Nicolas Cage ein schlechter Schauspieler? Pha! Mach dich gefasst auf viele Memes und neun Filme, die dir Eines zeigen: Der Cage, der kann was!
PS: Bitte ignoriert die teilweise schrecklichen Übersetzungen der deutschen Filmtitel. Dafür kann Nicolas Cage nun also wirklich nichts.
Der Kleinganove Herbert verliebt sich nach unzähligen Festnahmen in die Polizistin Edwina. Tatsächlich gelingt es ihm, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und sie zu heiraten. Doch als sich herausstellt, dass Edwina unfruchtbar ist, bricht für beide eine Welt zusammen. Zur gleichen Zeit erfahren sie, dass der Möbelmogul Nathan Arizona durch künstliche Befruchtung Vater von Fünflingen wurde. Das wühlt Edwina sehr auf, da sie es ungerecht findet, dass den Reichen alles gegeben wird. Also entschliessen sie und Herbert sich dazu, eines der Kinder zu entführen, um es als ihr eigenes aufzuziehen.
Man glaubt es kaum, aber Nicolas Cage hat einmal in einem Film der Coen-Brüder die männliche Hauptrolle gespielt. «Arizona Junior» war der zweite Film des legendären Regie-Duos und auch wenn der Film im ersten Moment wie eine billige Slapstick-Komödie aussieht, ist sie das ganz und gar nicht.
Für den jungen Cage stellten die Dreharbeiten damals eine ganz besondere Herausforderung dar, da sich die Coen-Brüder von ihm nicht reinreden liessen. Für den bis dahin erfolgsverwöhnten Schauspieler eine sehr ungewohnte Situation.
Charlie Kaufman ist nicht nur ein talentierter Drehbuchautor, sondern auch äusserst erfolgreich. Sein erstes Drehbuch – «Being John Malkovich» – wird gerade verfilmt. Trotzdem glaubt Kaufman nicht an sich selbst. Er findet sich alt, abstossend, fett und unkreativ. Als er bei einem Powerlunch auf die attraktive Hollywood-Studiochefin Valerie trifft, umgarnt diese ihn heftigst. Er soll für sie den Bestsellerroman «The Orchid Thief» adaptieren. Der geschmeichelte Kaufman sagt zu und sieht sich nun der Herausforderung gegenüber einen Tatsachenroman über Blumen als Drehbuch umzusetzen.
Was für ein Film! Regie führte Spike Jonze, der zuvor schon «Being John Malkovich» gedreht hatte, auf den sich «Adaption» unter anderem bezieht.
Für Nicolas Cage bedeutete der Film seine zweite Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller. Allerdings ging er dieses Mal leer aus. Insgesamt wurde «Adaption» fünfmal für den Oscar nominiert. Entgegennehmen konnte die Goldstatue allerdings nur Chris Cooper als bester Nebendarsteller.
Verwirrung im Gefühlsleben einer italo-amerikanischen Familie: Als der eher langweilige Johnny der jungen Witwe Loretta einen Heiratsantrag macht, nimmt sie diesen an. Doch noch bevor die Zweckehe vollzogen werden kann, muss Johnny ans Sterbebett seiner Mutter nach Sizilien eilen. Tags darauf trifft Loretta Johnnys jüngeren Bruder Ronny und weiss gleich: Er ist der Mann fürs Leben.
Auch Cher war einmal eine erfolgreiche Schauspielerin und stand sogar mit Cage himself vor der Kamera. In «Mondsüchtig» brillieren sie beide in einer kurzweiligen Komödie, die bis heute zu überzeugen vermag.
Cher hat für ihre Rolle den Oscar erhalten. Für Cage reichte es «nur» zu einer Golden-Globe-Nominierung als bester Hauptdarsteller.
Top-FBI-Agent Sean Archer glaubt, endlich den Terroristen Castor Troy gefasst zu haben. Doch der im Koma liegende Terrorist hat noch eine böse Überraschung für Archer bereit. Castor hat nämlich eine nukleare Bombe mitten in Los Angeles platziert und nur noch sein im Gefängnis sitzender Bruder Pollux weiss wo. Um diesen zum Reden zu bringen, lässt sich Archer mittels einer spektakulären Operation in Castor umwandeln. Eine geniale Idee – bis zu dem Zeitpunkt, an dem Castor aus dem Koma erwacht und in Archers Identität schlüpft ...
In den 90er-Jahren hatte Cage definitiv Gefallen an Action-Filmen gefunden. Der wohl beste Streifen aus dieser Zeit dürfte «Im Körper des Feindes sein».
Die Ausgangslage der Geschichte hört sich im ersten Moment ziemlich schräg an – und ist es irgendwie auch. Dennoch vermochte der Film und auch Cages Leistung Kritiker und Publikum zu überzeugen. Damit gehört der Film auch heute noch zu den beliebtesten Actioner aus den 90er-Jahren.
