Leben
Blogs

Rund um Gsund: Endlich habe ich *meine* Sportart gefunden – NOT!

Bild
bild: shutterstock
Rund um Gsund

Endlich habe ich *meine* Sportart gefunden – NOT!

Sport ist mir wichtig. Wenn es irgendwie geht, versuche ich, ihn täglich in meinen Alltag einzubauen. Zwischen Job und Familienleben ist da leider der Spielraum nicht riesig. Ausser Joggen, Krafttraining oder mal eine Runde über den Vitaparcours fällt mir nicht viel ein. Aber Google hat den ultimativen Tipp für mich: Triathlon!
23.04.2021, 09:17
Sandra Casalini
Sandra Casalini
Folge mir
Mehr «Leben»

Als ich jünger war, habe ich Tennis und Basketball gespielt. Einfach zum Spass, so richtig begabt war ich nicht. Als ich mich dann für einen Job mit total unberechenbaren Arbeitszeiten entschied, und später noch zwei total unberechenbare Kinder dazukamen, war's das erstmal mit den Sportarten, bei denen man Teamkolleginnen oder Gegner braucht. Es kam, wie es kommen musste: Ich landete beim Joggen und beim Krafttraining.

Ich will Killer-Training und Trend-Sportart!

Eigentlich mag ich beides. Vor allem, wenn ichs draussen machen kann. Aber immer, wenn ich höre oder lese oder beim Scrollen durch Social Media sehe, was diese Freundin wieder für ein Killer-Training entdeckt oder dieser Promi für eine Trend-Sportart macht, denke ich mir, da müsste doch irgendwie auch für mich noch mehr drin liegen.

Ich mache, was ich in solchen Situationen immer tue: Ich frage meine Freundin Google.

«Liebe Google, welche Sportart passt zu mir?»

Es ploppen Dutzende von Tests auf. Cool. Ich meine, die Möglichkeiten scheinen riesig – irgendeiner dieser Tests wird ja wohl irgendetwas finden, das zu mir passt.

Immer wieder Triathlon!

Bei Test eins wundere ich mich zwar ein bisschen über die Fragen. Da will man wissen, wie wichtig mir eine finanzielle Absicherung ist, ob ich bereit bin, meine Meinung zu ändern und ob ich mich beim Schlangestehen vordränge. Hmmm. Man sollte wohl ehrlich sein, wenn man denn tatsächlich ein brauchbares Resultat haben will. Nun ja, ich würd das nicht Vordrängen nennen. Eher optimale Platzausnützung …

Jedenfalls attestiert mir dieser erste Test, ich sei eine Mischung aus «Stimulanz- und Dominanztyp» und als solcher seien folgende Sportarten für mich geeignet:

  1. Aerobic
  2. Bowling
  3. Segelfliegen
  4. American Football
  5. Triathlon

Interessante Mischung. Als Jane-Fonda-Verschnitt durchs Wohnzimmer turnen? Naja. Über Bowling (im Ernst?), Segelfliegen und American Football müssen wir wohl gar nicht reden - obwohl letzteres zumindest outfitmässig recht interessant wäre. Bleibt Triathlon. Ich gebe zu, dass ich gewisse Vorteile in diesem Sport sehe.

Nur schon der Gedanke, sich während der Ausübung umzuziehen hat irgendwie was Glamouröses. Und mein grösstes Problem beim Joggen wäre auch gelöst – ich müsste einfach mit Pinkeln warten, bis ich im Wasser bin. Leider gibt es auch einige bestechende Facts, die gegen Triathlon sprechen: gewisse Körperteile von mir und Velosättel sind nicht kompatibel. Rennen, Schwimmen und Radfahren sind als Einzelsportarten nun nicht gerade der Burner. Warum sollte die Kombination von allem spannender sein? Und: Sorry, aber irgendwie muss man ja doch ziemlich schräg drauf sein, um sich das freiwillig anzutun.

«Test Nummer drei schlägt mir ‹etwas Aufregendes/Neues› vor. Hindernisläufe, Surfen, Wildwasser-Raften und – tataaaaaaaa! – Triathlon.»

Test zwei fragt mich, welche Sportart ich mir niemals antun würde. Triathlon ist nicht dabei. Soll ich den Aerobic-Kurs anklicken, einfach, um Test eins ans Bein zu pissen? Ich entscheide mich dann doch für die Meditationswanderung. Test zwei nennt mich den «unabhängigen Typen». Ich brauche Sport zum Stressabbau und um Abstand vom Alltag zu gewinnen. True Story. Leider sind die Vorschläge nicht besonders kreativ: Joggen, Radfahren, Schwimmen – und die Kombination davon. Triathlon.

