Als das Internet tatsächlich noch Neuland war, trieben sich auch die watsons im World Wide Web herum. Ein Rückblick.
Der obszöne Schnappschuss
Gefühlte drei Jahrhunderte musste man damals auf eine Reaktion warten.gif: giphy
«Obwohl im Nebenzimmer ein Computer stand, rührte ich diesen nie an. Ich wusste nicht einmal, wie man dieses Ding überhaupt einschalten konnte.
Das änderte sich aber schlagartig, als wir einmal Besuch kriegten. Die Tochter der Freundin meiner Mutter war etwas älter als ich und begeistert von Google. Als diese unseren Computer entdeckte, wollte sie mir gleich erklären, wie man Bilder von Stars und Sternchen angucken und sogar ausdrucken kann. Ich war begeistert!
Den ganzen Abend glotzten wir in die Kiste und hängten die ausgedruckten Bilder von Shakira und Co. in meinem Zimmer auf. Fortan verbrachte ich viel Zeit auf Google.
Eines Tages stiess ich dann aber auf einen obszönen Schnappschuss von Paris Hilton. Darauf zu sehen: Ein Höschenblitzer. Ich stellte sofort den Computer aus und hoffte, dass dies meine Mama nie nie nie zu sehen kriegt.»
«Das erste Mal bewusst im Internet war ich während eines Zwischenjahrs im Jahr 2001. Ich brauchte eine E-Mail-Adresse.
Ich versuchte meinen E-Mail-Account zu öffnen, aber habe es irgendwie nicht hingekriegt. Auch der Mann im Internetcafé in Ecuador nicht. Also schrieb ich
einfach nie irgendwelche E-Mails, bis es wirklich dringend wurde,
weil mein Flugticket zu verfallen drohte.
Da fragte ich einen Rucksacktouristen, wie ich jetzt an meine Mails komme und er zeigte es mir dann. Ich hatte
dauernd meine E-Mail-Adresse in die Browserzeile eingegeben und das funktionierte natürlich nicht.
Im Posteingang befanden sich ein paar Mails von meinen Eltern, die gedacht hatten, ich sei tot. Dabei wusste ich einfach nicht, wie man das macht. Damals war ich schon 21 Jahre alt. Verrückt, nicht?»
«Mein erstes Mal im Internet war circa im Jahr 1994 bei einem guten
Freund zuhause. Wir waren noch Kantischüler und wollten im Netzwerk ‹Doom› spielen.
Dafür wurde ein Patch oder Update *starte dramatische Musik* aus dem ‹Internet› benötigt. Ein paar wenige Megabytes gross, vielleicht noch kleiner.
Wir
warteten also bis tief in die Nacht – denn ‹ins Internet gehen› bedeutete, dass
die Telefonleitung in der Zeit besetzt war. Die Downloadzeit betrug circa eine
Stunde. Wir schwitzten Blut. Eine kurze Unterbrechung bedeutete einen
Totalausfall. Sowas wie Downloadmanager gab es damals nicht. Beim zweiten
Anlauf klappte es und die Freinacht mit ‹Doom› konnte beginnen.
Vom Internet sah ich damals nicht viel.
Dass man aber einfach einen Patch herunterladen konnte, beeindruckte mich
nachhaltig.
Übrigens: Mit dem besagten Freund spiele ich noch heute Videospiele
– aus ‹Doom› sind wir allerdings herausgewachsen.»
Der Gadget-Anbeter
Als das Internet noch pro Stunde abgerechnet wurde.gif: giphy
«Ich war damals einmal auf der Internetseite von Interdiscount. Bei uns in der Nähe gab es keine
Elektronikläden und ich hatte jeweils immer die Prospekte durchgeblättert, um davon
zu träumen, wie es wohl wäre, stolzer Besitzer des einen oder anderen Gadgets
zu sein.
Die Prospekte gab es aber nur als Zeitungsbeilage einmal pro Woche. Und jetzt konnte ich plötzlich eine Website aufrufen und mir da alles
anschauen.
Das klingt jetzt ziemlich lahm, aber damals fand ich das richtig
faszinierend und cool. Zumal ich sehr lange warten musste, bis die Seite
endlich geladen wurde, weil es da so viele Bilder gab.
Das war noch zu jener
Zeit, als man nicht telefonieren konnte, wenn jemand im Internet surfte.
Bestellen konnte man auf dieser Seite aber nichts – soweit waren sie dann doch
noch nicht. Aber um Bilder von Nintendo-64-Spielen, Computern und Nokia-Handys
anzustarren hat es gereicht. Zulange durfte ich das aber nicht machen, sonst wurde
mein Vater böse. Damals wurde der Internetzugang noch pro
Stunde abgerechnet.»
