Wenn du besser als Ronaldo und Messi bist, es aber keiner merkt: Luis Suarez' fabelhafte Saison
Ich weiss, du willst jetzt sofort die Gründe lesen, weshalb Suarez besser als Ronaldo und Messi sein soll. Gönn dir doch erst mal seine Tore und Assists bei der 8:0-Gala von Barcelona gegen Deportivo.
Hast du Suarez' Gala-Auftritt gesehen? Gut, dann können wir jetzt zu den Argumenten übergehen. Passend zu seinen sieben Skorerpunkten gibt es sieben Argumente, weshalb sich der Uruguayer nicht hinter den Superstars Ronaldo und Messi verstecken muss.
In einem Spiel sieben Skorerpunkte
Luis Suarez ist der erste Spieler im 21. Jahrhundert, der in einer Partie der Primera Division zu sieben direkten Torbeteiligungen kommt. Das haben bisher weder Ronaldo noch Messi geschafft.
Der beste Torschütze aus dem Spiel heraus
In der Torschützenliste der Primera Division liegt Ronaldo derzeit noch auf Position 1. Der Real-Superstar hat 31 Tore geschossen, dabei aber 6 Penalties verwandelt. Luis Suarez erzielte von seinen 30 Treffern nur einen per Elfmeter. Zudem absolvierte der Barça-Stürmer nur 31 Partien, Ronaldo alle 34. Messi steht «erst» bei 24 Toren (3 Elfmeter).
Suarez wäre der erste Torschützenkönig in Spanien, der nicht Ronaldo oder Messi heisst, seit 2008/09. Damals war sein Landsmann Diego Forlan mit 32 Treffern bester Liga-Torschütze.
Bester Liga-Skorer
Der beste Liga-Skorer der aktuellen Primera-Division-Saison ist Luis Suarez bereits. Mit 30 Toren und 15 Assists kommt er auf 45 direkte Torbeteiligungen. Dahinter lauert Ronaldo mit 42 (31+11). Messi mit 36 (24+12) und Neymar mit 32 (22+10) hinken hinterher.
Bild: EPA/EFE
Die meisten Punkte pro Spiel
Luis Suarez hat 2015/16 auch wettbewerbsübergreifend die beste Quote an direkten Torbeteiligungen:
Luis Suarez: 48 Partien, 49 Tore, 25 Assists = 1,51 Punkte pro Spiel.
Cristiano Ronaldo: 43 Partien, 47 Tore, 15 Assists = 1,44 Punkte pro Spiel.
Lionel Messi: 40 Partien, 39 Tore, 20 Assists = 1,47 Punkte pro Spiel.
Bei Barcelona mehr als nur angekommen
Luis Suarez muss sich auch mit seinem totalen Punkteschnitt für die Katalanen nicht verstecken, auch wenn Cristiano Ronaldo mit seiner Quote für Real Madrid noch leicht vor ihm liegt.
Luis Suarez hat, seit er für Barcelona spielt, in 91 Partien 123 Skorerpunkte gesammelt (74 Tore und 49 Assists). Das macht im Durchschnitt 1,35 Punkte pro Partie.
Cristiano Ronaldo kommt bei Real Madrid auf 343 Spiele und 476 Punkte (360 Tore und 116 Assists), was einem Schnitt von 1,38 Punkten pro Partie entspricht.
Lionel Messi hat in 526 Spielen für Barcelona 657 Punkte (451 Tore und 206 Assists) gesammelt, was 1,24 Punkten pro Spiel entspricht.
Der Uruguayer kann also auch in dieser Sparte mit den beiden scheinbar unerreichbaren Superstars mithalten.
Bild: Lalo R. Villar/AP/KEYSTONE
Die Disziplin
Immer wieder bemängelt wird die angeblich nicht vorhandene Disziplin von Luis Suarez. Er ist vielen seit seiner Attacke gegen Giorgio Chiellini an der WM 2014 noch als «Beisser» in Erinnerung. Bei Barcelona sieht das Ganze jedoch anderst aus:
Luis Suarez hat in seinen 91 Partien für Barcelona noch keine einzige rote oder gelb-rote Karte gesehen.
Zum Vergleich: Ronaldo hat in seinen 343 Partien für die Königlichen einmal die gelb-rote und vier Mal die direkte rote Karte gesehen.
Ein richtiger Saubermann ist Lionel Messi, der in 526 Spielen für Barcelona noch keinen einzigen Platzverweis erhalten hat.
Bild: MIGUEL VIDAL/REUTERS
Der Mehrfachtorschütze
Luis Suarez trifft gerne mehrfach. In dieser Saison hat der Stürmer bereits zum fünften Mal mindestens einen Hattrick erzielt. Vier Tore gelangen ihm diese Saison übrigens zum zweiten Mal. Zuvor gelang ihm dieses Kunststück im Pokal-Halbfinale am 3. Februar beim 7:0 gegen Valencia.
Überflügelt wird Suarez von Cristiano Ronaldo, der bereits sechs Mal mindestens einen Hattrick erzielte. Drei Mal gelang dem Portugiesen dieses Kunststück in der Champions League, zuletzt am 12. April, als er Wolfsburg im Alleingang rauskegelte.
Auf drei Hattricks kommt Lionel Messi. Seinen letzten Dreierpack erzielte der Argentinier am 3. März gegen Rayo Vallecano.