Frohlockt, es ist Sommer! Und damit einhergehend auch: Grillsaison! Kaum eine Einladung in der Schweiz in den Sommermonaten, die nicht ein Grillabend ist!
Dabei ... nun, Hand aufs Herz – wie viele von euch schmeissen die erstbeste Bratwurst oder Cervelat auf den Grill und hauen sich den Bauch mit Pommes-Chips voll? Immer noch werden ungewürzte Pouletbrüstli auf den Grillrost gelegt und bis zur ultimativen Trockenheit durchgekocht. Tja, vielleicht kann man ja am Schluss alles mit einer Heinz-Fertigsauce übertünchen.
Leute, das können wir besser.
Gewiss, wir wollen es gemütlich haben und wollen kein grosses Geköch und keinen Stress. Aber mit kleinstem Aufwand lässt sich weitaus mehr aus einem Grillabend herausholen. Das Stichwort lautet: Marinade!
Marinaden gibt es in zig Versionen: süsse, saure, scharfe, essig-, öl- oder joghurtbasierte und und und. Gemeinsam haben sie alle, dass sie – mehr oder minder – flüssig sind. Ergo, durch das Einlegen des Grillguts in die Marinade dringen Gewürze und Säure tief in die Speise ein und machen sie aromatischer und zarter.
Ein dry rub hingegen ist eine trockene Gewürzmischung, die in das Grillgut eingerieben wird. So etwas eignet sich dementsprechend eher für Fleischstücke, die saftig durchzogen sind. Zudem gibt es noch die Möglichkeit einer glaze (= Glasur), die man – meist mit einem Fleischpinsel – während des Grillierens selbst aufträgt. Diese muss zwingend zuckerhaltig sein, um eine Karamellisierung zu ermöglichen.
Wie lange muss mariniert werden?
Wie lange das Grillgut mariniert werden muss, kommt natürlich aufs Rezept darauf an. Doch als grobe Faustregel gilt: Rind-, Lamm- oder Schweinefleisch darf man vier bis zwölf Stunden marinieren lassen, Geflügel bis zu vier Stunden, Fisch und Gemüse nur bis zu einer Stunde. Enthält eine Marinade viel Zitronensaft, Essig oder andere Säure, sollte ohnehin nicht allzu lange mariniert werden (weniger als zwei Stunden).
Bild: watson/obi
Ist die Grillparty spontan und eine Über-Nacht-im-Kühlschrank-Marinade liegt nicht drin? Hey, selbst eine halbe Stunde ist besser als gar nichts, zumal man die Stücke während des Grillierens mit der Restmarinade beträufeln kann (und soll).
Und hier noch ein Trick:
Man kann alles in einer Schüssel untermischen und das Grillgut dazugeben. Bestens eignen sich aber auch verschliessbare Frischhaltebeutel dazu.
Bild: shutterstock
Bild: Shutterstock
So kommt die Marinade überall hin. Und daran rumzudrücken ist ein so schönes Gefühl. Mmh.
Und deshalb nun ...
... zehn Marinaden, die das Zeugs dazu haben, deinen Grillsommer zum besten ever zu machen! Los geht's!
Goan Cafreal Marinade
Für:Poulet (Schenkel, Flügel etc. – Brust weniger), Schweinefleisch
Bild: wikicommons
In Goa wird dieses traditionelle Poulet-Gericht in der Pfanne gekocht, aber auf dem Grill wird's noch besser.
(Alle Portionen sind uuuuuungefähr für eine Marinade für Grillgut für circa vier Personen ...)
Zutaten:
6 grüne Chilis
1 daumengrosses Stück Ingwer
10 Knoblauchzehen
1 EL Koriandersamen
1 TL Kreuzkümmelsamen
½ TL Garam Masala
1 EL Zitronensaft
3 EL Öl
1 mittelgrosse Zwiebel, gehackt
Salz zum Abschmecken
Zubereitung:
Sämtliche Zutaten in einem Mixer zu einer Paste zerkleinern, mit dem Grillgut in einen Ziplock-Beutel geben und mindestens 4 Stunden marinieren, besser gleich über Nacht. Unter mehrmaligem Wenden grillieren, dabei mit der übrig gebliebenen Marinade glasieren.
