Sport
Fussball

EM 2025: Diese Kracher erwarten Fussballfans in den Viertelfinals

epa12230349 Players of Switzerland celebrate their qualification after the UEFA Women's EURO 2025 Group A soccer match between Finland and Switzerland, in Geneva, Switzerland, 10 July 2025. EPA/S ...
Sehen wir die Schweizerinnen noch einmal jubeln? Im Viertelfinal gegen Spanien sind sie krasser Aussenseiter.Bild: keystone

Zwei Kracher und die Schweiz als Kanonenfutter? Das sind die EM-Viertelfinals

Von Mittwoch bis Samstag stehen an der Fussball-Europameisterschaft in der Schweiz jeweils um 21 Uhr die Viertelfinals auf dem Programm. Das erwartet dich dann.
15.07.2025, 06:1615.07.2025, 13:34
Mehr «Sport»

Fussball-Nostalgiker dürften beim Blick auf den Turnierbaum dieser EM wehmütig werden. Da es bei einer Europameisterschaft mit 16 Teilnehmern nach der Gruppenphase direkt in die Viertelfinals geht, kommt es gleich zu echten Krachern. Kein Duell zwischen einem glücklichen Gruppendritten, der sich dann von einem Gruppenersten abstrafen lässt – es sei denn, es trifft gerade die Schweiz auf Frankreich. An der EM der Frauen kommt es schon in der Runde der letzten 8 zum Aufeinandertreffen zwischen den Favoriten.

Norwegen – Italien

Mittwoch, 16. Juli, 21 Uhr, Genf

Los geht es mit dem auf dem Papier wohl am schwächsten besetzten Viertelfinal. Spannend dürfte das Spiel zwischen Norwegen und Italien dennoch werden – ein Sieger ist nur sehr schwer vorherzusagen.

Die Norwegerinnen beendeten die Gruppenphase mit drei Siegen, unter anderem wurde die Schweiz im Eröffnungsspiel geschlagen. Wirklich souverän waren sie aber nicht, besonders die Erfolge gegen Finnland (2:1) und Island (4:3), als Norwegen aber schon als Gruppensieger feststand, waren ziemlich glücklich.

Die beiden Teams im Vergleich – die Zahlen in der Mitte bedeuten den Rang unter allen EM-Teilnehmern.
Die beiden Teams im Vergleich – die Zahlen in der Mitte bedeuten den Rang unter allen EM-Teilnehmern.Bild: sofascore.com

Italien glänzte jedoch ebenso wenig. Gegen Belgien reichte es zwar noch zu einem hart erkämpften 1:0-Sieg, gegen Portugal (1:1) liessen die Italienerinnen mit der Zeit aber stark nach und ihren Spielwitz vermissen. Dafür zeigten die «Azzurre» gegen Spanien trotz 1:3-Niederlage eine ansprechende Leistung. Gegen Norwegen bietet sich nun die Chance, erstmals seit 1997 in den EM-Halbfinal einzuziehen.

Wer zieht in den Halbfinal ein?
An dieser Umfrage haben insgesamt 2194 Personen teilgenommen

Schweden – England

Donnerstag, 17. Juli, 21 Uhr, Zürich

Vor dem Turnier gehörte Schweden nicht zum engsten Kreis der Favoriten, mittlerweile muss der erste Europameister der Geschichte aber definitiv zu den heissesten Titelkandidaten gezählt werden. Nach dem etwas mühsamen Auftaktsieg gegen Dänemark (1:0) folgten ein souveräner 3:0-Erfolg gegen Polen und ein spektakulärer Auftritt beim 4:1-Sieg gegen Mitfavorit Deutschland. Nun steht ein nächster Härtetest bevor.

Denn mit England bekommen es die Schwedinnen von Peter Gerhardsson gleich mit dem Titelverteidiger zu tun. Zwar mussten sich die «Lionesses» im ersten Spiel gegen starke Französinnen 1:2 geschlagen geben, doch wurden danach die Niederlande (4:0) und Wales (6:1) deklassiert. Die Engländerinnen sind also definitiv im Turnier angekommen und müssen nun beweisen, dass sie auch gegen formstarke Schwedinnen bestehen können.