Joe Ransom ist alles, nur kein Vorbild. Seine Vergangenheit bestand vor allem aus Trinken, Frauen und dem Knast. Momentan hat er sich allerdings einigermassen im Griff und schlägt sich als Waldarbeiter durch. Als eines Tages ein 15-jähriger Junge auftaucht und nach einem Job fragt, lässt sich Joe tatsächlich erweichen. Er entwickelt sogar so etwas wie Vatergefühle für den Jungen. Als er dann erfährt, dass dessen Vater ihm seinen Verdienst wegnimmt und ihn auch noch verprügelt, mischt Joe diesen ordentlich auf. Doch das zieht eine Spirale der Gewalt nach sich.
An diesem Film scheiden sich die Geister. Die einen lieben ihn, die anderen können nichts mit ihm anfangen. Keinen Zweifel gibt es allerdings zu Cages schauspielerischer Leistung. In Joe zeigte Cage endlich wieder einmal, wie viel Talent in ihm steckt.
Leider hat das nicht viel genützt, denn mit den beiden nächsten Filmen «Rage» und «Left Behind» hat Cage gleich wieder eine Bruchlandung hingelegt.
Hundemüde und völlig pleite landet der Texaner Michael in einer Bar im winzigen Ort Red Rock. Zu seiner Überraschung kriegt er dort sofort einen Job angeboten. Was er nicht weiss: Der Barbesitzer hält ihn für einen Auftragskiller, den er engagiert hat, um seine Frau umzubringen. Michael entschliesst sich, mit dem Geld abzuhauen, doch exakt in diesem Moment taucht der echte Auftragsmörder auf.
Ein toller Thriller von 1993, der definitiv zu Cages gutem Filmportfolio gezählt werden darf. Dennoch wird «Red Rock West» gerne übersehen und wird darum gerne als versteckte Filmperle bezeichnet.
«Red Rock West» bietet nicht nur ein tolles Film-Noir-Erlebnis, sondern ist auch mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor gespickt. Das alles wurde in eine Geschichte verpackt, die mit einem ausgefeilten Plot und tollen Schauspielern auftrumpft.
Der Polizist Terence McDonagh wird nach einem heldenhaften Einsatz zum Lieutenant befördert. Doch für Terence hat dies vor allem negative Folgen: Sechs Monate später ist er durch eine Rückenverletzung schmerzmittelabhängig und auch von Drogen ist er nicht mehr abgeneigt. Seinem aktuellen Fall ist er nicht gewachsen und Privat häufen sich die Probleme mit seiner Freundin und Familie. So gerät Terence nach und nach in eine Abwärtsspirale aus Drogen, Sex und Gewalt.
2009 rechnete die Zeitschrift «Time» Werner Herzog zu den 100 bedeutendsten Personen der Welt. Im gleichen Jahr verschaffte der deutsche Regisseur Nicolas Cage wieder einmal einen Film, in dem er so richtig brillieren konnte.
Seine Darstellung des guten Cops, der immer mehr im Sumpf der Kriminalität versinkt, überzeugte durchs Band. Schade ist nur, dass der Film zwischen all den mässigen Filmen von Cage, die zuvor und danach kamen, etwas unterging.
Drehbuchautor Ben Sanderson hat durch seine Alkoholsucht alles verloren. Also beschliesst er, nach Las Vegas zu gehen und sich dort zu Tode zu saufen. In einem Motel, in das er eincheckt, lernt er die Prostituierte Sera kennen. Sie wurde gerade von ihrem Zuhälter im Stich gelassen und so beginnt sie mit Ben eine Beziehung. Doch Bens Trinksucht und Seras Unwille, die Prostitution aufzugeben, belasten die Beziehung mehr und mehr.
Hier ist er also, der Film, der Nicolas Cage seinen Oscar einbrachte. Und dass er diesen erhielt, ist keinesfalls ein Versehen! Zuvor und auch danach hat Cage immer wieder bewiesen, wie wandelbar und grossartig er als Schauspieler ist.
Angeblich hat Cage sich auf die Rolle vorbereitet, indem er nach Dublin flog und sich dort zwei Wochen lang betrank. Ein Freund filmte ihn dabei, sodass Cage anschliessend sein eigenes Verhalten als Betrunkener studieren konnte.
Al Columbo ist seit Kindheitstagen mit Birdy befreundet. Birdy liebt Vögel, versteht quasi ihre Sprache und wäre am liebsten selbst ein Vogel. Obwohl beide in Armut aufgewachsen sind, können sie dem Leben auch immer etwas Gutes abgewinnen. Das ändert sich, als die zwei in den Vietnamkrieg ziehen. Zwar kehren beide wieder heim, doch während Al nur äussere Verletzungen hat, wird Birdy in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen. Dort zieht er sich in völlige innere Isolation zurück und nimmt die Verhaltensweise eines Vogels an. Al, der schon bald wieder gesund ist, versucht daraufhin verzweifelt zu Birdy durchzudringen.
Als «Birdy» 1984 in die Kinos kam, floppte der Film kolossal. Daraufhin wurde ein grossflächiges Kino-Release abgesagt und der Film wurde vom Studio rasch unter den Teppich gekehrt.
Verdient hat er es nicht. «Birdy» ist ein intensiver Film, der durch das wundervolle Schauspiel seiner beiden Hauptdarsteller getragen wird. Das sahen damals auch die Kritiker so. Genützt hat es nichts.