Easy Peasy Maple Sriracha Marinade
Für: Krevetten,Poulet (-Spiesschen), allg. Spiesschen (Planted o. Ä.)
Bild: shutterstock
Für wenn's mal schnell gehen muss: Eine Marinade, die lediglich ein paar Fertigprodukte benötigt (trotzdem aber hammerfein ist).
Zutaten:
6 ml Soyasauce
6 ml Ahornsirup
3 EL Sriracha-Sauce
Zubereitung:
Alle Zutaten vermischen und mit dem Grillgut mindestens 4 Stunden marinieren, besser gleich über Nacht. Unter mehrmaligem Wenden grillieren, dabei mit der übrig gebliebenen Marinade glasieren.
Für: Lamm (Koteletts sind ideal – aber auch Spiesschen) … Und hey, probiert es doch auch mal für Poulet oder vielleicht gar Grillgemüse wie Auberginen.
Bild: Shutterstock
Tja, traditionell würde man solche Lammkoteletts in jenem speziellen, mit Holzkohle geheizten Backofen namens tandoor backen ... aber auch auf dem Grillrost wird es mega fein.
Zutaten:
4 EL Cashewnüsse, in einer trockenen Bratpfanne kurz angeröstet
500 g griechischer Joghurt
3 grüne Chilis
1 EL Ingwer, geraffelt
2 EL Knoblauch, gepresst
2 TL gemahlener Kardamom
1 TL gemahlene Muskatblüte (= «mace») oder 2 Blüten
2 EL Zitronensaft
2 EL Senföl (findest du in deinem Asia-Markt)
Salz zum Abschmecken
zum Servieren: frische Minze, fein gehackt
Zubereitung:
Cashews in einen Mixer geben, knapp mit Wasser bedecken und pürieren. Sämtliche übrigen Zutaten beigeben und pürieren. Mit dem Grillgut in einen Ziplock-Beutel geben und mindestens 4 Stunden marinieren, besser gleich über Nacht. Fleisch abtropfen lassen und dann unter mehrmaligem Wenden grillieren.
250 g Ananasstücke, zerstampft (plus extra – bei Bedarf – für Spiesse)
80 ml Sojasauce
80 ml Honig
60 ml Apfelessig
1 bis 2 Knoblauchzehen, gehackt
1 TL Ingwerpulver
½ TL Nelkenpulver
Zubereitung:
Ananas in einem Mörser vorsichtig zerdrücken; restliche Zutaten beigeben und untermischen. Mit dem Grillgut in einem Gefrierbeutel Während des Grillierens Grillgut mit der übrig gebliebenen Marinade glasieren.
Für:Rindfleisch (Hohrücken, fein geschnitten, ist gut) oder Schweinefleisch
Bild: mealpro.net
Die traditionelle Marinade für koreanischen Bulgogi, ein in Streifen geschnittenes Steak, das mit Salatblättern oder Reis serviert wird.
Zutaten:
120 ml Sojasauce
4 EL Zucker
3 EL Sake (oder Reiswein oder Sherry)
2 EL Sesamöl
8 Knoblauchzehen, gepresst
4 Frühlingszwiebeln, fein gehackt
½ TL schwarzer Pfeffer
2 EL geröstete Sesamkörner
Zubereitung:
Sämtliche Zutaten vermischen, mit dem Grillgut in einen Ziplock-Beutel geben und mindestens 4 Stunden marinieren, besser gleich über Nacht. Auf heisser Flame grillieren, dabei mit der übrig gebliebenen Marinade glasieren.
Saft von 2 Limetten (plus 1–2 weitere Limetten zum Garnieren)
1 EL Olivenöl
Zubereitung:
Sämtliche Zutaten vermischen, mit dem Grillgut in einen Tiefkühlbeutel geben und 2–4 Stunden marinieren. Unter mehrmaligem Wenden grillieren, dabei bei Bedarf mit etwas von der übrig gebliebenen Marinade beträufeln.
