Ja, Kanye West. Der Mann, der sich jetzt nur noch «ye» nennt, der selbsternannte grösste Rapper der Welt, Trump-Bewunderer und Göttergatte von Kim Kardashian war in Basel. Der Beweis: Ein Selfie aus dem Auto mit Architekt Jacques Herzog. West ist ein Bewunderer des Architekten, nannte ihn auch in einem seiner Songs.
With Jacques Herzog Office out in Basel pic.twitter.com/8OESRCpkdY
— ye (@kanyewest) 30. Oktober 2018
Kaum ist also der Superstar in der Nähe, drehen die Medien am Rad. Das Portal «nau.ch», das vor allem Bildschirme im öffentlichen Verkehr bespielt, streute wilde Gerüchte: Kanye soll im Coop am Tellplatz gesichtet worden sein! Er soll dort zu Mittag gegessen haben!
Aber: Alles Gerüchte, der Detailhandelsriese mit Hauptsitz in Basel wollte davon nichts gewusst haben – und wenn, dann sei «ye» nicht erkannt worden. Auf Twitter gab das vermeintliche und wohl von Komiker Gabriel Vetter erfundene Zmittag viel Futter für Comedians und Artverwandte. Zumal «nau.ch» den Spruch als ungeprüftes Gerücht in den Artikel übernahm.
Vorher war Kanye grad im Coop-Restaurant am Tellplatz. Er nahm ein Kamillentee und 1 Ragusa, Jacques 1 Panache. https://t.co/YNz8VNfdLT
— Gabriel Vetter (@gabrielvetter) 30. Oktober 2018
Please elaborate pic.twitter.com/CjkySFNinR
— Gabriel Vetter (@gabrielvetter) 30. Oktober 2018
Please elaborate pic.twitter.com/CjkySFNinR
— Gabriel Vetter (@gabrielvetter) 30. Oktober 2018
Damit nicht genug: Kanye twitterte natürlich ebenfalls tüchtig. Er wolle nun nicht mehr über Politik reden. Er wisse ja gar nicht, was mit ihm los gewesen sei, als er es getan haben.
My eyes are now wide open and now realize I’ve been used to spread messages I don’t believe in. I am distancing myself from politics and completely focusing on being creative !!!
— ye (@kanyewest) 30. Oktober 2018
Auch hier liess die Häme nicht lange auf sich warten. Entweder habe man ihm bei Coop was ins Essen gemischt oder Herzog habe ganze Arbeit im Gespräch geleistet. Jedenfalls: Komplimente für den Sinneswandel des Rappers.
Dieser Jacques Herzog ist ein Teufelskerl! https://t.co/5HyjzpB9FZ
— Jan Krattiger (@jan_krattiger) 30. Oktober 2018
Was Kanye genau in Basel treibt, liegt derzeit noch im Dunkeln. Das interessiert aber deutlich weniger als seine schiere Über-Präsenz und die Gerüchte rund um ihn, wie es scheint. Was «nau.ch», wo derzeit die Themenführerschaft des Dossiers West liegt, immerhin in Erfahrung bringen konnte: Er stattete dem Architekturbüro Herzog & de Meuron einen Besuch ab. Ob er sich ein neues Badezimmer mit tragenden Säulen gestalten lassen wollte oder einen Hochhaus-Bau ins Auge gefasst hatte, entzieht sich allerdings der Kenntnis der Medien.