Ist deine Organisationsunfähigkeit deinem Umfeld bewusst, verkleinert sich dein Arbeitsaufwand urplötzlich auf das absolute Minimum.
Neben der Rücksichtnahme deines Umfeldes in Bezug auf zu Planendes bringt die Bürde der Desorganisation einen weiteren Vorteil: Es braucht nicht mehr viel, um positiv zu überraschen.
Dann gibt es da noch ganz spezifische, kleine Freuden, die beinahe ausschliesslich nur von unorganisierten Menschen genossen werden.
Das Unorganisiert-Sein nötigt betroffene Menschen dazu, stets kognitiv flexibel zu bleiben, da sie ihr Unorganisiert-Sein nicht gerne zugeben. Diese konstante Improvisationsnot hält den Geist frisch und führt zu immer neuen Grenzerfahrungen.
In einer durchorganisierten Welt bleiben Wunder quasi per Definition aus. Nicht so im Land der Improvisation und Ad-hoc-Entscheidungen. Diese Magie des unerwarteten Erfolgs bleibt exklusiv den Unorganisierten zugänglich.
Zu den Grundcharakteristika eines jeden unorganisierten Geschöpfs zählt zweifelsohne die Zögerlichkeit und Zaghaftigkeit bei der Zu- oder Absage zu gemeinsam geplanten Aktivitäten. Das ist unter anderem mit der Unübersichtlichkeit ihrer Pläne zu erklären. Dies hat zum Vorteil, dass einem viele Entscheidungen erspart bleiben.
Ebenfalls unverständlich für organisierte Menschen ist der unglaubliche Adrenalin-Kick, wenn man sich nach einigen Tagen wieder einmal daran wagt, einen Blick in eine Agenda zu werfen. Ein herrliches Gefühl mit hohem Glückspotential.
Im Universum der Unorganisierten benötigt es grundsätzlich wesentlich weniger, um ein erfüllendes, selbstzufriedenes Gefühl zu erreichen.