Die Frau stöhnt. Schielt von der Seite in den Bildschirm, gibt Laute wie «Mmmyasyas» von sich, währenddem ein farbiges Stück Kunststoff in ihrer Scheide verschwindet. Und wieder auftaucht.
Wer keinen Ad-Blocker hat, kennt dieses Bild. Aber auch jedem, der die Sexwerbungen online unterdrückt, sollte inzwischen klar sein: Frauen fassen sich selber an.
Und zwar mit Technik! Hatten Männer einst die Hoheit, unverblümt darüber zu sprechen, wie sie sich einen von der Palme wedeln, stellt in unseren Breitengraden nun auch das Selbstvergnügen der Frau kein gesellschaftliches Tabu mehr dar. Man könnte fast sagen, dass sich der Spiess umgedreht hat.
Sprechen wir vom Solo-Spiel an und um Vulva und Vagina, dauert es nicht lange, bis sich das Gespräch fast ausschliesslich um lustbringende Gegenstände in lustvollen Farben dreht. Namentlich: Dildos, Vibratoren, Klitoris-Sauger.
Spielzeug gehört längst zum Status quo der weiblichen Masturbation, während das Wort «Taschenmuschi» noch immer für peinliches Gelächter in der Männerumkleide sorgt. Stellt sich die Frage, wieso wir es normal finden, wenn sich Frauen farbigen Kunststoff in Phallusform zwischen die Beine schieben, aber ES als komisch erachtet wird, wenn Männer ihren Penis in ein vagina-artiges Rohr einführen?
Wir sparen uns an diesem Punkt eine kulturtheoretische Analyse und schreiten direkt zur Aufforderung: Es ist Zeit, dass auch Menschen mit einem Penis erfahren, was die Spielzeug-Industrie für Alternativen zur «rechten Hand» bietet.
In puncto Penisstimulation hat uns Japan Einiges voraus. Das Hause «Tenga» hat etwa die magische Eier-Serie entwickelt.
Diese Plastik-Dinger haben jedoch nichts mit dem Hodensack zu tun. Sie dienen der Entzückung der phallischen Frucht: der Eichel. Reinstecken? In diese kleinen Dinger? Mag sich nun der eine und auch die andere fragen. Ihr könnt euch beruhigen. In diese Eier wird nichts hineingesteckt, es wird etwas heraus geholt.
Und zwar eine schludrige Penis-Kappe – die je nach Version eine andere Innenstruktur bietet. Das ganze Ding stülpt man sich über die erigierte Penisspitze und spätestens dann sollte jeder checken, welche Vorteile die wabbelige Konsistenz dieses Spielzeugs bringt.
Französisch sei die Sprache der Liebe, heisst es im Volksmund. Und weil das französische Wort für Sprache Zunge heisst, bringt man den Leck-, Schleck- und Saug-Sex oft mit dieser Sprache in Verbindung. In den meisten Fällen braucht Kommunikation ja ein lebhaftes Gegenüber; doch dieses Teil hier in Form eines Deo-Rollers spricht auch ohne Zunge fliessend französisch.
Wer an Penis und Sex im selben Zuge denkt, stösst (haha) in den meisten Fällen wohl schnell auf eine Penetrations-Fantasie. Und laut Duden heisst Penetration «Eindringen des Penis in die Scheide». Man könnte das Ganze ja auch mal umdrehen und sich fragen, ob es denn auch möglich ist, den Penis zu penetrieren? Die Antwort lautet «Ja». Ist es. Dieses entzückende Ding hier weiss genau, wie das funktioniert.
Das Prinzip von «Penis-wird-in-etwas-reingesteckt» bleibt zwar auch bei diesem Spielzeug vorhanden, aber den aktiven Part übernimmt hier nicht etwa das Glied, sondern die stimulierende Innenverkleidung des Geräts, das sich «Flip Zero» nennt.
Das Innenleben dieses Stimulators ähnelt einem verzwickten Kaninchenbau. Die verschiedensten Gummistrukturen kitzeln den Penis an seinen verschiedenen Lustzentren, sodass man am Schluss wirklich nicht mehr weiss, wer hier wen penetriert.
