In gewissen Situationen kann es Sinn machen, SwissCovid zu deaktivieren. Sei dies für Leute, die im Gesundheitswesen arbeiten und durch Schutzkleidung und Masken vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt sind. Sei dies für die Zeit, in der man ohne Kontakte zuhause ist.
Möglich ist sowohl das Ausschalten der Bluetooth-Verbindung (über die Smartphone-Einstellungen) als auch das Deaktivieren der Tracing-Funktion in der SwissCovid-App. Beide Vorgehensweisen gewährleisten, dass die SwissCovid-App vorübergehend keine «Begegnungen» erfasst.
Es empfiehlt sich, das Tracing in der App zu deaktivieren, statt die Bluetooth-Verbindung zu kappen. Dies gilt insbesondere für iPhone-User, wie wir gleich sehen.
Wer während der Arbeit Schutzkleidung, Handschuhe, Brille und Maske trägt, oder durch eine Glasscheibe vor einer Ansteckung geschützt ist, kann die Tracing-Funktion der SwissCovid-App vorübergehend deaktivieren. So lässt sich vermeiden, dass später unnötige Warnhinweise eingehen, falls man mindestens 15 Minuten in relativ engem Kontakt war mit einer Person, die positiv auf Covid-19 getestet wird.
Das Deaktivieren des Bluetooth-Symbols im Kontrollzentrum (unter iOS 13) unterbricht die Bluetooth-Verbindung nicht, SwissCovid erfasst weiterhin Kontakte. Erst wenn man Bluetooth in den System-Einstellungen generell ausschaltet, wird auch das Tracing in der App verumöglicht.
Auch Android-Smartphones bieten eine Flugmodus. Hier ist es aber viel weniger kompliziert als beim iPhone. Wenn man den Flugmodus aktiviert, sind die Verbindungen gekappt. Man kann dann die Bluetooth-Verbindung manuell aktivieren, damit die SwissCovid-App trotzdem «Kontakte» erfasst.
Android- und iPhone-User, die mit tiefem Akkustand unterwegs sind, können den Stromsparmodus aktivieren. Dann funktioniert SwissCovid immer noch und erfasst anonym Kontakte mit anderen Smartphone-Besitzern.
Ein Vorteil des Stromsparmodus ist, dass die Hintergrundaktualisierung aller Apps automatisch deaktiviert wird. iPhone-User können den Stromsparmodus einfach über das Kontrollzentrum ein- und ausschalten.
Allerdings ist der automatische Datenabgleich mit dem Server des Bundesamtes für Gesundheit eingeschränkt. Man sollte darum abends in den Geräte-Einstellungen überprüfen, dass die «Begegnungsüberprüfungen» geklappt haben.
Der «Tages-Anzeiger» hält zum Stromsparmodus für Android-User fest:
Bei der iPhone-Version sind keine grösseren Akku-Sorgen bekannt. Der Stromverbrauch hält sich laut Erfahrungsberichten auch auf älteren Modellen (ab iPhone 6S) in Grenzen.
Ein leicht erhöhter Akkuverbrauch ist durchaus normal und lässt sich über die System-Einstellungen jederzeit prüfen (> «Batterie» > «Health»). In Einzelfällen half es auch, die SwissCovid-App zu löschen und neu zu installieren.
Damit die SwissCovid-App auf Android-Smartphones ihren Zweck erfüllen kann und andere Mobilgeräte in ihrer Nähe über Bluetooth erfasst, muss die allgemeine Systemeinstellung «Standort verwenden» aktiviert sein.
Die SwissCovid-App erfasst zu keiner Zeit den Standort oder verwendet die Satellitennavigation GPS. Das können Android-User jederzeit in den Einstellungen prüfen:
Die Entwickler der deutschen Corona-Warn-App, die wie SwissCovid funktioniert, weisen auf ein mögliches Problem in Zusammenhang mit dem Stromverbrauch hin:
Um dies zu verhindern, sollen Android-User prüfen, welche Apps tatsächlich den Standort nutzen dürfen. Dazu öffnen sie die Geräte-Einstellungen und wählen «Sicherheit & Standort» > «Standort» > «Berechtigungen auf App-Ebene».
Bei swisscovid-app-facts.ch wird erklärt:
Rein technisch kann SwissCovid auch im Ausland auf mögliche Corona-Infektionen hinweisen. Doch harzt es derzeit noch mit der Interoperabilität, der grenzübergreifende Datenaustausch nationaler Tracing-Systeme ist erst in Vorbereitung. Darum lohnt es sich bei Reisen ins Ausland, die Warn-App des entsprechenden Landes zu aktivieren und zu nutzen.
Bis Ende August sollen die Corona-Warn-Apps von 10 EU-Mitgliedsstaaten miteinander Daten austauschen. Dies soll über einen Gateway-Server in Luxemburg klappen. Allerdings muss die Schweiz auf politischer Ebene erst noch erreichen, ins europäische Roaming-System integriert zu werden.