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Der Lieferroboter der Post bringt Pakete bis 10 Kilogramm nach Hause

Die Post startet zusammen mit Jelmoli einen Pilotversuch fuer die Lieferung mit Zustellrobotern in der Innenstadt am Dienstag, 29. August 2017, in Zuerich. (KEYSTONE/Christian Merz)
Die Post startet zusammen mit Jelmoli einen Pilotversuch für die Lieferung mit Zustellrobotern in der Zürcher Innenstadt.Bild: KEYSTONE

Die Post testet Lieferroboter – gegenüber dem Pöstler haben sie aber einen klaren Nachteil

Die Post führt erneut einen Test mit Lieferrobotern durch. Diese bringen in den nächsten Wochen online bestellte Waren vom Warenhaus Jelmoli zu Kunden im Stadtzentrum von Zürich.
29.08.2017, 14:0229.08.2017, 14:19
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Mit den Lieferrobotern sei es beispielsweise möglich, sich ein Picknick auf eine Parkbank am See oder das neue Hemd direkt ins Büro liefern zu lassen, teilten die Schweizerische Post und Jelmoli am Dienstag vor den Medien in Zürich mit. Kurz vor Ankunft des Roboters erhalte der Kunde eine SMS, mit dem sich das Transportfach öffnen lasse.

Beliefert werden Teile der Stadtkreise 1, 2, 3 und 9. Die Bahnhofstrasse sei indes ausgenommen, sagte Jelmoli-E-Commerce-Chef Marc Huber am Rande des Medienanlasses im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA: «Wir wollten den Lieferroboter nicht ins Getümmel der Rushhour stürzen.»

Die Post startet zusammen mit Jelmoli einen Pilotversuch fuer die Lieferung mit Zustellrobotern in der Innenstadt am Dienstag, 29. August 2017, in Zuerich. (KEYSTONE/Christian Merz)
Das Transportfach hat etwa Platz für eine Bierkiste.Bild: KEYSTONE

Der Lieferradius ist auf 5 bis 6 Kilometer um das Warenhaus Jelmoli beschränkt. Eine so lange Fahrt dürfte etwa zwei Stunden dauern. So lange hält der Akku. Die Höchstgeschwindigkeit sei 6 km pro Stunde, sagte Post-Entwicklungschefin Claudia Pletscher. Die effektive Durchschnittsgeschwindigkeit im Einsatz dürfte etwa halb so hoch liegen.

Lieferort auf Google Maps eingeben

Ab dem nächsten Montag können Kunden sechs Wochen lang ihre Waren aus dem Jelmoli-Onlineshop per Lieferroboter zu sich bringen lassen. Dazu müssen sie am Ende der Bestellung auf Google Maps ihren Zustellort mit der schwarzen Nadel setzen. Dann erhält das Wägelchen die Koordinaten und fährt los.

Für die Orientierung sind 9 Kameras, 8 Ultraschallsensoren zur Erkennung von Hindernissen vorne und Radar eingebaut. Zusätzlich hat der Roboter eine GPS-Ortung. Sollte er einmal eine Verkehrssituation nicht beurteilen können, kann er Unterstützung von einem Tele-Operateur anfordern, der am Bildschirm sitzt und Unterstützung geben kann.

Während der Testphase bekommt der Roboter bei jeder Lieferung eine Begleitperson, die im Notfall auch noch eingreifen kann. Unterwegs ist der Lieferroboter auf Gehsteigen und in Fussgängerzonen.

Strassenüberquerungen seien die grösste Herausforderung, sagte Pletscher bei einer Testfahrt vom Jelmoli zur Bar El Lokal. Die Kameras würden erkennen, ob eine Ampel rot oder grün sei. Der Roboter sei defensiv eingestellt und lerne selber hinzu. Passanten lasse er den Vortritt, sagte Pletscher.

