In den Chefetagen von Schweizer Unternehmen sitzen weit weniger Frauen als bei der ausländischen Konkurrenz. In einem internationalen Vergleich von 22'000 Unternehmen belegt die Schweiz den Rang 56 bei der Vertretung von Frauen in Geschäftsleitungen.
Bei den Verwaltungsrätinnen kommt die Schweiz auf Rang 42. Von 207 börsenkotierten Schweizer Firmen haben nur gerade sechs eine Verwaltungsratspräsidentin und sieben eine Chefin (CEO). Dies zeigt eine am Montag veröffentlichte Studie des Beratungsunternehmen EY.
Dabei würde sich gemäss EY ein höher Frauenanteil durchaus lohnen. Unternehmen mit mehr als 30 Prozent Frauen in der Geschäftsleitung würden einen um bis zu 6 Prozentpunkte höheren Reingewinn erzielen können, heisst es in der Studie.
«Die Studie zeigt, dass Unternehmen mit ausgewogenen Geschlechterverhältnissen bessere Leistungen erzielen», sagt Bruno Chiomento, CEO von EY Schweiz in der Mitteilung. Die Mitarbeiter seien engagierter, die Unternehmenskultur offener und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit steige.
Justizministerin Simonetta Sommaruga und der Bundesrat schlagen eine Frauenquote von 30 Prozent für grosse börsenkotierte Gesellschaften vor. Bild: RUBEN SPRICH/REUTERS
Plädoyer für Elternurlaub
Zudem betonen die Autoren der Studie, dass Unternehmen auch davon profitieren, wenn sie auch den Vätern in den Führungsetagen mehr Elternzeit zur Verfügung stellen. «Wenn die Sorge für die Kinder nicht allein den Frauen auferlegt wird, steigen die Chancen, dass Frauen ihre unternehmerische Fähigkeiten und berufliche Kontakte ausbauen können, die für den Zugang zu Führungsgremien erforderlich sind», heisst es in der Studie.
Die Studie wurde von EY zum internationalen Frauentag vom 8. März erstellt. Das Thema Frauen in Führungsetagen motiviert derzeit zahlreiche Beratungsinstitute, Analysen zu erstellen. Im Verlaufe der Woche wird der Kadervermittler Guido Schilling die neuesten Entwicklungen seiner seit über 10 Jahren geführten Statistiken veröffentlichen. (trs/sda)
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Die beliebtesten Kommentare
koks
07.03.2016 07:52registriert August 2015
mehr frauen, mehr gewinn?
ja danke. nebenan steht grad der alpiq-artikel. alpiq, die schweizerisch/französische stromfirma, die wiederholt einen milliardenverlust ausweisen. und trotzdem mio-löhne abzügeln. die chefin von alpiq kassierte im 2014 1.8mio chf. trotz riesigen verlusten. und jetzt erdreistet sich die frau gar, von uns bürgern und stromkonsumenten eine neue stromsteuer zu fordern, einen 'wasserrappen'.
wie ging das: mehr frauen, mehr gewinn? haha.
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