Werbung kann nerven. Das war schon immer so. Denn sie will nur eins: verkaufen. Und wie macht man das? – Logisch, mit Logik! Man tut so, als wäre der Erwerb eines beliebigen Produkts das einzig Logische, um in einer Gesellschaft zu überleben.
In den 1950er Jahren war es logisch, dass Frauen in der Küche Frikadellen brieten und Männer die Kohle nach Hause brachten. Und demnach waren die Männer auch die einzigen, die sich etwas kaufen konnten. Ja, die Logik der 50er hat einen Namen: derber Sexismus.
Beispiele gefälligst? Voilà …
24 krass sexistische Werbungen, die tatsächlich mal gedruckt wurden
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24 krass sexistische Werbungen, die tatsächlich mal gedruckt wurden
In einer fernen Zukunft werden gar Frauen auf den Mond fliegen! Und dort werden sie ... putzen.
Der libanesische Künstler Eli Rezkallah ist froh, dass die heutige Logik nicht mehr so derb ist. Trotzdem, sagt er, sei Sexismus noch immer ein Problem.
Manchmal stellt er sich ein Paralleluniversum vor, in dem die Rollen vertauscht sind. Erst dann könne einem Mann so richtig bewusst werden, wie absurd die ganze Sache sei.
Auf seinem Instagram-Account hat er diese Phantasie fotografisch umgesetzt. Er knüpfte sich sechs uralte Reklamen vor und stellt den Mann dabei an den Herd und die Frau in den Chefsessel.
Auf die Idee kam der Künstler durch seine Onkel. Auf Instagram beschreibt er seine Musen wie folgt:
«Letztes Thanksgiving hörte ich zufällig, wie meine Onkel darüber sprachen, wie es Frauen besser geht, wenn sie kochen, sich um die Küche kümmern und ‹ihren weiblichen Pflichten› nachgehen. Obwohl ich weiss, dass nicht alle Männer so denken, war ich überrascht zu erfahren, dass einige es immer noch tun. Also stellte ich mir ein Paralleluniversum vor, in dem Rollen vertauscht sind und Männer einen Geschmack von ihrem eigenen sexistischen Gift bekommen.»
Unter einem anderen Bild schreibt er dann:
«Meine Bilder zeigen den Alltagssexismus durch ein humorvolles, überspitztes Licht. Ich hoffe, sie schaffen es ein Gespräch zu entfachen – ein Gespräch, über das Selbstverständliche. Ein Gespräch, das wir brauchen, liebe Onkel.»
«Gleicher Scheiss, anderes Jahrhundert» – Die besten Schilder der Frauenproteste
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Die Vereidigung des wohl kontroversesten US-Präsidenten aller Zeiten verleitete Millionen Menschen zu einem weltweiten Protest. Dabei wurde die allgemein herrschende Frustration auf kreative Art und Weise zum Ausdruck gebracht. bild: reddit
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Die beliebtesten Kommentare
Karl Müller
26.01.2018 15:01registriert März 2015
Es ist nicht nötig, diese verstaubten 50er-Jahre-Plakate nachzustellen, um sexistische Werbung mit "umgedrehten" Rollen zu erhalten. Es reicht ein Blick in eine ganz normale TV-Werbestrecke, da wimmelt es nur so von männlichen Vollidioten mit souveränen Frauen als Gegenpol. Der "Trottel-Mann" und die "intelligente Frau", das ist das heute etablierte sexistische Werbe-Rollenbild.
da hats schon ein paar ganz krass sexistische werbungen von früher dabei, aber meiner meinung nach soll und kann werbung weiterhin sexistisch sein.
nehmen wir nur mal diese axe werbungen. sexistisch? ja, und?
aber wer wirklich denkt dass sich wegen einem duft aus der dose die frauen plötzlich an den hals werfen, hat ein wenig ein rad ab.