Okay, dies ist mein Standard-Mitbringsel, wenn ich eine Grill-Einladung bekomme: Ein paar Hohrücksteaks in einem Gefrierbeutel mit dieser Marinade. Unbedingt ausprobieren!
Zutaten:
1 TL Meersalz
2 EL im Mörser zerstossene schwarze Pfefferkörner
3 EL feingehackter Prezzemolo (flachblättrige Petersilie)
2 EL feingehackter frischer Thymian (oder 1 TL getrockneter Thymian)
3 Knoblauchzehen, gepresst
80 ml Wodka
60 ml Olivenöl
Zubereitung:
Sämtliche Zutaten vermischen, mit dem Grillgut in einen Ziplock-Beutel geben und mindestens 4 Stunden marinieren, besser gleich über Nacht. Auf hoher Flamme grillieren, dabei bei Bedarf mit etwas von der übrig gebliebenen Marinade beträufeln.
Für: Poulet (Schenkel, Flügel etc. – Brust weniger), Schweinefleisch
Bild: shutterstock
Idealerweise benötigt man hierzu jene jamaikanische scotch bonnet chilis. Ähnlich scharf wie Habañeros sind diese rundlichen, gelben Chilischoten mit grosser Vorsicht zu rüsten und noch grösserer Vorsicht zu essen. In Jamaika mag man es hot, hot, hot.
Zutaten:
225 g Zwiebeln, geschält und geviertelt
2 Scotch Bonnet Chilis oder Habañeros, halbiert und entkernt
50 g frischer Ingwer, geschält und grob gehackt
½ TL gemahlener Piment
1 EL frische Thymianblätter
½ TL Muskatnuss, gemahlen
½ TL Zimtpulver
1 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
120 ml Weissweinessig
120 ml dunkle Sojasauce
Zubereitung:
Alle Zutaten in einem Mixer pürieren, mit dem Grillgut in einen Ziplock-Beutel geben und mindestens 4 Stunden marinieren. Unter mehrmaligem Wenden grillieren, dabei bei Bedarf mit der übrig gebliebenen Marinade glasieren. Alternativ kann man die übrig gebliebene Marinade in eine Gusseisenpfanne geben und (auf dem Grillrost) reduzieren, bis sie dickflüssig ist.
Sämtliche Zutaten vermischen, mit dem Grillgut in einen Ziplock-Beutel geben und mindestens 4 Stunden marinieren, besser gleich über Nacht. Unter mehrmaligem Wenden grillieren, dabei mit der übrig gebliebenen Marinade glasieren.
Für: Poulet,Schweinefleisch,Planted … Ach, alles eigentlich.
Bild: shutterstock
Und nun etwas aus der Abteilung «ziemlich trashy, aber leider geil»:
Zutaten:
2 dl «italienische Salatsauce» oder Ranch Dressing o. Ä. vom Supermarkt
1 Säckchen (30 g) «Taco Mix»-Gewürzmischung vom Supermarkt
Bild: losaltosranchmarket.com
Zubereitung:
Salatsauce und Gewürzmix vermischen, mit dem Grillgut in einen Ziplock-Beutel geben und mindestens 4 Stunden marinieren, besser gleich über Nacht. Unter mehrmaligem Wenden grillieren, dabei mit der übrig gebliebenen Marinade glasieren.
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Die beliebtesten Kommentare
BG1984
13.07.2024 11:25registriert August 2021
Aus welchem Fleisch sollte der Fleischpinsel sein?
Ich mache das immer mit dem Grill- oder Marinadepinsel. Meinen Fleischpimsel lasse ich schön hängen.
Ein erstklassiges Stück Fleisch ist immer noch am besten nature vom Grill nur mit etwas Salz. Nur langweiliges Fleisch braucht ein Marinade. Wer es nicht glaubt, soll einmal nach Argentinien reisen und ein Bife de Chorizo von der Parilla essen. Da schmeckt man noch die freie unverfälschte Natur.
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