean DMC-12 vom Band, Dezember 1982 war schon wieder Schluss mit der Produktion. Um die 9000 Stück wurden gebaut.
Von Anfang an hatte der DMC-12 mit Qualitäts- und Fertigungsproblemen zu kämpfen. John DeLorean hatte geschickt mit der britischen Regierung verhandelt, um finanzielle Unterstützung für die Autofabrik in Dunmurry in Nordirland zu erhalten. Die britische Regierung war dankbar für die neu geschaffenen Jobs im von politischen Problemen geplagten Nordirland. Leider waren die meisten nordirischen Angestellten bisher ungelernte Arbeiter, weshalb viele Autos Probleme mit den Spaltmassen oder der Einstellung der Flügeltüren aufwiesen.
Noch problematischer waren unaufhörlich in die Höhe schnellende Kosten, für welche die britische Regierung nicht mehr aufkommen wollte. Und als John DeLorean infolge einer verdeckten Operation des FBI angeklagt wurde, Kokain im Wert von 24 Millionen Dollar in die USA einzuführen, war das Ende der Firma besiegelt. Die Fabrik wurde geschlossen. Aus der Traum.
Was aber blieb, war eine Design-Ikone, die ihresgleichen sucht. Die Flügeltüren, die Karosserie aus poliertem Aluminium, die Alu-Speichenräder: Der DMC-12 war damals schon eines der Fahrzeuge mit dem höchsten Wiedererkennungswert der Automobilgeschichte.
Und als die Property-Designer der Filmproduktion von «Back to the Future» anno 1985 nach einem schnittigen Auto suchten, das man in eine Zeitmaschine umwandeln konnte, war der Sammlerwert eines DeLoreans besiegelt.
Der neue DMC-12 wird sämtliche Annehmlichkeiten eines modernen Sportwagens aufweisen, so die Firma DeLorean. Schade nur, dass kein Flux-Kompensator eingebaut wurde.