International
Islamischer Staat (IS)

Enthüllungsjournalist Günter Wallraff bot sich im Austausch für eine IS-Geisel an

Enthüllungsjournalist Günter Wallraff bot sich im Austausch für eine IS-Geisel an

30.10.2015, 07:5330.10.2015, 08:05
Mehr «International»
Enthüllungsjournalist Günter Wallraff: «Ich habe mir ein Drittel Überlebenschancen gegeben.»
Enthüllungsjournalist Günter Wallraff: «Ich habe mir ein Drittel Überlebenschancen gegeben.»
Bild: screenshot

Der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff hat sich gemäss eigenen Angaben im Oktober 2014 im Austausch für die IS-Geisel Peter Kassig angeboten. Kassig, ein ehemaliger US-Soldat, war 2012 in Syrien bei einem humanitären Einsatz vom IS entführt worden.

«Ich suchte Kontakt zur US-Botschaft und bot denen an, dass ich mich gegen ihn austauschen lasse», sagte Wallraff im Magazin der Süddeutschen Zeitung. Die Amerikaner lehnten Wallraffs Angebot jedoch ab – nicht zuletzt, weil die Überlebenschancen für den Deutschen als gering eingeschätzt wurden. Auch auf das Angebot des Journalisten, das Lösegeld durch private Spenden aufzubringen, gingen die USA nicht ein. Washington lehnt es prinzipiell ab, Lösegelder für entführte Landsleute zu zahlen.

Islamischer Staat (IS)
AbonnierenAbonnieren

Wallraff hätte sich mit seinem Tod in den Händen des IS abgefunden, wie er der Süddeutschen Zeitung sagt. «Hätte man mich öffentlich massakriert, hätte es in Deutschland eventuell muslimische Jugendliche, die sich zum IS hingezogen fühlen, und für die ich wegen meiner Initiativen für Einwanderer vielleicht eine Orientierung bin, nachdenklich gemacht und sie am Ende von Ihrem Entschluss abgebracht.»

Peter Kassig, der zeitweise mit den später ebenfalls getöteten Nicolas Henin und John Cantile in einer Zelle festgehalten wurde, wurde am 16. November 2014 vom Weissen Haus für tot erklärt. (wst)

Dir gefällt diese Story? Dann teile sie bitte auf Facebook. Dankeschön!👍💕🐥

Syrien

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Supreme Court befasst sich mit Immunität Trumps: Straffreiheit bei Ermordung von Rivalen?

In der historischen Frage nach Immunität vor Strafverfolgung für Ex-Präsidenten hat sich das Oberste Gericht der USA skeptisch gegenüber den Argumenten von Donald Trumps Anwalt gezeigt. In dem Fall geht es um nicht weniger als die Zukunft der Strafverfahren gegen den Trump und die Grenzen des Rechtsstaats.

Zur Story