Ja, Google ist überall. In unseren Laptops, Smartphones, Fernsehern, Autos und sogar in Lautsprechern und Feuermeldern. Doch der Mutterkonzern von Google, Alphabet Inc, streckt seine Fühler nach immer neuen Bereichen aus. Hier sind fünf Beispiele, wo du bald auf Google-Technologien stossen könntest:
Bereits 2014 hat Google Pläne veröffentlicht, wonach man an einer schlauen Kontaktlinse arbeite. Dank Mini-Elektronik soll sie unter anderem den Blutzucker messen können, was für Diabetiker sicher sehr nützlich sein dürfte.
Inzwischen sind auch Konzerne wie Sony oder Samsung auf diesen Zug aufgesprungen. Doch Google ist bereits wieder einen Schritt weiter: Im April 2016 hat der Konzern ein Patent für ein elektronisches Auge eingereicht.
Das «Intra Ocular Device» wird dabei wie eine Linse in das Auge eingesetzt und verbleibt dort permanent. Dank verbauten Sensoren, Speicher und sogar Funkelementen soll die Linse ähnlich wie Google Glass angewendet werden können. Der nötige Akku ist ebenfalls in der Linse verbaut und wird drahtlos aufgeladen.
Schon seit über einem Jahrzehnt versucht Google, in verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens Fuss zu fassen. Dank einer Zusammenarbeit mit dem Pharmakonzern Johnson & Johnson könnte es daher sein, dass wir bald auch in Operationssälen auf Google-Technologien stossen.
Der Suchmaschinenriese will dabei keine eigenen Instrumente für Operationen entwickeln, sondern erforschen, wie sich Google-Software in Roboter von Johnson & Johnson integrieren lässt.
Das kann beispielsweise eine Bilderkennungssoftware sein, die dem Chirurgen bei einer Operation Blutgefässe hervorhebt, die von blossem Auge nur schlecht oder nicht zu erkennen sind.
Nichts geringeres als die Bekämpfung der Alterung hat sich Google mit seinem Tochterunternehmen Calico vorgenommen. 2013 erklärte Google-Mitbegründer Larry Page, dass Calico den Fokus auf Gesundheit, Wohlbefinden und Langlebigkeit lege.
Konkret forscht das Unternehmen am Alterungsprozess und wie man diesen verlangsamen kann. In der Theorie wolle man so das Höchstalter von Menschen um bis zu 100 Jahre erhöhen.
Dazu gehört natürlich auch die Bekämpfung von altersbedingten Krankheiten wie etwa Alzheimer. Dafür gibt Google ordentliche Summen aus. Bereits ein Jahr nach der Gründung erklärte der Konzern, dass er bis zu 250 Millionen US-Dollar in Calico investieren werde – mit der Option, den Etat um weitere 500 Millionen US-Dollar aufzustocken.
Im März dieses Jahres wurde eine Kooperation zwischen Google und dem US-Militär bekannt, welche bei den Google-Mitarbeitern höchst umstritten ist. Der Suchmaschinengigant stellt dabei Technologie zur Verfügung, die mittels künstlicher Intelligenz helfen soll, Satellitenbilder auszuwerten. So sollen Drohnen besser zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Zielen unterscheiden können.
Bei vielen Google-Mitarbeitern stiess dies auf Unverständnis. Ihr Arbeitgeber verletze damit seinen eigenen Slogan «Don't be evil». In einem offenen Brief fordern sie Google auf, das Projekt zu beenden. Selbst Kündigungen soll es aus Protest bereits gegeben haben.
Google indes verteidigte das Projekt und betonte, dass die Technologie zu rein defensiven Zwecken genutzt werde. Die künstliche Intelligenz markiert demnach nur Bilder, die zuerst noch durch eine menschliche Instanz überprüft werden müssen.
Auch der Weltraum will indexiert werden und so hat Google auch schon länger Ambitionen, dessen Erforschung voranzutreiben. Dazu hat das Unternehmen einen Wettbewerb gestartet, der mit insgesamt 30 Millionen US-Dollar dotiert war. Ziel des «Google Lunar X-Prize» sollte es sein, ein Fahrzeug auf den Mond zu bringen, ohne dabei staatliche Gelder für das Projekt in Anspruch zu nehmen.
Über 20 Teams nahmen im Verlauf der Jahre an diesem Wettbewerb teil. Trotz einiger technischer Erfolge, die Google auch mit kleineren Beträgen honorierte, wurde der Wettbewerb im März 2018 ohne Sieger beendet.
Für Google dürfte die Ausschreibung trotzdem ein Erfolg gewesen sein, denn wie das Unternehmen mitteilte, werde man sich in der einen oder anderen Form an einzelnen Projekten beteiligen, die aus dem Wettbewerb hervorgegangen sind.