Der Streamingdienst Netflix hat zum Jahresende dank Filmhits wie «Bird Box» weiter starkes Wachstum verzeichnet. Weltweit wurden in den drei Monaten bis Ende Dezember unterm Strich 8.8 Millionen neue Bezahl-Abos verbucht.
Dies teilte das Unternehmen nach US-Börsenschluss im kalifornischen Los Gatos mit. Im US-Heimatmarkt kamen 1.5 Millionen neue Kunden hinzu. International gab es 7.3 Millionen Neukunden. Insgesamt brachte es der Streaming-Riese zum Jahresende auf gut 139 Millionen bezahlte Mitgliedschaften.
Netflix punktete im Schlussquartal mit Produktionen wie «Bird Box» mit Hollywood-Star Sandra Bullock. Laut Schätzungen des Unternehmens dürfte der seit 21. Dezember weltweit verfügbare Thriller in den ersten vier Wochen von mehr als 80 Millionen Nutzerkonten aus abgerufen worden sein. Auch mit anderen Filmen wie «Roma» oder «The Christmas Chronicles» gelang dem vor allem für Serienhits wie «House of Cards» bekannten Streaming-Service weitere Erfolge.
Auch geschäftlich lief es rund, allerdings hat sich der Ausblick auf das laufende Quartal eingetrübt: Die Erlöse steigerte Netflix im Schlussquartal 2018 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um mehr als ein Viertel auf 4.2 Milliarden Dollar. Die Firma blieb damit aber leicht unter den Erwartungen der Wall Street. Der Gewinn sank zwar um 28 Prozent auf 134 Millionen Dollar. Netflix übertraf damit jedoch die Prognosen.
Für seine internationale Expansion und um Rivalen wie Amazon Prime oder Hulu auf Distanz zu halten, investiert Netflix massig Geld - das bringt Wachstum, zehrt aber am Profit.
Bei Anlegern kamen die Zahlen nicht gut an - die Aktie geriet nachbörslich deutlich ins Minus. Der Kurs hatte zuvor aber auch kräftig zugelegt, zuletzt gab eine Preiserhöhung in den USA Auftrieb an der Börse. Am ehesten etwas auszusetzen, gab es möglicherweise am Ausblick auf das laufende Quartal. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn verfehlte Netflix die Erwartungen der Analysten.
Im Gesamtjahr 2018 wuchsen die Erlöse um über ein Drittel auf 15.8 Milliarden Dollar. Der Überschuss betrug 1.2 Milliarden Dollar, was mehr als einer Verdopplung gegenüber dem Vorjahr entspricht. (sda/dpa)