Seit 2011 regiert in Syrien die Gewalt. Aus zunächst friedlichen Demonstrationen ist ein komplexer Krieg geworden. Eine Studie der Nichtregierungsorganisation Syrian Centre for Policy Research (SCPR), welche der britische "Guardian" exklusiv zitiert, liefert neue, schockierende Zahlen.
Die Organisation geht von fast einer halben Million Toten aus. Das sind doppelt so viele, wie die Uno zuletzt geschätzt hat.
Der Grossteil starb an direkten Kriegsfolgen, etwa 70'000 Menschen erlagen ihren Verletzungen wegen mangelnder medizinischer Versorgung oder verhungerten.
Infolge des Krieges ist die durchschnittliche Lebenserwartung von 70 Jahren in 2010 auf noch 55.4 Jahre im Jahr 2015 gesunken.
Zu den Todesopfern kommen fast zwei Millionen Verwundete.
Wer noch lebt, ergreift die Flucht. 45 Prozent der Bevölkerung wurden der Studie zufolge vertrieben.
Der wirtschaftliche Schaden durch den Krieg wird auf 226 Milliarden Euro beziffert.
Auch der Reichtum des Landes und die Infrastruktur seien «beinahe ausgelöscht», heisst es in der Studie mit dem Titel «Confronting Fragmentation».
(mw)