Bei der Schlacht um Syriens einstige Wirtschaftsmetropole Aleppo sind nach Angaben von Aktivisten in einer Woche mehr als 500 Kämpfer auf beiden Seiten getötet worden. Zudem kamen mindestens 130 Zivilisten ums Leben.
Wie der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, am Samstag mitteilte, stammten wegen der Luftangriffe der Regierungskräfte die meisten der seit dem vergangenen Sonntag Getöteten aus den Reihen der islamistischen Aufständischen. Die Regierung von Staatschef Baschar al-Assad verfügt über Jagdbomber, die für seinen Sturz kämpfenden Rebellen haben keine Flugzeuge.
Am 31. Juli hatten die Rebellen im Süden von Aleppo eine Gegenoffensive gestartet, um den Belagerungsring der Regierungstruppen zu durchbrechen. Massgeblich angeführt wurden sie von der Dschihadistenmiliz Fateh-al-Scham-Front, der bisherigen Al-Nusra-Front, die ihre Verbindung zum Al-Kaida-Netzwerk offiziell aufgekündigt hat.
Die meisten Zivilisten wurden der Beobachtungsstelle zufolge in Vierteln von Aleppo getötet, die von der Regierung kontrolliert werden. Aleppo ist seit dem Sommer 2012 zwischen Regierung und Rebellen geteilt.
Die den Assad-Gegnern nahe stehende Beobachtungsstelle mit Sitz in Grossbritannien stützt sich nach eigenen Angaben auf ein dichtes Netz von Vertrauensleuten in Syrien. Wegen der dortigen unübersichtlichen Lage können ihre Informationen oft nur schwer überprüft werden.
Seit Beginn des Bürgerkrieges im März 2011 wurden in Syrien mehr als 280'000 Menschen getötet. Millionen weitere Menschen ergriffen die Flucht. (sda/afp)