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Obama und Putin sprechen über russischen Teilabzug aus Syrien

Obama und Putin sprechen über russischen Teilabzug aus Syrien

US-Präsident Barack Obama hat mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin in einem Telefonat über den geplanten Teilabzug russischer Truppen aus Syrien gesprochen. Das teilte das Weisse Haus am Montagabend (Ortszeit) in Washington mit.
15.03.2016, 00:1915.03.2016, 06:33
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Die beiden Staatsführer hätten zudem über die weiteren Schritte zur Beendigung der Kampfhandlungen gesprochen. Obama begrüsse den Rückgang der Gewalt in Syrien seit Beginn der Waffenruhe, hiess es in der Mitteilung. Er habe jedoch auch deutlich gemacht, dass syrische Regimetruppen die Vereinbarung immer wieder unterliefen.

Zuvor hatte Russlands Präsident Wladimir Putin überraschend einen Teilabzug von Soldaten aus dem Bürgerkriegsland Syrien von diesem Dienstag an angeordnet. «Die Aufgabe, die dem Verteidigungsministerium und den Streitkräften gestellt war, ist im Grossen und Ganzen erfüllt», sagte Putin am Montag in Moskau.

Der russische UNO-Botschafter Witali Tschurkin sagte, der Abzug der Truppen solle die Bemühungen um einen Friedensschluss unterstützen. Es gehe darum, «unsere Bemühungen zu intensivieren, um zu einer politischen Lösung in Syrien zu gelangen», sagte Tschurkin in New York vor einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrats zu Syrien.

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Assad dementiert Streit

Die russischen Luftangriffe in Syrien werden nicht automatisch beendet, wie Kremlsprecher Dmitri Peskow klarstellte. Details und Zeitrahmen des Teilabzuges werden nach seinen Worten vom Verteidigungsministerium festgelegt. Putin habe seine Entscheidung mit Syriens Machthaber Baschar al-Assad abgestimmt.

Russische Luftangriffe in Syrien

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Russische Luftangriffe in Syrien
Offizielle Bilder der russischen Regierung von den Angriffen in Syrien.
quelle: epa/russian defence ministry / russian defence ministry press service
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Die syrische Regierung teilte derweil mit, die Regierung in Moskau habe ihr zugesichert, dass sie Syrien weiter «im Kampf gegen den Terrorismus» unterstützen werde. Sie wies zudem Presseberichte zurück, wonach der Abzug die Folge eines Streits mit Moskau sei. Der Abzug sei seit «einiger Zeit» diskutiert worden, hiess es. Es habe eine enge Abstimmung in der Frage zwischen Syrien und Russland gegeben.

«Niemand weiss, was Putin im Kopf hat. Aber die Sache ist die, dass er von vornherein kein Recht hat, in unserem Land zu sein. Geh einfach.»
Sprecher der syrischen Opposition

Opposition zurückhaltend

Vertreter der syrischen Opposition reagierten zurückhaltend. «Wir müssen abwarten, wie umfassend der Abzug und was der zeitliche Rahmen ist», sagte Monzer Machus, Sprecher des Hohen Verhandlungskomitees (HNC) der Opposition, am Montag in Genf. Die Lage in Syrien würde sich von Grund auf ändern, wenn Russland seine Luftangriffe stoppen würde.

Oppositionssprecher Salem al-Meslet kommentierte die russische Entscheidung: «Niemand weiss, was Putin im Kopf hat. Aber die Sache ist die, dass er von vornherein kein Recht hat, in unserem Land zu sein. Geh einfach.» (sda/dpa/afp)

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