Liebes Christchindli – eins dieser unerträglich coolen Autos, biiiiitte!
Genug vom automobilen Einheitsbrei? Wie wär's mit einem Gefährt mit etwas Individualität? So als Weihnachtsgeschenk, etwa? Schauen wir doch husch, was der aktuelle globale Oldtimer-Markt so bietet!
Klar – einige davon sind crazy unerschwinglich. Aber hey, andere sind durchaus bezahlbar ... und bezüglich Spass pro Franken unschlagbar. Und überhaupt: Träumen darf man noch. Und gucken ohnehin.
Eine Auswahl für deine Wunschliste:
1971 Dino 246 GT
Fangen wir mit etwas an, das gewiss nicht zu den Schnäppchen gehört: Der legendäre 246 – benannt nach seinem 2,4-Liter-V6-Motor – und ein Ferrari in allem ausser dem Namen. Enzo Ferraris Sohn Alfredo «Dino» Ferrari, der massgeblich an der Entwicklung des V6-Motors beteiligt war, war an Muskeldystrophie verstorben, weshalb Il Commendatore die V6-Modelle ihm zu Ehren die Markenbezeichnung «Dino» verpasste. Selbstredend sind solche Autos eine Stange Geld wert – vor allem, wenn sie in einem so makellosen Zustand sind wie dieses hier. Aber hey – vielleicht gibt es ja ein Weihnachtswunder!
- Preis auf Anfrage bei Emil Frey Classic
(Bei einer kürzlichen Auktion erreichte das Auto mit einem Höchstgebot von 420'000 Franken den Mindestpreis nicht. Na, good luck.)
1970 Opel Kadett B 1900 Rallye
Nein, es braucht keine sechsstellige Summe, um ordentlich Spass in einem alten Auto zu haben. Und ebenso wenig muss ein solcher Göppel piekfein renoviert sein. In dieser Hinsicht ist dieser ehemalige Opel Team Sweden-Kadett, «equipped with a ENEM Group 2 Rally Engine with 170 HP» ziemlich unschlagbar.
- 19'500 Euro bei Gallery Aaldering
1962 Jaguar MK II
Nichts verbindet Eleganz und unbändige Power besser als ein Jaaaaaaag. Nicht umsonst dominierten die Mk II in den Sechzigerjahren den Tourenwagen-Rennsport. So gesehen ist ein MK II das perfekte Allzweckauto: The Gentleman's Express ... mit dem man aber jederzeit problemlos einen Burnout hinlegen kann.
- 81'000 Euro bei Jaguar Land Rover Classic Deutschland
1948 Fiat 500 Topolino Street Dragster
In Europa kennen wir den Fiat Topolino als das erste erfolgreiche «Auto für das Volk» – dasjenige, das dem VW Käfer um mehr als drei Jahre zuvor kam (zehn, wenn man berücksichtigt, dass der Käfer erst nach dem Krieg richtig in Serie ging). Weniger bekannt ist hierzulande aber, dass der bescheidene Topolino eine beliebte Basis für Hot Rods und Dragster in den USA in den Anfangsjahren dieses Sports war. Und dieses Exemplar hier weist alle Merkmale der originalen Hot Rods aus den 1950er Jahren auf: der Ford «Flathead» V8, die aus überschüssigen Zweitweltkriegsbombern stammenden Schalensitze – somit in eigener Hinsicht ein absoluter Klassiker.
- 27'000 Dollar bei Hemmings
1981 Toyota Hilux 4×4 + Matching Trailer
Bekanntlich ist der Toyota Hilux das härteste, unkaputtbarste Auto der Welt. Ihr wisst schon: Jener crazy «Top Gear»-Test, bei dem ein solches Auto im Meer versenkt, ein Wohnwagen darauf fallen gelassen, in Brand gesetzt und zu guter Letzt auf einem Hochhaus geparkt wurde, das gesprengt wurde ... und es sprang immer an. Kein Wunder sind Hilux Pickups heute beliebte Oldtimer-Autos – zumal man hier urchiges Pickup-Feeling hat ohne die ausufernden Dimensionen heutiger Vehikel. Dieses besonders hübsche Exemplar hat noch einen speziell angefertigten Anhänger, der aus einer identischen Hilux-Ladefläche hergestellt wurde.
- Schätzpreis 30'000 – 50'000 Dollar auf Mecum
1960 Porsche 356 B T5
Wie cool ist das denn? Ein 356, als Tribute zum 1962er-Akropolis-Rallye-Auto aufbereitet. Während es sich nicht um den Original-Rennwagen handelt, ist die Abstammung dieses Autos dennoch makellos, wurde es doch 1960 von Porsche America Inc. in die USA importiert und dann vom Tuner Beal Hardy aus Atlanta für Rallyes vorbereitet. Von dort ging es nach Grossbritannien und schliesslich nach Griechenland, wo es nun versteigert werden soll. Die Gutachter klassifizieren es als für «fast-road spec» gebaut, was Fachjargon ist für «ein absolutes Biest».
