Tech-Journalisten rund um den Globus konnten das Galaxy S9 (und das grössere Model, das Galaxy S9 Plus) ausgiebig testen und haben nach ein paar intensiven Tagen mit den neuen Samsung-Flaggschiffen ein erstes Urteil gefällt.
Unser Testgerät steckt irgendwo zwischen Seoul und Zürich, aber davon lassen wir uns nicht entmutigen und fassen stattdessen andere aussagekräftige Reviews zusammen.
Und wir gehen der Frage nach, wie sich die neuen Topmodelle aus Südkorea gegen den Platzhirsch, das iPhone X, schlagen. Auch bezüglich Robustheit und Reparierbarkeit.
Lustiges Detail: Den weltweit ersten Review hat ein «Amateur» bei Reddit veröffentlicht. Ihm war das vorbestellte Geräte versehentlich eine Woche zu früh geliefert worden ...
Positiv erwähnt werden das grossartige Design, das «wunderschöne» Display, die hohe Performance und die Kamera. Und nicht zu vergessen die Kopfhörerbuchse, an der Samsung im Gegensatz zum Rivalen Apple eisern festhält.
Kritisiert werden die nur durchschnittliche Akkuleistung (Hallo iPhone X!) und der Sprachassistent («Bixby still sucks!»). Und dann ruft der Techjournalist Dan Seifert auch noch Samsungs «schwache» Software-Update-Historie in Erinnerung.
Fazit: Das US-Techportal vergibt für das Galaxy S9 und das Galaxy S9 Plus 8,5 von 10 möglichen Punkten. Zum Vergleich: Das iPhone X erreichte im Verge Score 9 Punkte. Das im Oktober lancierte Google Pixel 2 kam auch auf 8,5 Punkte.
«Tolle Kamera, gute Ausdauer, stolzer Preis», fasst der erfahrene Hardware-Tester Matthias Kremp vom watson-Medienpartner Spiegel Online seinen Review zusammen.
Zum Start nörgelt unser Kollege an der Farbe seines Testgeräts herum. Ausgerechnet Schwarz! Dabei hätte es mit Lilac Purple eine ausgesprochen interessante Alternative gegeben.
Im Gegensatz zu anderen Tech-Journalisten zeigt sich der Spiegel-Online-Redaktor mit der Akkuleistung zufrieden: «Trotz der recht intensiven Nutzung hielten die beiden Testgeräte mühelos von frühmorgens bis spätabends durch und hatten auch dann noch 30 bis 50 Prozent Reserve im Akku.»
Sein Fazit: Das Galaxy S9 und S9+ gehörten zum Besten, was man derzeit an Smartphones kaufen könne, «das spiegelt sich leider auch im Preis wider».
Da sich die Verbesserungen gegenüber dem Galaxy S8 und S8+ in erster Linie auf die Kamera beschränkten, können Besitzer der Vorgängermodelle die Generation S9 auslassen.
Alternativen seien Googles Pixel 2, das iPhone X und 8 und sogar die hauseigenen Galaxy Note 8, S8 und S8+, die jetzt im Preis fallen würden, schreibt Kremp abschliessend.
«Zwei Schritte vorwärts, einer zurück», titelt CNET und bezieht sich auf die Einschätzung der Tech-Journalistin Jessica Dolcourt, wonach für Samsung noch mehr drin gelegen hätte. Die neuen Android-Boliden gefielen durch ihr Design, viel Power und die neue Kamera. Diese habe jedoch gewisse Schwächen ...
Ausserdem wundert sich die Testerin über die Akkuleistung. Ihr Gerät hielt beim standardisierten Test nur 14 Stunden durch, zwei Stunden weniger als das Galaxy S8 im letzten Jahr.
In der Gesamtbewertung erhalten die beiden neuen Samsung-Flaggschiffe vier von fünf möglichen Sternen und die Gesamtnote 8,5 (Maximum: 10). Zum Vergleich: Das iPhone X wurde mit 4,5 Sternen bewertet und erreichte die Note 8,9.
