Comfort Food: Anfangs Jahr wurde dies als einzig wahrnehmbarer Food-Trend identifiziert. Und nein, es gibt weiterhin keine passgenaue deutsche Übersetzung – weshalb dieser Anglizismus im Deutschen gebräuchlich bleibt. Letztendlich weiss aber jede und jeder, was gemeint ist: Gerichte, die einem ein wohliges Gefühl geben und einen über allfällige Sorgen des Alltags hinwegtrösten.
Etwa so muss sich Comfort Food anfühlen. (Ja, das ist Anna Magnani. Ja, sie ist die Grösste 🖤) Bild: imdb
Denn, ohhhh ja, rundum sind wir alle mit Unsicherheiten konfrontiert. Und weil wir nur schon die Welt um uns herum als stressig empfinden, gönnen wir uns gerne etwas Trost – gerade was das Essen betrifft.
Nun wird Comfort Food aber gemeinhin mit währschaftem, nahrhaftem Essen in Verbindung gebracht: Grosis Hackbraten. Älplermagronen. Ein deftiges Lamm-Curry. Gerichte, die auch nach dem Verzehr noch von innen wärmen ... alles Zeugs, das sich nicht gerade nach leichter, sommerlicher Kost anhört.
Naja, wenn Gennaro kocht, ist alles Comfort Food. Bild: gennarocontaldo.com
Gibt es sommerliches Comfort Food? In meinem Fall: oh ja.
Und es ist ebenso offensichtlich wie unoriginell: Pasta. Ein Teller Pasta, und schon geht's einem besser.
«The cure to depression? A plate of good pasta. The cure to a broken heart? The next girl.»
Jap. Leuchtet ein. Zumal eine selbstgemachte Lasagne aus dem Ofen oder ein Teller Tagliatelle verdi al ragù ganz klar die klassische Definition von Comfort Food erfüllen. Doch auch etwas weniger deftige, etwas frischere, sommerlichere Pastagerichte wecken ähnliche comfortfoodige Gefühle.
So. Und wer nun kreative Fusion-Gerichte der Sorte Miso-Pesto oder Za'atar and Halloumi Cacio e Pepe erwartet, wird nun leider enttäuscht werden. (Diese Rezepte bringe ich ein andermal.) Hier kommen schlichte, wohlige Pastarezepte, die ich den Sommer über koche. Ich will hier nicht das Rad neu erfinden. Ich will nur meine liebsten Sommer-Pasta-Gerichte essen – und vielleicht auf die Art etwas «Comfort» bekommen. 😉
«Das ist meine Go-to-Pasta», so meine Tochter, als ich sie jüngst fragte, was sie da eigentlich am Kochen sei. «Ich koche fast nur noch dies. Irgendwie habe ich immer am meisten Lust darauf.» Und in der Tat, so allgegenwärtig ist diese Pasta im Alltag meiner Tochter (im Grunde ist es eine leichtere Version einer Puttanesca – mit Cherrytomaten anstelle von Pelati), dass ihre Kumpels das Rezept längst nach ihr benannt haben.
Zutaten:
Menge für 1 hungrige Teenagerin – wie immer aber gilt: Augenmass und Common Sense (so macht es Tallulah).
100 g Penne rigate (oder ähnliche kurze Pasta)
2 EL Olivenöl
1 Knoblauchzehe, geschält und fein gehackt
2–3 Sardellenfilets, grob gehackt
eine Handvoll schwarze Oliven, entsteint und grob gehackt
1 EL Kapern
eine kleine Handvoll Cherrytomaten, geviertelt
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung:
Pasta gemäss Packungsangaben kochen in mässig gesalzenem Wasser (nicht zu salzig – in der Sauce hat es Sardellen). Küchenwecker stellen auf 1 Minute weniger, als auf der Packungsangabe steht.
Derweil in einem Wok o. Ä. Knoblauch im Olivenöl bei mittlerer Hitze 1 Minute anbraten. Danach Sardellenfilets beigeben und «schmelzen» lassen.
Nach und nach Oliven, Kapern und Cherrytomaten beigeben. Abschmecken.
1 Minute vor Ablauf der auf der Packung angegebenen Garzeit die Pasta mit einem Schaumlöffel direkt in die Saucenpfanne geben. Untermischen und sofort servieren – bei Bedarf mit etwas frisch geriebenem Parmesan.
Spaghetti al limone come lo fanno al River Cafe
Bild: shutterstock
Zitronen! Der Geschmack des Mittelmeers und des Sommers! Selbstredend kann man damit mehr als Sorbets und Desserts zubereiten. Pasta-Rezepte gibt es etwa etliche. Diese Rezeptvariante kenne ich vom grossartigen «River Cafe Cookbook» und sie ist die Einfachheit selbst.
Zutaten:
Für 2 Personen (ja, auch hier: Mengen variabel und nach Common Sense)
160 g Spaghetti
Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Saft von 1 Zitrone; vorher noch etwas Zeste abreiben
50 ml Olivenöl
50 g Parmesan, frisch gerieben
1 kleine Handvoll frisches Basilikum, Blätter fein zerrupft
Zubereitung:
Spaghetti gemäss Packungsangaben kochen.
