Mit einem Ideenwettbewerb will die US-Weltraumbehörde Nasa ein drängendes Problem lösen: Bis Mitte Dezember sollen Erfinder Vorschläge einreichen, wie Astronauten im Weltall auf Langzeitflügen den Toilettengang hygienisch sicher erledigen können.
«Die alte Standardlösung bestand aus Windeln. Die Windel ist aber nur eine sehr vorübergehende Lösung, für mehr als einen Tag ist sie keine gesunde und schützende Option.»
Hintergrund des Aufrufs ist, dass sich die Nasa auf immer längere Flüge ins All vorbereitet. Sie hofft nun auf Vorschläge, wie Astronauten bis zu sechs Tage lang mit einem am Körper getragenen System Urin und Kot entsorgen können, ohne dabei eine eigentliche Toilette aufsuchen zu müssen.
«Die alte Standardlösung bestand aus Windeln», heisst es im Aufruf. «Die Windel ist aber nur eine sehr vorübergehende Lösung, für mehr als einen Tag ist sie keine gesunde und schützende Option.»
Das Problem ist, dass sich Raumfahrer auf den Flügen ins All in einem abgeschlossenen Schutzanzug befinden, in dem sie sich selbst nicht anfassen können. «Sie können sich nicht einmal an der Nase kratzen», erklärte die Nasa. Deswegen müsse die Raumfahrertoilette weitgehend automatisch arbeiten.
#YearInSpace: Mit diesen atemberaubenden Bildern verabschiedet sich Scott Kelly von der ISS
1 / 19
#YearInSpace: Mit diesen atemberaubenden Bildern verabschiedet sich Scott Kelly von der ISS
#YearInSpace: Nach 340 Tagen verabschiedet sich der Astronaut Scott Kelly von der Internationalen Raumstation ISS mit diesen atemberaubenden Bildern. Hier: La’nga Co, ein Salzwassersee im Westen Tibets, nahe der chinesischen Grenze. Wortwörtlich übersetzt bedeutet der tibetische Name "See der Dämonen".
quelle: scott kelly/nasa
Zwei Tage Flug ohne «Geschäft»
In der vergangenen Woche etwa hatten die drei Astronauten, die mit einer Sojus-Kapsel zur Internationalen Raumstation ISS flogen, zwei Tage lang ihr Geschäftchen nicht erledigen können. So lange dauerte der Flug aus Kasachstan zur ISS.
Ein generelles Problem besteht darin, dass sich Kot und Urin unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit nach dem Ausscheiden an Flächen haften können, wenn sie nicht anderweitig abgesaugt werden. «Niemand will, dass solche Flüssigkeiten oder Substanzen sechs Tage lang am Körper kleben», erklärte die Nasa. (sda/afp)
Sterne, Planeten, Monde und noch mehr Weltraum-Stoff