Der populäre Tech-Blog kann es nicht lassen, der Konkurrenz bereits im Review-Titel einen Seitenhieb zu verpassen: Top-notch notch-less bezieht sich auf den vermutlich umstrittensten Tech-Trend des Smartphone-Jahres 2018: die Monobraue.
Ja, die neuen Samsung-Flaggschiffe kommen ohne den irritierenden schwarzen Balken oben im Display aus. Samsung habe es 2018 nicht nötig, die Smartphone-Industrie zu revolutionieren, kommentieren die Autoren Westenberg und Vergara.
Die Negativpunkte? Samsung müsse bei den Software-Updates besser werden, oder zumindest seine Handys mit der neuesten Android-Version lancieren. Das S9 und das S9 Plus lägen bezüglich Verarbeitung hinter dem Pixel 2 und dem iPhone X.
Fazit: Das Galaxy S9 und das S9 Plus seien zwei der besten Android-Smartphones, «für die meisten User». Interessanterweise empfehlen sie das kleinere Modell zum Kauf. Es sei einfacher zu halten, ohne dass man viel Displayfläche verschenke. Allerdings müsse man dann auf die Dual-Kamera verzichten.
Der Review des US-Techblogs verrät schon im Titel die Begeisterung über die beiden neuen Flaggschiffe von Samsung: Superior Android. Nach neun Generationen habe Samsung endlich das perfekte Galaxy-Android-Smartphone gebaut, meint der Tech-Journalist Raymond Wong zum S9 und S9 Plus.
Positiv aufgefallen seien die lauten Stereo-Lautsprecher und die Umplatzierung des Fingerabdruck-Scanners. Die Kamera sei schlicht grossartig und es gebe einen SD-Karten-Slot.
Als einzige Negativpunkte wird ein bisschen am Sprachassistenten Bixby herumgenörgelt und am Gehäuse-Design, das nahezu identisch sei mit den im Vorjahr lancierten Modellen.
Die Reparatur-Spezialisten von iFixit haben das Galaxy S9 Plus auseinandergenommen und bezüglich Reparierbarkeit bewertet.
Die gute Nachricht: Viele Komponenten sind austauschbar.
Die schlechten Nachrichten:
Fazit: Das Galaxy S9 Plus erhält 4 von 10 möglichen Punkten, ist also vergleichsweise schwierig zu reparieren. Zum Vergleich: Das iPhone X erreichte einen Repairability Score von 6.
Fallen lassen sollte man weder das Galaxy S9 Plus, noch das iPhone X. Und schon gar nicht aus Kopfhöhe, etwa beim Telefonieren. Dies demonstriert der YouTuber @EverythingApplePro in seinem neusten Video.
Das Problem ist ein neuer Trend bei allen grossen Smartphone-Herstellern, die Handys mit Glasrücken zu bestücken.
Beim iPhone X wird das Glas von einem Edelstahl-Band umrahmt, das kann bei Stürzen einen gewissen Vorteil bringen, während der Aluminium-Rahmen des Galaxy S9 Plus den Seitenaufprall offensichtlich weniger gut «wegsteckt».
Der YouTuber @JerryRigEverything ist berüchtigt für seine Smartphone-Foltertests. Das Galaxy S9 wird mit Rasierklinge und anderen spitzen Gegenständen gekratzt, mit einem Feuerzeug erhitzt und von kräftigen Händen gebogen ...
Fazit: Das Galaxy S9 Plus ist wenig anfällig auf Kratzer, sei dies durch den Schlüsselbund oder andere Gegenstände. Dank starkem Aluminium-Rahmen lässt es sich nicht verbiegen.
Und jetzt du! Welchen Review haben wir vergessen? Schreib uns via Kommentarfunktion, bitte mit Link!