Offensiv und defensiv top: Schweden und England begegnen sich auf Augenhöhe.
Offensiv und defensiv top: Schweden und England begegnen sich auf Augenhöhe.Bild: sofascore.com

Die Fans dürfen sich am Donnerstag auf ein Duell zweier Power-Offensiven freuen. Sorgen bei England vor allem Alessia Russo, Ella Toone und Lauren James für Torgefahr, bereiten den gegnerischen Abwehrspielerinnen aufseiten der Schwedinnen besonders Stina Blackstenius und Kosovare Asllani Sorgenfalten. Auf beide Defensiven kommt also viel Arbeit zu und es wäre nicht überraschend, wenn am Ende entscheidend ist, wer den gegnerischen Offensiv-Stars besser Einhalt gebieten kann.

Wer zieht in den Halbfinal ein?
An dieser Umfrage haben insgesamt 2149 Personen teilgenommen

Spanien – Schweiz

Freitag, 18. Juli, 21 Uhr, Bern

Es ist der einseitigste Viertelfinal an dieser EM. Weltmeister Spanien trifft auf Gastgeber Schweiz. Für eine grossartige Stimmung dürfte im Berner Wankdorf gesorgt sein; ob die Nati auf der Welle der Unterstützung surfen kann, muss sich zeigen. Einen effektiveren Wellenbrecher als die besonders offensiv überragenden Spanierinnen zu finden, dürfte aber schwierig sein.

Auf dem Papier hat die Schweiz gegen Spanien eigentlich nämlich keine Chance. In allen Teamteilen sind die Ibererinnen nominell besser aufgestellt. Nach dem gesundheitlichen Schock mit einer Hirnhautentzündung spielte Aitana Bonmati nach zwei Kurzeinsätzen im letzten Gruppenspiel gegen Italien wieder über die volle Distanz. Mit ihr und Alexia Putellas vom FC Barcelona hat Spanien die beiden Weltfussballerinnen der letzten vier Jahre im Team. Im Sturm verwertet die bisher vierfache Torschützin Esther Gonzalez derweil jede Möglichkeit, die sich ihr bietet, und im Mittelfeld ordnet Patricia Guijarro das Geschehen. So wurden alle Gruppenspiele gewonnen.

Die Rollen sind klar verteilt.
Die Rollen sind klar verteilt.Bild: sofascore.com

Auch der direkte Vergleich deutet klar auf einen Sieg Spaniens hin. Die letzten drei Duelle im WM-Achtelfinal (1:5) und in der Nations League (0:5 und 1:7) gingen aus Schweizer Sicht allesamt deutlich verloren. Ihre Chance muss sich die Nati wohl in der Defensive der Spanierinnen suchen. Diese war zumindest zeitweise verwundbar, wenn dies auch Meckern auf hohem Niveau ist. Besonders gegen die defensiv stehenden Belgierinnen liess Spanien aber einige Kontermöglichkeiten zu. Kann die Nati diese effizient nutzen – und nur dann –, kann sie den übermächtig scheinenden Gegner ins Wanken bringen.

Wer zieht in den Halbfinal ein?
An dieser Umfrage haben insgesamt 2530 Personen teilgenommen

Frankreich – Deutschland

Samstag, 19. Juli, 21 Uhr, Basel

Zum Abschluss der Viertelfinals gibt es nochmal einen richtigen Leckerbissen. Mit Frankreich trifft das womöglich beste Team der Gruppenphase – Siege gegen England (2:1), Wales (4:1) und die Niederlande (5:2) sind zumindest gute Argumente – auf Mitfavorit Deutschland, dessen Titelchancen mit der 1:4-Niederlage gegen Schweden zum Abschluss der Gruppenphase einen Dämpfer erlitten.

