Drei Tage nach den Übergriffen von Besiktas-Fans rund um das Heimspiel im Europa-League-Viertelfinal gegen die Türken ist Lyon erneut mit Problemen konfrontiert worden. Die Olympique-Equipe hatte in der 33. Ligue-1-Runde einen Spielabbruch in Bastia zu verdauen.
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Vor und während der Partie stürmten Anhänger der letztplatzierten Korsen den Platz und bedrängten die Gäste-Equipe massiv. Die lokalen Sicherheitskräfte waren nicht in der Lage, den gewaltbereiten Mob aufzuhalten. Während Minuten spielten sich auf dem Feld hässliche Szenen ab. Die körperlich attackierten Spieler weigerten sich zunächst, auf den Rasen zurückzukehren.
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— John E. Rojas (@jrojasa75) 16. April 2017
Nach rund 50-minütigen Diskussionen wurde die Begegnung dennoch angepfiffen, infolge weiterer Tumulte während der Halbzeitpause aber nicht mehr fortgesetzt. Für die Lyon-Profis zog sich der ungemütliche Abend auch nach dem Abbruch in die Länge. Aus Sicherheitsgründen mussten sie ihren Mannschaftsbus wieder verlassen.
🚨 Officiel, #SCBOL ne reprendra pas !!
— Olympique Lyonnais (@OL) 16. April 2017
Im berüchtigten Stade Armand-Cesari kam es bereits in der Vergangenheit immer wieder zu problematischen Situationen. 1992 ereignete sich im Stadion eine Tragödie, während des Cup-Halbfinals stürzte eine Tribüne ein – 18 Fans starben.
Vor 39 Jahren scheiterte GC im vorletzten Europacup-Halbfinal einer Schweizer Equipe in der Arena des SC Bastia. Der Zürcher Ex-Goalie Roger Berbig erinnerte sich in einem SDA-Gespräch vor ein paar Jahren an die unhaltbaren Zustände: «Ich werde nie mehr vergessen, wie wir in diesem Kessel um unsere Gesundheit bangten. Auf der überfüllten Tribüne sassen Männer mit Gewehren und Pistolen. Sie schossen in die Luft.»
Derweil gewinnt Bordeaux auswärts in Nantes dank einem Tor in der zweiten Halbzeit mit 0:1. Marseille-Captain Bafétimbi Gomis trickst gegen seinen Jugend-Klub Saint-Etienne (4:0) im grossen Stil. Vor dem 2:0 jongliert der Ex-Internationale den Ball zweimal und markiert seinen 17. Meisterschaftstreffer.
Die Stéphanois mit dem Schweizer Léo Lacroix im Zentrum der fragilen Abwehr haben der OM-Dominanz nichts zu entgegnen. Drei enttäuschenden Remis folgt ein südfranzösisches Spektakel. Neben Altmeister Gomis fällt vor allem der U20-Weltmeister Florian Thauvin im rechten Couloir als abgebrühter Doppeltorschütze positiv auf. (sda)