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Taxifahrer erzählen ihre absurdesten Erlebnisse

Oben ohne auf der Rückbank – 8 Taxifahrer erzählen ihre absurdesten Erlebnisse

10.05.2018, 19:5611.05.2018, 15:45
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Vom fummelnden Pärchen bis zum Mordverhör – wir haben acht Taxichauffeure gefragt, welche absurden Erlebnisse ihnen widerfahren sind.

Das knutschende Pärchen

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«In der Silvesternacht stieg ein sehr angetrunkenes Touristen-Pärchen in mein Auto. Sofort fingen sie an rumzuknutschen. Das ist ja alles kein Problem für mich. Als die Frau dann aber kurze Zeit später oben ohne auf der Rückbank sass, teilte ich dem Pärchen mit, dass dies nicht gehe.

Wir seien doch schon bald am Zielort. Jedoch hörten sie nicht auf mich und machten einfach weiter. Nach mehrfacher Warnung hielt ich auf halber Strecke an. Ich bat das Pärchen höflich, auszusteigen und sich ein anderes Taxi zu suchen. Ohne Diskussion stiegen sie aus dem Auto, bezahlten für die Fahrt und knutschten auf der Strasse weiter.» 

Der schläfrige Insasse

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«Ein Mann mittleren Alters ist bei der Fahrt mal so fest eingeschlafen, dass ich ihn am Zielort trotz grosser Bemühungen nicht wecken konnte. Ich rüttelte an ihm, klatschte ihm sanft ins Gesicht, aber er wachte einfach nicht auf. Ich klingelte bei seinem Nachbarn und schilderte ihm die Situation. Dieser schnappte sich rasch eine Trinkflasche und schüttete meinem Insassen etwas Wasser über den Kopf. Endlich war er wach!»

Die perfide Betrugsmasche

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«Vor zwei Jahren stieg ein Mann mit dunkler Sonnenbrille und einem Blindenstock in mein Auto. Ich nahm also an, dass der Mann nichts sieht. Als wir dann aber am Zielort angekommen waren, öffnete er sofort die Autotür und rannte auf und davon. Die Fahrt kostete 120 Franken.»

Die Suche nach dem Pyjama

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«Ein sehr betrunkenes Mädchen suchte während der Fahrt die ganze Zeit nach seinem Pyjama. Sie dachte vermutlich, sie sei schon zu Hause im Bett. Sie wühlte in ihrer Handtasche und fragte mich andauernd: ‹Wo ist mein Pyjama? Ich finde mein Pyjama nicht. Mann, wo hast du mein Pyjama hingelegt?› Nachdem ich ihr dann tausendmal erklärt hatte, dass sie noch nicht zuhause sei, hörte sie endlich auf zu fragen.»

Die Heulsuse

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«Letztes Wochenende um circa zwei Uhr stieg eine junge, betrunkene Frau in mein Auto. Sie sagte prompt: ‹Fahren sie mich sofort nach Hause!› Als ich sie fragte, wo sie denn wohne, antworte sie: ‹Zuhause. Fahren sie mich einfach nur nach Hause. Ich will sofort nach Hause.›

Ich versuchte ihr zu erklären, dass ich ihre Adresse benötige. Danach fing sie an zu weinen und murmelte weiter: ‹Ich will nach Hause. Fahren sie mich jetzt nach Hause.› Nach langem hin und her überreichte sie mir ihr Handy. An der anderen Leitung war ihre Mutter, welche mir besorgt die Adresse der Insassin mitteilte. Nun konnte ich sie endlich NACH HAUSE fahren.

Das Absurdeste an der Geschichte: Es handelte sich nicht um einen Teenager, sondern um eine erwachsene Frau Mitte dreissig.»

Das Verhör

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«Ich arbeite schon seit über 15 Jahren als Taxifahrer und habe dementsprechend schon sehr viel erlebt. Doch eines werde ich nie vergessen: Einmal wurde ich zu einem Mordverhör eingeladen, da die Polizei meine Visitenkarte am Tatort fand. Nach der Befragung durfte ich mich zum Glück wieder meiner Arbeit widmen. Das Ganze hat mich dann aber schon sehr beschäftigt.»

Die Mutprobe

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«Ich hatte mal zwei Engländer von Zürich nach Glattbrugg chauffiert. Die Fahrt kostete 39 Franken. Doch die zwei Männer stiegen bei der Ankunft sofort aus dem Auto und versuchten davon zu rennen. Das wollte ich mir nicht gefallen lassen und rannte hinterher. Da der eine etwas dick war, konnte ich ihn schnell einholen. Er bezahlte dann mit einer Hunderternote – die beiden hatten also genügend Geld dabei. Vermutlich war das eine Art Mutprobe.»

Die üble Familie

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«Vor etwa drei Monaten fuhr ich eine Familie vom Flughafen nach Hause. Der Vater sass vorne, Mutter und Sohn hinten. Auf halbem Weg musste sich der Vater unerwartet übergeben. Ich konnte leider erst halten, als es schon zu spät war. Prompt stiegen die Mutter und der Sohn aus dem Auto, um sich ebenfalls zu übergeben. Sie ertrugen wohl den Geruch im Auto nicht. Zu dritt auf der Rückbank fuhr ich die Familie dann nach Hause. Für den Schaden sind sie ohne Diskussionen aufgekommen.»
Hast auch du eine absurde Taxigeschichte zu erzählen? Schreib sie in die Kommentare!

Hast du gewusst, dass es sogar einen Taxi Drivers Kalender gibt?

1 / 14
The 2018 NYC Taxi Drivers Calendar
quelle: nyctaxicalendar.com / nyctaxicalendar.com
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Und jetzt: Die wohl älteste Taxifahrerin

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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Patrick59
10.05.2018 22:30registriert Januar 2015
20 Jahre Taxifahrer in einer Schweizer Stadt, ich könnte ein Buch schreiben. Über die alte Dame die mir jeden Monat einmal einen Rüeblikuchen gebacken hat und mich über die Zentrale bestellt hat. Über eine Frau die mit laufender Taxiuhr 4 Stunden vor einem Haus ergebnislos auf ihren untreuen Ehemann gewartet hat, über Partys wo das Koks in Schalen auf den Tischen stand, über eine 2 stündige Fahrt mit drei arabisch sprechenden Fahrgästen, die ohne Unterbruch lautstark gestritten haben, über eine Fahrt mit einem vergessenen Pass im grössten Schneefall zum Flughafen Kloten... ich vermisse es.
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Thoemmeli
10.05.2018 20:03registriert April 2015
Während des Studiums habe ich mehrere Jahre als Taxichauffeur gearbeitet. Was hier geschildert wird, gehört noch zu den harmloseren, oder fast alltäglichen Dingen...
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Tabaluga
11.05.2018 00:09registriert Oktober 2017
Ich habe letztes Jahr, betrunken und übermannt von meinem Liebeskummer, während einer Taxifahrt so dermassen fest geheult, dass der leicht überforderte Taxifahrer (der nur Englisch sprach) seine Frau angerufen hat und sie mich über den Lautsprecher zu beruhigen versuchte. Er hat mir die ganze Zeit die Hand gehalten und sicherlich kein Wort von meinem Geheul verstanden. Ich war extrem dankbar - Und er dachte wohl, ich hätte nicht alle Hamster im Rad 🙈😂
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