Du wirst es nicht glauben, aber diese 5 schrägen Geschmackskombos sind superfein
Spaghetti mit Marmite, Ramen mit Hamburger-Schmelzkäse, Rollschinkli in Coca-Cola ... das hört sich alles ungewöhnlich an, doch geschmacklich vermag das alles zu überzeugen. Unerwarteterweise.
Es gibt sie, jene Rezepte, bei denen man die Zutatenliste ansieht und erst mal «Wie bitte?» denkt. «Solche Zutaten passen doch nie und nimmer zusammen!»
Mir ist letzthin so was begegnet: Poulet-Bananen-Auflauf. Leider bewahrheiteten sich meine Befürchtungen:
Doch was ist mit Kombinationen wie Hörnli mit Apfelmus, das sich für Nicht-Schweizer vollkommen abstrus anhört? Vielleicht sollte man dem Gwunder etwas Vorrang gegenüber der Skepsis geben, vermute ich hier. Bevor man sich eine Meinung bildet, zuerst probieren, okay?
Bei den folgenden Gerichten habe ich Letzteres euch abgenommen: Alles gekocht, probiert und für fein befunden.
Hier kommen also vier Rezepte mit Zutaten-Kombinationen, die sich sehr merkwürdig anhören, sich wider Erwarten aber als grossartig entpuppen. Angefangen mit:
Marmite, jener urbritische Brotaufstrich aus Hefeextrakt, der im Sprachgebrauch längst zur Metapher avancierte: «I'm a Marmite person» heisst so viel wie, «entweder man liebt mich, oder man hasst mich. Dazwischen gibt es nichts». Dies soll zu Pasta passen? Und wie! Unser aller Nigella Lawson entdeckte dieses Rezept in den Memoiren der grossen italienischen Essens-Historikerin und Soziologin Anna Del Conte wieder.
Zutaten:
(Für 4 Personen)
400 g Spaghetti
50 g Butter
2 TL Marmite (oder mehr, nach Geschmack)
frisch geriebener Parmesankäse
Zubereitung:
Spaghetti gemäss Packungsangaben in reichlich Salzwasser kochen.
Derweil die Butter in einer grossen, flachen Pfanne auf niedriger Hitze schmelzen und Marmite sowie 1 EL Pastawasser hinzugeben und gründlich verrühren.
Spaghetti direkt aus dem Kochtopf in die Butter-Marmite-Pfanne ziehen und alles gründlich vermischen. Eventuell noch ein wenig vom Pastawasser dazugeben. Mit reichlich geriebenem Parmesankäse servieren.
Hier handelt es sich um eine der vielen Instant-Ramen-Hacks, die sich auf TikTok grosser Beliebtheit erfreuen ... was schon mal schlechte Voraussetzungen wären, würde man meinen, oder etwa nicht? Und die Tatsache, dass man dafür jenen Hamburger-Industriekäse benutzt – jener, der in einzelne Scheibenfolien einzeln abgepackt ist –, schreckt nur noch mehr ab. Doch ich muss konstatieren: Leute, dieses Rezept ist eine Droge! Die klassische guilty pleasure! Und deshalb inzwischen ein fester Bestandteil meines Rezept-Repertoires.
Zutaten:
(Für 1 Person)
1 TL Sesamsamen
1 Packung Instant Ramen
1 EL Butter
2 EL Rahm
1-2 Scheiben Cheddar-Hamburger-Schmelzkäse (zwingend Cheddar verwenden! Die anderen Sorten unbedingt vermeiden!)
ein paar Spritzer Sriracha
1-2 Stück Nori Snack (knuspriger Seetang)
Zubereitung:
Sesamsamen in einer beschichteten Pfanne oder im Wok kurz scharf anrösten, bis sie etwas Farbe bekommen. Beiseite legen.
Nochmals lassen wir die zuweilen etwas exzentrische, stets etwas geniesserische Nigella Lawson zu Wort kommen: «Nur diejenigen, die es noch nie ausprobiert haben, ziehen bei der Vorstellung eine Augenbraue hoch. Zögere nicht, sei nicht ängstlich: Es funktioniert wirklich.» In der Tat, dieses ursprüngliche Südstaaten-Gericht ist eine Wucht – als Sonntagsbraten, etwa.
Zutaten:
(Für circa 8 Personen)
2 kg mild gereifter Schinken mit Schwarte (hübsch wäre noch mit Knochen)
1 Zwiebel, geschält und halbiert
2 Liter Coca-Cola (NICHT Light oder Zero)
1 Handvoll Nelken
1 gehäufter EL schwarze Melasse
1 EL Colman's-Senfpulver
2 EL weicher brauner Zucker
Zubereitung:
Schinken aus dem Kühlschrank nehmen und auf Zimmertemperatur kommen lassen. Schinken mit der Schwartenseite nach unten in einen Topf legen, die Zwiebel hinzufügen und mit der Coca-Cola übergiessen. Aufkochen, danach Hitze reduzieren und zugedeckt auf niedriger Stufe köcheln lassen – 2½ Stunden. Wenn der Schinkenbraten grösser oder kleiner ist, rechnen wir mit 1 Std. pro Kilo (er kommt ja nachher noch kurz in den Ofen).