Bei der Testfahrt zeigte sich, dass die Einstellung fast zu defensiv ist: Bis der Roboter losfuhr, war eine Ampel schon auf Gelb gesprungen und erst bei Rot erreichte er die andere Strassenseite. Die Autos mussten warten. Auch wenn viele Fussgänger unterwegs sein sollten, dürfte das Gefährt kaum noch vorwärts kommen, weil er ständig anhält.

1000 Kilometer unfallfrei

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Post Tests mit den Lieferrobotern in Bern, Köniz BE, Biberist SO und Zuchwil SO durchgeführt. Damals seien technische und gesellschaftliche Aspekte im Vordergrund gestanden. Man habe die Reaktionen der Leute erfahren wollen. Auf den rund 200 Zustelltouren habe der Lieferroboter 1000 km unfallfrei zurückgelegt, sagte Pletscher.

Es habe damals kleine Kinderkrankheiten wie etwa einen überraschend hohen Pneuverschleiss gegeben. Die habe man beseitigt.

Die Post startet zusammen mit Jelmoli einen Pilotversuch fuer die Lieferung mit Zustellrobotern in der Innenstadt am Dienstag, 29. August 2017, in Zuerich. (KEYSTONE/Christian Merz)
Bild: KEYSTONE

Nun gehe es in der zweiten Phase um die Einbindung der Technologie in bestehende Logistikketten, sagte Pletscher. Man wolle die Roboter im echten Auslieferdienst für Kunden testen und Erfahrungen sammeln.

Insgesamt kämen drei Roboter zum Einsatz. Je nach Nachfrage im Onlineshop könne die Flotte aufgestockt werden, sagte Pletscher.

Aber: Nach zwei Stunden geht dem Robo-Pöstler die Energie aus

Man werde nicht gross Werbung für die Belieferung mit den Robotern machen, sagte Huber von Jelmoli. Zum einen sei die Pilotphase mit sechs Wochen sehr kurz. Zum anderen wisse man nicht, wie viele Fahrten pro Tag möglich seien. «Wir rechnen mit fünf bis zehn Touren pro Tag», sagte Huber. Nach zwei Stunden muss die Batterie für 45 Minuten aufgeladen werden.

Transportieren kann das Gefährt maximal 10 Kilogramm. Das Transportfach hat etwa Platz für eine Bierkiste. Für die Kunden ist die Lieferung gratis. Jelmoli bezahle der Post die Paketlieferpreise.

Nach dem Test werden die Gefährte aber nicht definitiv bei Jelmoli zum Einsatz kommen. Dies sei nicht geplant, sagte Huber. Die Batterie sei noch etwas schwach. (oli/sda)

Von Zürich nach Genf in in 15 Minuten

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8 Kommentare
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N. Y. P. D.
29.08.2017 15:37registriert Oktober 2015
Also, ich weiss nicht. Geht es nur mir so, dass ich diese Kisten absolut lächerlich finde. Nur schon wie sie aussehen. *kopfschüttel*

Noch etwas. Der Mensch ist auf dem Trottoir auf Höhen von 50cm - 180cm programmiert. Auf Kinder und Erwachsene also. Sicher nicht auf solche Kisten.

Sollte ich mal über ein solches Unding stolpern und übel umfallen, dann, mit Verlaub, wird diese Kiste nicht mehr an ihr Ziel gelangen.
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Makatitom
29.08.2017 16:40registriert Februar 2017
Was beiu der Post am Meisten bringen würde, wäre ein Führungsroboter. Momentan ist es nämlich so, dass jeder kleine König, der ein Team von vielleicht 10 Leuten führt, noch eine Führungsunterstützungstusse braucht, viele sogar zwei.
Projekte werden teuer ausgelagert, und da werden Verträge OHNE Konventionalstrafen gemacht.
Auch dieser Fisch beginnt am Kopf zu stinken, aber das sehen ja die BWLölis nicht
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Nick Name
29.08.2017 15:23registriert Juli 2014
Ist ja ein lustiges Chäreli.
Aber, ehm, effizient? Wie ein Velokurier z.B.?
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