Am Donnerstag, 17. März ist Saint Patrick's Day! Genauer: Der Gedenktag des irischen Bischofs Patrick aus dem 5. Jahrhundert, der als erster christlicher Missionar auf der Insel gilt und heute den Status des Schutzheiligen der Insel innehält.
Der 17. März ist in der Republik Irland und in Nordirland ein gesetzlicher Feiertag (und – interessanterweise – auch im britischen Überseegebiet Montserrat sowie in der kanadischen Provinz Neufundland). Nicht so in den USA – was aber niemand daran hindert ... ach, ihr wisst schon ...
In der Tat, manch ein Ire kann nur staunen ab dem Getue in einer durchschnittlichen US-Stadt. Als Kommentar dazu dieses Verbotsschild in einem irischen Pub in Wembley:
Aber wir schweifen ab. Denn wir alle wollen und sollen auch sehr wohl zum St. Patrick's Day anstossen! Am besten mit einem der grossartigsten Produkte, welche The Emerald Isle hergibt: Irish Whiskey!
Schliesslich soll es ebendieser Saint Patrick gewesen sein, der die Kunst des Destillierens aus den Mittelmeerländern auf die Insel gebracht hat – womit Whiskey eine irische Erfindung wäre und erst danach Schottland kam.
Vielleicht. Die Iren und die Schotten streiten sich selbstredend darüber.
Was aber unbestritten ist, ist, dass die älteste lizenzierte Whiskey-Destillerie der Welt in Irland steht: In County Antrim, Nordirland, erhielt die örtliche Destillerie von König James I. anno 1608 die Lizenz, Whiskey zu brennen. Daraus entstand die Old Bushmills Distillery, die heute noch produziert – womit sie die am längsten betriebene Whiskeybrennerei der Welt ist.
Indirekt ist es ebenfalls den üblen englischen Kolonialherren zu verdanken, dass irischer Whiskey eine weltweit einzigartige Herstellungsweise hat: Pure Pot Stills – so umgingen die erfinderischen Iren die von der Kolonialmacht auferlegte Malzsteuer. Irischer Whiskey wird nämlich in drei Arten unterteilt: Single Malt, Blended und Pure Pot Still. Während man die ersteren auch andernorts auf der Welt kennt, wurden Pure Pot Stills aus der Not geboren, als die Engländer anfingen, im 19. Jahrhundert das Malz zu besteuern. Also begannen die Iren, den Whiskey aus gemälzter und ungemälzter Gerste herzustellen. Der ungemälzte Anteil überwog, sodass man einiges an Malzsteuer einsparen konnte. Schon war eine völlig neue Whiskeygattung geboren.
Noch heute werden Redbreast, etwa, oder Green Spot nach diesem Verfahren hergestellt. Und für ihre Blended Whiskeys verwenden die Iren nicht nur Single Malt und Grain Whiskey, sondern fügen auch noch Pure Pot Still Whiskey hinzu.
So jetzt. Wir wollen nun ein paar Drinks-Rezepte mit Irish Whiskey!
Okay, grundsätzlich gilt: Jeder klassische Whiskey-Cocktail (Old Fashioned, Whiskey Sour etc.) geht auch mit Irish Whiskey. Das ergibt eine etwas andere Geschmacksnote, gewiss, aber funktionieren tun die Drinks alleweil! Fangen wir doch gleich mit einem Cocktail an, der gewissermassen der irische Manhattan sein könnte:
Ganz klar: Dieser Klassiker darf nicht fehlen.
Ein altes Rezept, das erstmals in Harry MacElhone's «ABC of Mixing Cocktails» anno 1922 erschien und irische und schottische Brände mit Zitronensaft zu einem erfrischenden Drink kombiniert.
Ein süffiger Longdrink, der dank Angostura Bitters etwas Tiefe erlangt.
Essig aus dem Essiggurken-Glas? Nicht jedermanns Sache. Aber man ist schliesslich auch nicht jedermann.
Einer dieser Drinks im Boilermaker-Stil. In Anlehnung auf die beliebten Jägerbombs mitunter auch Irish Car Bomb Cocktail genannt, ... was in den USA unproblematisch, in Irland und Grossbritannien bis heute noch freilich als etwas anstössig empfunden wird. Dublin Drop ist jedenfalls eine treffende Bezeichnung:
Und hier noch ein Drink, für wenn man erkältet ist oder sonst ein wenig kränkelt:
Sláinte, allerseits! Und happy Saint Patrick's Day!