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Basel muss gegen Saloniki die Abwehr umstellen

Basel's Aldo Kalulu, Konstantinos Dimitriou, Blas Riveros, Eray Cuemart and Samuele Campo, from right, upon their arrival the day before the UEFA Champions League second qualifying round first le ...
Ein wichtiger Spieler konnte die Reise nach Saloniki nicht mitmachen.Bild: KEYSTONE

Vor dem Spiel um Millionen muss Wicky noch an der Basler Abwehr basteln

Die Partie des FC Basel gegen Paok ist mit das bedeutendste Auswärtsspiel der Saison, doch die Vorzeichen stehen äusserst schlecht.
24.07.2018, 09:26
céline feller / Aargauer Zeitung
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Überlebenswichtig. Als das bezeichnet Marco Streller die Champions League für den FC Basel. Ein grosses Wort, das Druck aufsetzt. Insbesondere angesichts dessen, dass der Weg des FCB in die Champions League weit ist. Sehr weit. Zwei Qualifikationsrunden plus die Playoffs müssen die Basler überstehen, wenn sie ein achtes Mal in der Gruppenphase der Königsklasse stehen wollen.

Dass der FCB-Sportchef diesen Druck in Kauf nimmt und der Champions League solches Gewicht verleiht, hat zwei Gründe. Einerseits die finanziellen Reize. Alleine die Startprämie für die Gruppenphase beläuft sich auf mindestens 15.25 Millionen Euro (aufgrund des starken Koeffizienten, der neuerdings mithonoriert wird, könnten es bis über 31 Millionen werden). Geld, das der FCB einkalkuliert hat. Schafft er «nur» den Sprung in die Europa League – von Besitzer Bernhard Burgener als Mindestziel deklariert –, würden nur vergleichsweise mickrige 2.92 Millionen Euro (plus Koeffizient-Millionen) in die Klubkassen fliessen.

Basel's and sports director Marco Streller upon his departure the day before the UEFA Champions League second qualifying round first leg match between Greece's PAOK FC and Switzerland's ...
Sportchef Marco Streller macht die Reise nach Griechenland ebenfalls mit.Bild: KEYSTONE

«Mit überlebenswichtig meine ich aber nicht nur den finanziellen Aspekt», sagt Streller und deutet auf den zweiten, fast noch wichtigeren Faktor hin: die Königsklasse als Argument bei den Spielern. Denn finanziell wäre der Gang in die Europa League zu verkraften. Alleine seit Beginn dieses Jahres hat der FCB durch lukrative Verkäufe unter anderem von Manuel Akanji und Mohamed Elyounoussi ein Transferplus von rund 60 Millionen Euro erwirtschaftet.

Ermöglicht wurden diese Ablösen wiederum durch die Champions League und die historisch starken Auftritte dort. «Es geht aber vor allem um unseren Ruf und darum, wie man Spieler zum FCB locken kann. Da ist die Champions League ein riesiges Argument», führt Streller aus. Gerade die FCB-Neuzugänge Aldo Kalulu und Silvan Widmer hätten diverse andere Optionen gehabt, wurden jedoch mitunter mit dem Argument Königsklasse überzeugt.

Garantie oder Europa-League-Quali

Der erste Schritt in ebendiese Königsklasse ist das heutige Auswärtsspiel bei Paok Thessaloniki (19.30 Uhr, Teleclub). Und er ist gleich der bedeutendste. Kann sich der FCB nämlich eine gute Ausgangslage für das Rückspiel vom nächsten Mittwoch schaffen, ist er schon ganz nahe dran, das vorgegebene Minimalziel zu erreichen.

FC Basel during a training session the day before the UEFA Champions League second qualifying round first leg match between Greece's PAOK FC and Switzerland's FC Basel 1893 in the Toumba sta ...
Hier spielt der FCB heute Abend um 19.30 Uhr gegen PAOK Saloniki.Bild: KEYSTONE

Denn: Übersteht der FCB diese Quali-Runde, steht er bereits sicher in der Gruppenphase der Europa League und hat darüber hinaus weiterhin die Chance, sich für die Gruppenphase der Champions League zu qualifizieren. Diese Garantie, sicher europäisch spielen zu können, ist es, was den Duellen gegen Paok eine immense Bedeutung gibt. Sportchef Streller und Trainer Raphael Wicky wählten unisono die Bezeichnung «extrem wichtig» und betonten, dass man sich der Tragweite bewusst sei.