Weiter. Test Nummer drei schlägt mir «etwas Aufregendes/Neues» vor. Hindernisläufe – ääh ja... Zählt das tägliche Stolpern über Sneaker und Turntaschen mit dem Versuch der Integration von möglichst elegantem Socken aufheben auch? –, Surfen, Wildwasser-Raften und – tataaaaaaaa! – Triathlon. Da Surfen und Wildwasser-Raften auf dem Zürichsee schwierig sind, scheine ich hier wieder irgendwie festzustecken. Ich mach noch einen. Ihr ahnt es. Number four meint, ich sei der «Kämpfer-Typ» und als solcher «perfekt geeignet» für Sportarten wie Klettern oder Triathlon. Ich mag Klettern. Es ist halt eher weniger ein Alltagssport als eine Wochenend-Beschäftigung. Bleibt ... ich mag es nicht mal mehr aufschreiben.

Es geht noch besser ...

Come on! Es muss doch noch einen Test geben, der mir was Vernünftiges vorschlagen kann. Oder zumindest nicht Triathlon. Test fünf ist meine Rettung. Here we go!

Uuuuuund ... Test fünf setzt noch einen drauf: «Dich faszinieren die verschiedensten Sportarten. Die ideale Sportart für dich wäre daher QUADRATHLON!!!!!!!

Die noch recht junge Sportart setzt sich aus Schwimmen, Radfahren, Kanufahren und Laufen zusammen.»

Danke, Google. Ich geh dann mal eine Runde rennen. Und zwar nur rennen.

Was ist euer liebster Sport? Teilt eure Tipps in der Kommentarspalte. Oder schaut mal, was bei all den Sporttests bei euch so rauskommt!

Sandra Casalini, bei sich zu Hause in Thalwil, am 04.12.2018, Foto Lucian Hunziker
bild: Lucia Hunziker

Über die Autorin:

Sandra Casalini schreibt über mehr oder weniger alle und alles, was ihr über den Weg läuft – immer gnadenlos ehrlich und mit viel Selbstironie. Genau so geht sie auch den Blog «Rund um Gsund» an, der ab sofort alle zwei Wochen auf watson erscheinen wird. Bei dem Thema Gesundheit verhält es sich bei Sandra gleich wie mit der Kindererziehung: Sie ist keine Expertin, aber kommt mit beidem irgendwie klar. Manchmal mit Hilfe, manchmal ohne.

Casalinis Texte erscheinen regelmässig im Elternmagazin «Fritz und Fränzi» und der «Schweizer Illustrierten». Bei der SI gewährt sie zudem wöchentlich Einblick in ihr Leben mit pubertierenden Kids im Blog «Der ganz normale Wahnsinn».

Habt ihr schonmal einen Ironman absolviert?

Video: srf/Roberto Krone

Wunderschöne Bilder vom Iditarod in Alaska, dem härtesten Hundeschlitten-Rennen der Welt

1 / 22
Wunderschöne Bilder vom Iditarod in Alaska, dem härtesten Hundeschlitten-Rennen der Welt
Das Iditarod gilt als härtestes Hundeschlitten-Rennen der Welt. Es führt über rund 1850 km durch Alaska.
quelle: ap/anchorage daily news / bob hallinen
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Gesundheit und Ernährung

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
18 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
achsoooooo
23.04.2021 09:31registriert Januar 2015
Mannschaftsportarten mag ich generell, z.b. Basketball, Volleyball,...
Wenn Corona vorbei ist, will ich mir eine Turnhalle mieten und Affenfagnis, Völkerball, Sackhüpfen und ähnliches mit meinen Kollegen veranstalten. 🤩
752
Melden
Zum Kommentar
avatar
Game.Set.Match:Rundumeli
23.04.2021 10:50registriert März 2020
Käserennen. Oder Nacktwandern
253
Melden
Zum Kommentar
avatar
Sarkasmusdetektor
23.04.2021 10:11registriert September 2017
Wenn du der "Kämpfertyp" bist, probier doch mal Marial Arts, für mich immer noch der spannendste Sport. Auch da gibt es natürlich immer noch hunderte Varianten. Dafür gewinnt man dabei ganz nebenbei auch noch eine Menge Selbstvertrauen und Sicherheit. Und dass man sich nicht alleine motivieren muss, ist auch ein grosser Vorteil.
211
Melden
Zum Kommentar
18
Der Ort, an dem die Frauen baggern
Ich war für ein Wochenende in Davos und habe eine kleine Analyse und eine Nummer für euch mitgebracht.

Wer in Zürich jemanden kennenlernen will, so im echten Leben, in einer Bar oder einem Club, ich rede hier nicht von den ganz verrückten Dingen, die nur in Filmen passieren, wo sich Leute am helllichten Tag auf dem Trottoir kreuzen und so verzaubert sind, dass sie umdrehen und einander auf der Stelle ehelichen, nein, ich rede hier vom billigbanalen, promillebedingten Ansprechen an Orten, wo man sich kaum sieht und hört, davon rede ich, und auch das passiert in Zürich nie. Mir nicht, meinen Freundinnen und Freunden nicht und dir ganz bestimmt auch nicht. Ausser vielleicht, du siehst aus wie Jennifer Lawrence. Aber wer sieht schon aus wie Jennifer Lawrence? Eben.

Zur Story