Hitze macht schlapp. Kaffee peppt dich auf. Und dennoch sind die beiden Schlagwörter eine nicht allzu gern begangene Kombination. Denn wenn der Körper schwitzt, sinkt die Motivation, sich noch zusätzlich heisses Gebräu den Rachen hinablaufen zu lassen. Auch wenn es einem die Schlaffheit nimmt.
Alternative Nummer eins wäre, einen Energydrink runterzurotzen. Ohne voreilig zu sein …
Was jedoch ganz einfach zu machen ist und in Sachen Aroma keinem Cappuccino nachsteht, ist ein Freddo.
So geht's:
Einen hohen Becher, ein hohes Glas oder eine grosse Tasse zu zwei Drittel mit Eiswürfeln füllen. Das Eis mit Milch bedecken und den Behälter mit einem starken Kaffee auffüllen. Dabei ist eigentlich egal, welche Form von Kaffee verwendet wird. Filter, Espresso aus dem Automat oder vom Herdkocher.
Wichtig: Milch vor dem Kaffee beifügen. Sonst schmilzt das Eis sofort und der Freddo wird wässrig.bild: shutterstock
Wer sich nicht mehrmals täglich solch einer Prozedur unterziehen will und trotzdem nicht aufs Frönen der eigenen Koffein-Sucht verzichten will, dem sei der sogenannte «Cold-Brew-Coffee» zu empfehlen.
Cold-Brew? Schon mal gehört? Tönt ein bisschen wie ein Getränk für Hipster, für das schmucke Cafés drei Stutz mehr als für einen normalen Kaffee verlangen können, weil der Name doch ganz schön fancy klingt. Das mag alles vollumfänglich zutreffen. Nur ist der Cold-Brew wirklich echt lecker und definitiv mehr Sein als Schein.
Cold-Brew selber machen
Cold-Brew herzustellen ist eine Kunst. Und wie es Künste so an sich haben, gibt es verschiedene Herangehensweisen, die alle (mehr oder weniger) zum selben Endprodukt führen. Am einfachsten bereitest du deinen Cold-Brew in einer French-Press zu.
Ein Porno für Hipster von der Ästhetik her. Aber das Video bringt's ohne viele Worte auf den Punkt. Video: YouTube/Coffee Circle
Wer keine French-Press zu Hause rum stehen hat, der befolge diese Anleitung:
200g grob gemahlenen Kaffee mit einem Liter Leitungs- oder stillem Mineralwasser mischen. Dafür verwendet man am besten einen hohen, verschliessbaren Behälter. Zum Beispiel eine PET-Flasche.
Mit einem Löffel das Gemenge ein wenig durchmischen, sodass der Kaffe nicht nur an einer Stelle sitzen bleibt.bild: gygi
Den Kaffee und das Wasser 24 Stunden ziehen lassen. Am besten an einem dunklen Örtchen deponieren, zum Beispiel in der hinteren Ecke eines Küchenschrankes.
Am nächsten Tag den Kaffee durch einen herkömmlichen Filter durchfliessen lassen.
Nach diesem Prozedere wirst du etwas enttäuscht sein. Denn aus dem einstigen Liter Wasser lässt sich am Schluss weniger als die Hälfte gebrauchen. Aber hüte dich vor frühzeitigem Verzagen. Denn was nun vor dir im Massbecher liegt, ist so etwas wie ein Kaffeekonzentrat, von dem man behauptet, es enthalte vier mal mehr Koffein als normaler Kaffee, das bis zu drei Wochen haltbar ist. Aus diesem Grund verdünnt man das kalte Gebräu nun mit verschiedenen «Streckern». Dabei kann man sehr kreativ sein. Hier sind drei Anregungen:
Zusatzinfos:
Geschmackliche Eigenheit
Auch geschmacklich hebt sich der kalt gebraute Kaffee vom Standard ab: Im Gegensatz zu normalem Kaffee, der innert Minuten zubereitet wird, ist der Brau-Prozess beim Cold-Brew extrem verlangsamt. Das führt dazu, dass sich Aromen ganz anders entfalten. Der Cold-Brew ist deshalb viel süsser und weniger bitter, als man es sich üblicherweise von Kaffee gewohnt ist.
Als Sirup mit heissem Wasser
Wenn man Cold-Brew mit heissem Wasser aufgiesst, hat man wieder einen normalen (etwas süsseren) Filterkaffee. Für den Sommer ist diese Zubereitungsart also eher unattraktiv. Im Winter hingegen sehr praktisch für Menschen, die keine Kaffeemaschine zu Hause haben.
Als Eiskaffee mit Milch
Für die warme Jahreszeit hundert Mal passender: Ein Glas + Eiswürfel + 1/3 Glas Cold-Brew + 2/3 Glas Milch.
bild: shutterstock
Dabei kann jede Art Milch, von Soja- bis Kuh-, verwendet werden. Besonders gut eignet sich Mandelmilch.
Als Longdrink mit Tonic
Ja, es tönt extrem exotisch und nein, nicht jeder mag es. Die Rede ist von Cold-Brew-Tonic, dem wohl einzigen Longdrink mit Kaffee. Dazu muss man einfach die Milch vom obigen Rezept mit Tonic-Water ersetzten. Aber aufgepasst: Unbedingt zuerst das Tonic-Water ins Glas geben und erst dann den Kaffee dazu mischen. Sonst schäumt die ganze Sache ungemein.
Und für alle, die keinen Kaffee mögen, hier noch eine Alternative:
Matcha-Drink
Matcha ist eine Art Grüntee-Pulver, das vor allem in japanischen Teezeremonien Verwendung findet. Seit ein paar Jahren wird es auch in unseren Breitengraden verarbeitet. Allerdings nicht zeremoniell, sondern viel mehr kreativ. Man findet das grüne Pulver in einer ganzen Reihe von Desserts, als Geschmacksverstärker in Marinaden und als Kaffee-Ersatz in erfrischender Shake-Form.
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Die beliebtesten Kommentare
Siebenstein
11.06.2017 14:04registriert Dezember 2016
Ein kleiner Denkanstoss...man überlege einmal was im menschlichen Körper eigentlich vor sich geht und beachte, dass Wüstenvölker seit Menschengedenken heissen Tee trinken...
Italien nimmt Abschied von seinem bekanntesten Modemacher Giorgio Armani. In der Zentrale des Armani-Konzerns in Mailand, wo er seit vielen Jahren regelmässig seine neuen Kollektionen zeigte, verneigten sich mehr als 6.000 Menschen vor dem aufgestellten Sarg. Die Schlange von Wartenden reichte weit hinaus auf die Strasse. Unter den Trauernden war auch die Modemacherin Donatella Versace. Armani war am Donnerstag im Alter von 91 Jahren gestorben.