Die Lausbuben
Bei Line Rider zeichnet man Bahnen, auf denen dann ein Mann mit einem Schlitten entlang fährt.gif: giphy
«Zuhause durfte ich jeweils nur 15 Minuten pro Tag im Internet verbringen. Das reichte für gar nichts. In der Schule jedoch hatten wir Computerräume, in denen wir ständig ‹Line Rider› spielten.
Das durften wir natürlich nicht, also haben wir jedes Mal, wenn die Aufsicht den Raum betrat, schnell auf einen anderen Tab gewechselt.
Ich darf mich damit rühmen, nie erwischt worden zu sein. Allerdings hatte mein Kollege nicht so viel Glück.
Ach, und jetzt kann ich nicht mehr arbeiten, weil ich gerade festgestellt habe, dass es ‹Line Rider› noch gibt.»
In zwei Tagen fit fürs Internet
So oder so ähnlich muss wohl die Werbung für diesen Einführungskurs ausgesehen haben.gif: giphy
«Es war im Sommer 2000. Ich hatte gerade ab Oktober einen neuen Job in Aussicht. Also dachte ich mir, es sei höchste Zeit, endlich mal das Internet kennenzulernen, mein künftiges Arbeitsfeld. Ich buchte einen Einführungskurs im Stil von ‹In zwei Tagen fit fürs Internet›.
Die erste Seite, die ich dort aufrief,
war übrigens facts.ch.»
«Mein erstes Mal im Internet war mit 99 prozentiger
Wahrscheinlichkeit ein Besuch auf der Game-Seite playit.ch
– die es übrigens heute noch gibt.
In der Sekundarschule standen in unserem
Klassenzimmer zwei PCs, die mit dem Pausengong jeweils sofort von sämtlichen
Jungs in Beschlag genommen wurden. Grund dafür war natürlich diese Game-Seite.
Wir spielten für die heutige Zeit unter
kräftigem Rumgejohle qualitativ seeehr miserable Games. Dennoch hatte es sehr viel Spass gemacht.»
«Wir mussten in der Schule einmal einen Vortrag zum Thema ‹Baum des Jahres› machen. (Ja, unsere Lehrer waren unglaublich
kreativ).
Deshalb musste ich zuhause im Internet Bilder suchen. Weil ich noch
recht klein war und meine Eltern einen grossen Beschützerinstinkt hatten, half
mir meine Mutter beim Suchen.
Als ich dann ein passendes Baumbild gefunden hatte, kopierte ich es und wollte es in Word einfügen. Als ich aber auf ‹Einfügen› klickte,
erschien plötzlich das Bild eines halbnackten Anime-Mädchens.
Ich weiss bis
heute nicht, wie das damals passieren konnte. Aber seit diesem Ereignis hatte ich
lange Zeit ziemlichen Respekt vor dem Downloaden von Bildern aus dem Internet.»
Und auf welchen Seiten hast du dich damals herumgetrieben?
Apropos: Schräge Dinge aus dem Internet, die du tatsächlich kaufen kannst
1 / 53
Schräge Dinge aus dem Internet, die du kaufen kannst
So wird dein Tee ganz bestimmt kacke – egal wie gut er ist.
quelle: amazon
Beifang: Auch Väter kennen das Internet – und rächen sich für den Prank der Tochter
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
Wasmeinschdenndu?
20.05.2018 12:34registriert April 2015
Die Zeiten als man noch in Panik ausbrach, wenn man auf dem Handy ausversehen den Internet-Button anklickte.😅
Schwangere Megan Fox soll Machine Gun Kelly rausgeworfen haben
Megan Fox und Machine Gun Kelly haben sich Berichten zufolge getrennt. Dies, nachdem sie vor wenigen Wochen die Schwangerschaft mit ihrem ersten gemeinsamen Kind angekündigt hatten.
Nach Informationen von TMZ erfolgte die Trennung am Thanksgiving-Wochenende, als sich das Paar in Vail, Colorado, aufhielt. Megan Fox, 38 Jahre alt und im sechsten Monat schwanger, soll dabei am Handy von Machine Gun Kelly (34), bürgerlich Colson Baker, «verstörendes Material» entdeckt haben. In der Folge soll sie Kelly gebeten haben, den gemeinsamen Urlaub früher zu verlassen. Seitdem haben sich die beiden Stars gemäss der Quelle von TMZ nicht mehr gesehen.