Mitbekommen? Eines von nur zwei Exemplaren des Mercedes-Benz 300 SLR Uhlenhaut-Coupés wurde vor Kurzem für 140 Millionen Franken versteigert. 140 Millionen. Der Wagen aus dem Jahr 1955 ist damit das bis dato teuerste Auto der Geschichte:
Dass alles immer teurer wird, gilt offenbar auch für Autos, die auf prestigeträchtigen Auktionen verkauft werden. Dies wurde durch die Covid-Krise erstaunlicherweise erst noch gesteigert. Ende 2020 staunten wir über jenen verbeulten alten 1934er Bugatti Type 59, der für satte 11,5 Millionen Besitzer wechselte.
Doch alsbald stellt man fest, dass jene 11 Milliönchen von 2020 ein Klacks sind im Vergleich zu den Top Ten teuersten Autos, die jemals versteigert wurden.
Gemeinsam haben diese zehn Autos, dass sie allesamt Renn- und Sportwagen aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren sind, eine makellose Provenance vorweisen können und von nur drei renommierten Auktionshäusern versteigert wurden. Ausserdem sind genau nur drei Marken vertreten. Eine davon bildet die absolute Mehrheit. Na, welche wohl?
Ach, seht selbst! Hier kommen die zehn teuersten Autos der Weltgeschichte:
Der erste von nur fünf jemals produzierten DBR1 und das Siegerauto des 1959er 1000-km-Rennens auf dem Nürburgring. U.a. von Stirling Moss, Carroll Shelby und Jack Brabham gefahren, ist es zudem das Schwesterauto des Le-Mans-Siegers von 1959.
Der erste von nur drei jemals hergestellten 275 GTB/C Speciale und somit seltener als seine 250-GTO-Geschwisterchen (siehe unten; sorry für den Spoiler). Ausserdem der erste Ferrari, der mit dem 3,3-Liter-Colombo-V12-Motor ausgestattet war. Und grau. Mehr Ferraris sollten in Grau sein.
Von Luigi Chinettis North American Racing Team (NART) in Auftrag gegeben, wurden lediglich 10 Cabrio-Versionen des Ferrari 275 Coupe gebaut – 15 weniger als ursprünglich geplant.
Einer von nur vier jemals hergestellten 290 MM; ausgestattet mit einem 3,5-Liter-V12, der 320 PS leistet. Dieses Exemplar wurde für Juan Manuel Fangio gebaut (ein Name, der öfters in dieser Liste auftaucht). Am Steuer dieses Wagens belegte dieser beim 1956er Millie Miglia den vierten Platz. Den vierten von 426 Teilnehmern.
Von Juan Manuel Fangio, Hans Herrmann und Karl Kling gefahren. Gewinner des deutschen und Schweizer Grand Prix 1954. Mercedes baute insgesamt 14 Stück vom Formel-1-Rennwagen W196, von denen es heute nur noch zehn gibt. Zurzeit besitzt Mercedes sechs dieser Autos.
Eines von insgesamt vier je gebauten 335 S. Dieses Exemplar wurde 1957 bei den 12 Stunden von Sebring, der Mille Miglia und den 24 Stunden von Le Mans gefahren. Angetrieben wird er von einem 4,1-Liter-V12 mit 400 PS, der ihn auf eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h bringt. (Wenn man dafür mutig genug ist.)
Der 19. von insgesamt 36 produzierten GTO. 1962 fuhr dieses Auto bei der Tour de France auf den zweiten Platz. Es ist mit einem 3-Liter-V12-Colombo-V13-Motor ausgestattet, der um die 300 PS leistet. Bis es 2014 von Bonhams versteigert wurde, war es 49 Jahre lang im Besitz derselben Familie.
Oh – nochmals ein GTO! Diesmal ist's der Dritte, der jemals gebaut wurde. Ein Auto, das überall auf der Welt Rennen fuhr – und gewann: U.a. die italienische GT-Meisterschaft 1962 und Klassensiege beim Targo Florio 1963 und 1964. Dieses Exemplar wurde in dieser Zeit vom Karosseriebauer Scaglietti aufgerüstet, sowohl aussen als auch unter der Haube. Das teuerste je verkaufte Auto der Geschichte, ... bis ... naja, bis das hier:
Eine von nur zwei Prototypen, die damals gebaut wurden. Benannt nach seinem Schöpfer und Chefingenieur Rudolf Uhlenhaut. Der Verkauf fand am 5. Mai 2022 im Rahmen einer geheimen Auktion im Mercedes-Benz Museum in Zusammenarbeit mit dem Auktionshaus RM Sotheby’s statt. Eingeladen waren unter anderem ausgewählte Mercedes-Benz-Kunden und internationale Auto- und Kunstsammler. Das versteigerte 300 SLR Uhlenhaut Coupé war Teil der nicht-öffentlichen Fahrzeugsammlung von Mercedes-Benz Classic. Mit dem Erlös aus der Auktion soll ein weltweites Stipendienprogramm finanziert werden, «um eine neue Generation zu ermutigen, in die innovativen Fussstapfen von Rudolf Uhlenhaut zu treten und grossartige, neue Technologien zu entwickeln, insbesondere zu Dekarbonisierung und Ressourcenschonung» (O-Ton Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender Mercedes Benz Group AG).
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Die beliebtesten Kommentare
Amateurschreiber
23.05.2022 21:26registriert August 2018
Ja, die alten Ferraris: Wundervoll geschwungene Linien, zeitlos schöne Fronten, kraftvolle, wohlklingende Motoren... Und Auspuffe, die so aussehen, als wären sie aus billigen Rohren und leeren Ravioli - Büchsen zusammenglötet und mit Schlauchbriden am Unterboden festgemacht!
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