- Geschätzt wird 45'000 – 55'000 Euro auf Bonhams
1963 Cadillac De Ville
Ein Pink Cadillac! Diskussion überflüssig! Wie viele Songs über anthrazitgraue SUVs gibt es? Eben. Und wenn schon Pink, dann nicht irgendein Cadillac, sondern bitte sehr einen DeVille der Serie 1 oder 2. Am besten als Cabrio.
«Verhandelbar» steht da beim (stolzen!) Preispunkt, was durchaus ratsam erscheint angesichts der Tatsache, dass dieser doppelt so hoch wie vergleichbare Exemplare auf Hemmings ist. Aber dafür ist er schon hier in der Schweiz. Und dafür ist er pink.
- 98'900 Franken («verhandelbar») auf Zwischengas
1971 MGC Roadster
Nö, kein MGB. Seht ihr da die Beule in der Motorhaube? Dahinter verbirgt sich der kräftigere Reihen-6-Zylinder-Motor, der dieses Modell als «C» auszeichnet. Mit 4'500 gebauten Exemplaren ist der drehmomentstarke MGC im Vergleich zum Bestseller MGB geradezu eine Rarität. Dies nicht zuletzt, weil dessen Kritiker monierten, dass die zusätzliche Leistung des grossen 6-Zylinder-Motors auf Kosten des Handlings ging. In Wirklichkeit sind jedoch keine der vermeintlichen Handling-Probleme unüberwindbar, und ein gut eingestelltes Exemplar (wie es dieses hier offenbar ist) macht so viel Spass, wie ein klassischer britischer Cabrio-Sportwagen nur machen kann – bloss mit deutlich mehr Power unter der Haube.
- 39'900 Franken auf Zwischengas
1982 Audi Ur-Quattro
Dieses Auto braucht kaum eine Vorstellung. Indem es die Konkurrenz in der Rallye-Welt förmlich vernichtete, bescherte es den Massen der Alltagsautofahrer die Freuden des Allradantriebs. Ja, man darf von einer Vor- und Nach-Audi-Quattro-Ära der Automobilgeschichte sprechen. Und die schönste – und wohl auch beste – Version ist nach wie vor das Original: Der Ur-Quattro.
- 25'000 – 30'000 Pfund auf Bonhams
1964 Studebaker Avanti
Kunst, die man fahren kann: Wer in einem Avanti aus den frühen Sechzigerjahren sitzt, fährt nicht nur bloss ein Auto. Ja, zu seiner Zeit war ein technisches Wunderwerk (und sogar kurzzeitig das schnellste Serienauto der Welt, denn der 4,7-Liter-V8-Motor hat ordentlich Power), aber am Ende bleibt der Avanti ein einzigartiger, etwas ungewöhnlicher Gegenstand automobiler Kunst. Hey, Leute – alleine schon wegen des Interieurs!
- 29'900 Euro bei Classic-Cars.de
1960 Ford Econoline E-100 Pickup
Ach so, ein limettengrün-goldener Van-Pickup mit V6-Motor und seitlichen Auspuffrohren ist dir etwas zu ... «auffällig»? Dann tu dir doch einen gebrauchten Yaris in Silbergrau für das gleiche Geld zu! Bitte sehr.
- 19'995 Dollar auf Hemmings
1990 Ford Sierra RS Cosworth Rouse Sport
Oh ja! Wieder so eine Ikone! Das Auto, das zwar erschwinglich, aber nicht versicherbar war – aufgrund der Tatsache, dass es damals den zweifelhaften Status des meistgestohlenen Autotyps auf den Britischen Inseln erlangte. Oder anders ausgedrückt: Fahr' einen Ford Sierra Cosworth – und die Polizei wird dich garantiert anhalten. Egal. Denn noch nie hat ein Mittelklasse-Viertürer so viel Spass gemacht. Ein Hooligan auf Rädern.
- Schätzpreis 20'000 – 25'000 Pfund – auf Bonhams
1965 Ford GT40 Mk I
Sodeli. Für diejenigen unter euch, die zu jener ungewöhnlich seltenen Spezies von Menschen gehören, die nicht nur Geld, sondern auch noch Geschmack haben, hätten wir dies noch im Angebot: Eines von nur 48 produzierten GT40 Mk I Race Coupé. Diese strassentaugliche Version wurde seinerzeit neu an Shelby American für Ausstellungs- und Vorführzwecke geliefert und ist eines von nur zwei GT40, die nachweislich von Carroll Shelby selbst gefahren wurden. Und garantiert das einzige, das im schicken Weinrot daherkommt. Frohe Weihnachten, kann man da nur sagen!
- Preis? Das Auktionshaus nennt keinen Schätzpreis, ... doch Kommentatoren erwarten einen Erlös zwischen Sieben (7!) und Zehn Millionen Dollar. Ach, kannst ja mitbieten – HIER auf Mecum.
