Die neuen Smartphones Galaxy S9 und Galaxy S9 Plus erhalten das Android-Update zuerst. Samsung hat ausserdem eine Geräteliste veröffentlicht, die zeigt, wann welche Galaxy-Modelle auf Android 9 aktualisiert werden.
Der Zeitplan ist ohne Gewähr. Was aus der Liste ausserdem hervorgeht: Zwei im Jahr 2015 auf den Markt gekommene Smartphones werden (software-technisch) teilweise abgesägt. Es handelt sich um diese Geräte:
Die beiden (seinerzeit) beliebten Geräte erhalten künftig nur noch Sicherheitsupdates. Android 9 ist für sie nicht vorgesehen. Updates der System-Apps (E-Mail, Galerie etc.) können trotzdem weiter über den Play Store erfolgen.
Android 9 («Pie») gibt es bereits seit August. Warum also dauert das so lange?
Wenn Google auf den eigenen Pixel-Smartphones eine neue Android-Version veröffentlicht, heisst dies nicht, dass sie auch sofort bei Samsung, Huawei oder Nokia verfügbar ist. Smartphone-Hersteller erhalten die (fast) fertige Android-Version zwar in der Regel einige Wochen im Voraus, aber jede neue Betriebssystem-Version muss an die eigenen Geräte angepasst werden. Die Anpassungen sind stark vom Prozessor abhängig. Deshalb sind die Smartphone-Hersteller darauf angewiesen, dass die Chip-Hersteller die neue Android-Version rasch unterstützen.
Läuft die neue Android-Version auf dem bisherigen Smartphone, sprich ist das Betriebssystem an die Hardware angepasst, müssen als Nächstes die grundlegenden Funktionen wie Telefonie, das Versenden und Empfangen von Textnachrichten, die Verbindung zum Internet etc. angepasst und getestet werden. In einem dritten Schritt werden herstellerspezifische Apps und Funktionen (Kamera-App, Foto-App, E-Mail-App etc.) und allenfalls die Benutzeroberfläche angepasst.
Nun erst beginnt die Testphase, die nochmals mehrere Wochen oder – falls komplexe Probleme auftreten – Monate dauern kann. Jeder Hersteller gibt die neuste Android-Version für seine Geräte erst frei, wenn er überzeugt ist, dass sie reibungslos funktioniert. Alles andere würde in einem PR-Desaster enden.
Da es in Verbindung mit ganz bestimmten Mobilfunknetzen von Telekomfirmen trotz Labortests zu unerwarteten Problemen kommen kann – beispielsweise funktioniert plötzlich das Telefonieren im 4G-Netz von Swisscom nicht – werden die Updates gestaffelt ausgeliefert. Zunächst erhalten nur wenige User das Update. Treten keine (grösseren) Probleme auf, bekommt die zweite Welle das Update und so weiter. Unter anderem deshalb kann es sechs bis zwölf Monate dauern, bis ein Update vollständig verteilt ist.
Wer Android-Updates zügig erhalten möchte, sollte beim Handy-Kauf auf das Label «Android One» achten. Hersteller wie Nokia verpflichten sich mit diesem Label, nur eingeschränkte Änderungen an Android vorzunehmen, die Geräte wenigstens zwei Jahre lang mit System-Updates zu versorgen und monatliche Sicherheits-Updates zu liefern. Die Sicherheits-Updates werden mindestens drei Jahre lang zur Verfügung gestellt.
Update: Laut sammobile.com hat Samsung damit begonnen, Android 9 für das Galaxy Note 9 auszuliefern.
(as/oli)