Derweil Zitronensaft, Olivenöl und Parmesan untermischen. Mit 2–3 EL Pastawasser, Pfeffer und ev. etwas Salz abschmecken. Je nach Geschmack mehr oder weniger Zitronensaft etc. beigeben.
Spaghetti ableeren, Sauce beigeben und gut untermischen, damit jeder Pastastrang mit Käse bedeckt ist. Basilikum und etwas Zitronenzeste untermischen.
Fiori di zucca? Das sind Zucchiniblüten, Leute! Jene hübschen gelben Blüten, die sich am einen Ende einer Zucchini ergeben. Wenn man 1-2 Zucchinipflanzen im Garten hat, bekommt man die gratis dazu, quasi.
Zutaten:
Für 4 Personen
400 g Linguine
400 g Zucchiniblüten
1 Knoblauchzehe, geschält und in feine Streifen geschnitten
Bei Bedarf ein getrockneter roter Chili, zerbröselt
30 g Sardellenfilets, grob gehackt
Olivenöl
Salz
Zubereitung:
Linguine gemäss Packungsangaben kochen.
Zucchiniblüten putzen: Stiel, Stempel und die zähen grünen Blätter um den Kelch entfernen. In kaltem Wasser waschen und in einem Sieb abtropfen lassen.
Derweil in einem Wok o. Ä. Knoblauch und Chili im Olivenöl bei mittlerer Hitze 1 Minute anbraten. Danach Sardellenfilets beigeben und schmelzen lassen. Zucchiniblüten hinzufügen und einige Minuten lang mit geschlossenem Deckel köcheln, bis die Blüten welk sind.
Wenn die Linguine al dente sind, diese mit einer Pastazange direkt aus dem Kochtopf in die Pfanne ziehen. Dabei soll ruhig etwas Kochwasser mit reinkommen. Alles vorsichtig untermischen und bei Bedarf noch 1-2 weitere EL Pastawasser beigeben. Sofort servieren – bei Bedarf mit frisch geriebenem Parmesan.
Ich kenne insgesamt vier Rezeptvariationen von Pasta con salsiccia, doch diese leichtfüssige Version hier, ohne Tomaten, ist die Beste.
Zutaten:
Für 4 Personen
1 EL Butter
1 EL Olivenöl
1 kleine Zwiebel, geschält und fein gehackt
300 g Luganighe oder ähnliche italienische Würste
1 Zweiglein Rosmarin, fein gehackt
150 ml trockener Weisswein
eine Prise frisch geriebene Muskatnuss
eine Prise gemahlene Nelken
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
350 g Penne rigate
frisch geriebener Parmesan
Zubereitung:
In einem Wok o. Ä. Zwiebel und Knoblauch in Butter und Olivenöl vorsichtig anbraten.
Die Haut der Luganighe entfernen und die Würste beigeben, dabei das Fleisch mit einer Gabel aufbrechen und zermantschen. Hitze erhöhen und braten, bis gut angebräunt.
Derweil Pasta gemäss Packungsanleitung kochen.
Rosmarin und Wein der Wurst beifügen und aufkochen. Danach sofort Hitze runter und 10 Minuten köcheln lassen. Mit Muskatnuss, Nelken, Salz und Pfeffer abschmecken.
1 Minute vor Ablauf der auf der Packung angegebenen Garzeit, Pasta mit einem Schaumlöffel direkt in die Saucenpfanne geben. Mit 3–4 EL Parmesan untermischen und sofort servieren.
2 Handvoll Rucola, die Hälfte grob gehackt, die andere Hälfte ganz belassen
Zubereitung:
Spaghetti gemäss Packungsangaben kochen.
Derweil in einem Wok o. Ä. den Knoblauch und Chili im Olivenöl bei mittelhoher Hitze kurz anbraten. Sobald der Knoblauch Farbe annimmt, die Garnelen hinzufügen und während 1 Minute scharf anbraten. Weisswein und getrocknete Tomaten hinzufügen und einige Minuten köcheln lassen.
1 Minute vor Ablauf der auf der Packung angegebenen Garzeit, die Spaghetti mit einer Pastzange direkt aus dem Kochtopf in die Pfanne ziehen. Gehackter Rucola hinzufügen und alles vorsichtig vermengen. Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer, sowie nach Bedarf 2–3 EL Pastawasser abschmecken.
Sofort servieren mit der geriebenen Zitronenzeste und dem restlichen Rucola bestreut.
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Die beliebtesten Kommentare
BesserLinksAlsRechts
01.07.2025 11:55registriert Juli 2016
Pasta al Limone geht noch viel geiler mit diesem Tipp: Am Abend vorher Bio-Zitrone waschen, Zeste mit dem Sparschäler entfernen und die Zeste dann zusammen mit 1 liter Wasser über Nacht in einem geschlossenen Gefäss lassen. Am nächsten Tag mit diesem Wasser die Pasta kochen. Der Geschmack ist next Level!
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