An vier Stationen wird der Penis während seines Spaziergangs durch den glitschigen Kaninchenbau massiert, bis seine Eichel im sogenannten «vielschichtigen Himmelskörper» eine 360-Grad-Behandlung kriegt. Und dann kommt noch ein Special effect …
Nehmen wir die schmucke Innenverkleidung mal weg und ersetzen sie mit zwei Motoren. Dann gelangen wir zu den Maschinen, die ein bisschen wie ein Mini-Staubsauger aussehen.
Keine Angst, das Ding saugt nicht, sondern vibriert. Und das ist auch schon alles. Aber glaubt mir, es ist genug.
Mit elektrischer Stärke geht's gleich weiter. Die sogenannten «Guybrators» bringen die vibrierende Masturbation auf ein neues Level. Zugegeben, der Name ist etwas blöd. Schliesslich sind es ja nicht nur «Guys», die einen Penis zum Verwöhnen haben, sondern etwa auch manch eine Transfrau oder genderqueere Menschen. Trotzdem darf dieses Spielzeug in dieser Auflistung nicht fehlen.
Denn es handelt sich hierbei um den ersten Penisstimulator, der nicht gänzlich dem Prinzip des «Reinsteckens» folgt.
Beim «Guybrator» steckt man nicht, man legt. Er ist sowas wie eine vibrierende Handerweiterung aus Gummi. Damit kann man ganz klassisch vor und zurück rubbeln oder aber man lässt das Gerät an einer bestimmten Stelle alleine seine Arbeit verrichten, während die freien Hände an einer anderen Körperstelle weiterspielen.
Funfact (im wahrsten Sinne des Wortes): Dieses Toy kann auch während dem Sex mit einem richtigen Menschen verwendet werden. Die Grafik erklärt alles.
Schon mal was von «Edging» gehört? Nicht? Vielleicht, weil du noch nie einen Cock Ring getragen hast. Die beiden Begriffe sind nämlich eng miteinander verwandt.
«Edging» ist eine Sexualpraktik, bei der man sich – allein oder in trauter Zweisamkeit – bis kurz vor den Orgasmus bringt, um dann eine kurze Kunstpause einzulegen. Diese darf aber nicht zu lange dauern (ca. eine Minute), sodass die Lust und die sexuelle Energie nicht gänzlich verschwindet. Daraufhin beginnt man von vorne. Und nochmal. Solange man es halt aushält.
«Edging» soll den Orgasmus intensivieren. Ein Cock Ring ebenso. Klassischerweise aus Leder, Gummi, oder Latex hergestellt, trägt man ihn über, um oder vor dem Hodensack. Bei vielen Menschen führt er nebst einer Verstärkung der Erektion auch zu einem kräftigeren Samenerguss. Das Prinzip ist einfach: Zusammenschnüren = Druck aufbauen.
So einfach diese Ringe auch konzipiert sind, sie können das Supplement – ob bei Masturbation oder Koitus – einer jeden sexuellen Aktion sein.
Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei. Wir haben diese Auflistung mit der Peniskappe begonnen, sind dann weiter runter bis zum Kreisverschluss für den Hodensack gewandert, um nun beim hinteren Ende des Glieds zu enden: der Prostata. Auch die innere Eichel genannt.
Innere Eichel ... wie kommt man dahin? Gucken wir uns das Ganze mal etwas schematisch an.
Wir sehen: Die Prostata liegt dort, wo der Penis aufhört. Stimulieren wir die Prostata, stimulieren wir also auch den hintersten Teil des Penis'. Nun sind auf jener Grafik auch noch Pfeile eingezeichnet.
Genau, du erahnst es. Zur inneren Eichel gelangt man durch den hinteren Eingang. Auch Anus genannt. Hilfsmittel gefälligst?
Analsex kann auch Menschen mit einem Penis Spass machen. Oder genauer gesagt: Analsex macht dann erst recht Spass! Während die Gründe inzwischen klar sein sollten, ist es mit der Technik ein bisschen komplizierter. Weil man die Prostata, im Gegensatz zu den äusseren Geschlechtsteilen wie dem Penis, nicht sieht, muss man sie suchen. Am besten geht das mit speziellen Anal-Dildos. Die sind kleiner als die Standard-Dildos und haben eine spezielle From, die das Tickeln begünstigen soll.
... macht es, wie's in der Bibel steht: Paaret und vermehret euch! Einfach ohne das Paaren und ohne das Vermehren. Will heissen: Treibt's mit euch selbst. Und mit ein bisschen Hilfe.