Derweil den Ofen auf 240° C aufheizen.
Nach Ablauf der Kochzeit den Schinken aus der Pfanne nehmen und etwas abkühlen lassen, damit er leichter zu handhaben ist. Mit einem scharfen Messer Schwarte/Haut so entfernen, dass eine dünne Fettschicht zurückbleibt. Fett mit dem Messer diamanten-förmig einritzen und jede Raute mit einer Gewürznelke spicken. Melasse darauf vorsichtig verteilen (darauf achten, dass sich die Nelken nicht lösen). Senf und Zucker sanft auf das klebrige Fett tupfen. In einem mit Folie ausgekleideten Bräter etwa 10 Minuten braten, bis die Glasur glänzt und sprudelt.
Der vom Kochen in der Pfanne übrig gebliebene Sud eignet sich bestens als Basis für eine schwarze Bohnensuppe o. Ä.
«Betrunkene Spaghetti». Das Rezept besteht hauptsächlich aus etwas Pasta und einer Flasche Rotwein. Genial.
Zutaten:
(Für 4 Personen)
400 g Spaghetti
1 Flasche Rotwein (nichts Teures, aber gute Qualität, vollmundig ... Chianti o. Ä.)
5 dl Wasser
2 Lorbeerblätter
4 EL Olivenöl
2 Knoblauchzehen, geschält, ganz belassen
1 Chilischote, eingeschnitten
Parmesan, gerieben (bei Bedarf)
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung:
Ein Glas Wein einschenken und beiseite stellen. Den Rest des Weins in einen Kochtopf geben und zusammen mit dem Wasser und den Lorbeerblättern zum Kochen bringen. Etwas salzen und die Pasta hinzufügen. Spaghetti 2-3 Minuten weniger als auf der Packung angegeben kochen.
In der Zwischenzeit die Knoblauchzehen mit der Faust leicht zerdrücken. Olivenöl in eine grosse, flache Pfanne geben, Knoblauch und Chili darin anbraten, bis der Knoblauch goldbraun ist. Knoblauch und Chili entfernen (oder nicht – nach Belieben).
Spaghetti absieben und in die flache Pfanne geben. Den restlichen Wein in die Pfanne leeren, Hitze erhöhen und die Pasta fertig kochen, bis sie al dente ist. Abschmecken und bei Bedarf mit etwas frisch geriebenen Parmesan servieren.
Ich war im südkalifornischen Long Beach zu Besuch und eine liebe Kollegin nahm mich mit in ein Restaurant namens The Attic, das sich einer hervorragenden Küche verschrieben hat, die aus einem Mix von herzhafter Südstaaten-Hausmannskost und Neo-Californian Cuisine besteht. Alles superfeines Zeugs. «Okay, you have to try the Mac 'n' Cheetos», entfuhr es meiner Begleitung. Mac 'n' cheese kannte ich. Gilt in England als Kindermenü, in den USA als Beilage zu Barbecue. Und Cheetos ... das sind Knabbersnacks aus Mais. Die Flamin'-Hot-Version davon ist leuchtend rot und ordentlich scharf. Und super. Aber mit Käsenudeln zusammen? Really? Really! Es mag vielleicht das hipsterigste aller Hipster-Gerichte sein, ist aber so was von fein! Probiert es selbst!
Zutaten:
(Für zirka 4 Personen)
300 g Makkaroni oder Hörnli oder ähnliche Pasta
1 dl Vollrahm
150 g guter, rezenter Cheddar, grob geraffelt
1/2 TL Senfpulver
1/4 TL Knoblauchpulver
1/4 TL Zwiebelpulver
1 Säckchen Flamin' Hot Cheetos
Frühlingszwiebel, nur den grünen Stiel, fein gehackt
Zubereitung:
Einen mittelgrossen Topf Wasser zum Kochen bringen, salzen, Pasta dazugeben und nach Packungsanleitungen al dente kochen.
Derweil alle Zutaten abmessen und bereitstellen; Cheetos eventuell leicht zerstampfen.
Nudeln ableeren und vorerst im Sieb lassen. Rahm in den leeren Topf geben und zum Kochen bringen. 1 Minute lang köcheln lassen.
Käse und die Gewürze hinzufügen, rühren. Pasta hinzufügen und vorsichtig untermischen. Eine Handvoll Cheetos dazugeben; vorsichtig untermischen. Abschmecken.
Zum Servieren auf Tellern oder in Schüsseln verteilen und mit mehr Cheetos sowie Frühlingszwiebeln garnieren.
Und nun ihr, liebe Userschaft!
Welche Rezepte liebt ihr, die bei Uneingeweihten anfänglich auf Zweifel stossen? Oder: Habt ihrguilty pleasures, schräge Essgewohnheiten, die ihr nie ablegen werdet, weil sie am Ende eben schonofein sind? Etwa:
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Die beliebtesten Kommentare
Tante Mathilda
24.08.2022 20:16registriert Mai 2020
Käse aufs Konfi-Brot. Scheinbar finden das andere schräg, ich liebe es.
Buh! 16 scary Bilder und GIFs für die Grusel-Saison
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