In der nächsten Quali-Runde würde der FCB auf Spartak Moskau treffen – dies hat die gestrige Auslosung ergeben. Aber auch bei einem allfälligen Ausscheiden gegen Paok hätte der FCB weiterhin Chancen, international zu spielen. Zwar nur noch in der Europa League, aber immerhin. In der dritten Quali-Runde für diesen Wettbewerb würde er auf den Sieger des Spiels FC Viitorul (Rumänien) gegen Vitesse Arnheim (Holland) treffen.

Petretta oder Dreierkette

Aber das ist noch weit weg. Jetzt zählt Paok. Das ohnehin schon schwierige Spiel im Hexenkessel Toumba und ohne Fans hat sich gestern noch verkompliziert. Denn wer am Flughafen auf Silvan Widmer wartete, tat dies vergebens. Der Rechtsverteidiger konnte nicht mitreisen. «Er hatte eine sehr schlechte Nacht, musste sich nach dem Essen am Sonntagabend erbrechen», erklärte ein konsternierter Wicky die Abwesenheit.

«Raoul Petretta auf rechts zu bringen, ist die naheliegendste Möglichkeit.»

Der Ausfall Widmers ist jener, der das Team am schwersten trifft. Für ihn gibt es kein Back-up. Taulant Xhaka, der hätte einspringen können, ist verletzt und gar nicht mitgereist. Neftali Manzambi hat sich geweigert, als Rechtsverteidiger zu spielen, und weilt im Probetraining von Sporting Gijón. Und Nachwuchs-Rechtsverteidiger Alessandro Stabile ist in den Ferien, weil er im Sommer keine Pause hatte.

Basels Raoul Petretta im Fussball Freundschaftsspiel zwischen dem FC Basel 1893 und dem FC Luzern im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Samstag, 27. Januar 2018. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
Kommt Raoul Petretta auf der rechten Abwehrseite zum Einsatz?Bild: KEYSTONE

Bleibt also noch Raoul Petretta, der von links auf rechts wechseln könnte. Dies hat er bereits gegen St.Gallen und in einigen Testspielen getan. Überzeugen konnte der Linksfuss aber nie ganz. Dennoch sagt Wicky: «Raoul auf rechts zu bringen, ist die naheliegendste Möglichkeit.»

Eine andere wäre die Umstellung auf eine Dreierkette. Die Optionen dazu hätte der FCB-Trainer allemal: Die Innenverteidiger Eder Balanta und Eray Cümart wären einsatzfähig. Und doch scheint die Variante mit Petretta realistischer. «Ich werde etwas basteln», sagt Wicky. Und kann nicht verbergen, dass er auf den Ausfall von Widmer gerne verzichtet hätte. Es ist nach der Niederlage gegen St.Gallen bereits der zweite Rückschlag der noch jungen Saison.

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Linus Luchs
24.07.2018 09:06registriert Juli 2014
"Alleine seit Beginn dieses Jahres hat der FCB durch lukrative Verkäufe unter anderem von Manuel Akanji und Mohamed Elyounoussi ein Transferplus von rund 60 Millionen Euro erwirtschaftet."
Das klingt so, als wären diese Verkäufe ein Erfolg. Für den Buchhalter mag das so sein. Aber sportlich, und meines Wissens ist der FCB immer noch ein Sportverein, sind die Abgänge von Akanji, Steffen, Elyounoussi und Lang ein substantieller Verlust, den Streller nicht annähernd kompensiert hat. Der Auftritt letzten Samstag gegen St. Gallen hat es bereits angedeutet. Die Jahre des FCB-Überflugs sind vorbei.
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Puce98
24.07.2018 10:01registriert Mai 2017
Diese "Koeffizient-Millionen" sind meiner Meinung nach wieder einmal eine überhaupt nicht sinnvolle Idee. Die Besten bekommen so einfach noch mehr Geld und werden noch besser, während die Kleinen immer weniger profitieren. Die Lücke wird immer grösser...
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Paul_Partisan
24.07.2018 10:18registriert November 2014
Schon lustig, wie Pipi, Raffi, Vali & co. das Erbe Heuslers an die Wand fahren...
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