Dennoch ist ein hochkarätiges Duell zu erwarten. Ein Knackpunkt wird sein, wie gut die Deutschen mit den schnellen französischen Flügelspielerinnen – lies: Sandy Baltimore und Delphine Cascarino – umgehen können. Zumal aufgrund der Roten Karte gegen Schweden neben Captain Giulia Gwinn in Carlotta Wamser auch deren Vertreterin in der rechten Verteidigung fehlt. Viele Optionen hat Bundestrainer Christian Wück für diese Positionen also nicht mehr. Selbst wenn er den richtigen Entscheid trifft und Linksaussen Baltimore so etwas bremsen kann, haben die Französinnen mit Stürmerin Marie-Antoinette Katoto oder Mittelfeldspielerin Sakina Karchaoui weitere brandgefährliche Spielerinnen im Kader.

Trotz Todesgruppe gewann Frankreich alle Spiele – gegen Deutschland ist es nun leichter Favorit.
Trotz Todesgruppe gewann Frankreich alle Spiele – gegen Deutschland ist es nun leichter Favorit.Bild: sofascore.com

Deutschland liess offensiv bisher hingegen die letzte Genauigkeit und Effizienz vermissen. Gleichzeitig offenbarte es defensive Schwachstellen. Diese kann sich der Rekordeuropameister gegen Frankreich nicht erlauben, sonst droht eine ähnliche Schmach wie gegen Schweden. Dass Kreativkopf Jule Brand (2 Tore, 2 Assists) und Stürmerin Lea Schüller (2 Tore) die deutsche Offensive im Notfall ankurbeln können und Deutschland so auch einige Gegentore verkraften könnte, ist aber ebenso klar.

Wer zieht in den Halbfinal ein?
An dieser Umfrage haben insgesamt 2143 Personen teilgenommen

So geht es danach weiter

Nach den Viertelfinals sind zwei Tage spielfrei. Am Dienstag, dem 22. Juli, und am Mittwoch, dem 23. Juli, werden dann die Halbfinals ausgetragen. In Genf kommt es zum Duell zwischen den Siegerinnen der Partien zwischen Schweden und England sowie Norwegen und Italien. In Zürich duellieren sich Frankreich oder Deutschland mit Spanien oder der Schweiz um den Einzug in den Final. Dieser findet am Sonntag, dem 27. Juli, in Basel statt.

Cup tree provided by Sofascore
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die besten Bilder der Fussball-EM 2025 in der Schweiz
1 / 67
Die besten Bilder der Fussball-EM 2025 in der Schweiz

England schlägt Schweden im Penaltyschiessen, steht im EM-Halbfinal und jubelt wie Dominosteine.

quelle: keystone / alessandra tarantino
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Neymar, Tom Brady und Co. machen es vor: Das bedeutet «Aura Farming»
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
19 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
rodolofo
15.07.2025 06:47registriert Februar 2016
Die Schweizerinnen können unbeschwert SPIELEN, denn niemand erwartet von ihnen ein Weiterkommen gegen diese unglaublich fantastischen Spanierinnen!
Also hoffentlich gibt es ein unterhaltsames Spiel, und sollte es sogar noch etwas spannend werden, hätte ich bestimmt nichts dagegen einzuwenden.
304
Melden
Zum Kommentar
avatar
Rikki-Tiki-Tavi
15.07.2025 07:50registriert April 2020
"Kanonenfutter" glaube ich nicht. Aber es ist schon so, dass die Spanierinnen halt einfach eine andere Hausnummer sind. Die Schweiz hat das Optimum herausgeholt, und das muss man erst machen. Aber schauen wir, was da alles kommt.
224
Melden
Zum Kommentar
avatar
MaskedGaijin
15.07.2025 07:44registriert Oktober 2014
Am Freitag wird Spanien, mit 1:0 n.V., geschlagen. Im Halbfinale gibts den Knaller gegen Deutschland ( 3:1 für die CH). Im Finale gelingt dann die Revanche, mit einem 2:0 gegen Norwegen. 🇨🇭🏆
3620
Melden
Zum Kommentar
19
Snoop Dogg wird Fussballboss – Rapper steigt bei Swansea City ein
Kroatiens Fussballstar Luka Modrić besitzt bereits Anteile an Swansea City, nun bekommt er prominente Gesellschaft.
Snoop Dogg ist jetzt auch ein Fussballunternehmer. Der US-Rapper steigt als Miteigentümer und Investor beim Fussballklub Swansea City aus Wales ein.
Zur Story