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Die Filmstarts im Kinomonat Januar: 18 Filme buhlen um deine Gunst

Das Kinojahr 2018 startet horrormässig – 8 Filme im Check

Mit «Wonder Wheel» ist der Streaming-Anbieter Amazon auch in unseren Kinos angekommen.Bild: Amazon Films
02.01.2018, 19:5503.01.2018, 16:12
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Das Januarloch gilt auch für die Filmbranche. Im ersten Monat des Jahres werden darum eher kleinere oder unliebsame Produktionen ins Rennen geschickt. 18 davon buhlen nun um unsere Aufmerksamkeit. Acht stechen dabei ganz besonders heraus – wenn auch nicht nur positiv. Und weil das so ist, gebe ich zu jedem von ihnen noch meinen Senf dazu.

P.S.: Die restlichen Filmstarts des Monats Januar gibt es am Ende des Artikels.

Insidious – The Last Key

Bild: Sony Pictures

Ein Mann ist überzeugt, dass es in seinem Haus spukt. Darum engagiert er die angesehene Parapsychologin Elise Rainier. Diese staunt nicht schlecht, denn bei dem Haus handelt es sich um das Gebäude, in welchem sie aufgewachsen ist. Sie und ihre zwei Helfer werden schon bald mit unerklärlichen Schrecken konfrontiert, welche irgendwie mit der Vergangenheit der Parapsychologin in Zusammenhang zu stehen scheinen.

Ein weiterer Film in der scheinbar endlosen Riege der billig produzierten Horrorfilme. Die ersten drei «Insidious»-Filme haben zusammen gerade einmal 16.5 Millionen US-Dollar gekostet. Eingespielt haben sie 372 Millionen US-Dollar. Und darum werden wir auch in Zukunft jede Menge Horrorfilme à la «Insidious» zu sehen bekommen. Wer's mag.

Geh ich den Film gucken?
Nein.

Ein weiterer «Insidious» kommt in die Kinos. Die Fans freut's, mir ist es egal.

Schweizer Filmstart: 4. Januar 2018
Filmlänge: 103 Minuten

Trailer:

Voll verschleiert

Bild: NFP/Filmwelt
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Leila erkennt ihren Bruder Mahmoud nicht wieder, als dieser radikalisiert aus dem Jemen zurückkehrt. Nach und nach versucht Mahmoud auch seiner Schwester seinen streng gläubigen Lebensstil aufzuzwingen. Unter anderem stellt er sich gegen die Beziehung, die Leila mit Armand hat. Also zieht sich Armand eine Burka an und fängt an, sich als strenggläubige Freundin von Leila auszugeben. Doch dann fängt Mahmoud an, sich für diese neue Freundin zu interessieren. Das Chaos ist vorprogrammiert.

Frankreich hat eigentlich eine tolle Filmkultur. Und ich mag Komödien aus der Grande Nation definitiv lieber als aus Deutschland. Aber «Voll verschleiert» ist nun die gefühlt hundertste Komödie, die das Thema kulturelle Diskrepanzen oder Flüchtlinge behandelt. Aber vielleicht braucht es das heutzutage einfach.

Geh ich den Film gucken?
Eher nicht.

Der Trailer sieht für mich zu fest nach einer 08/15-peinliche-Momente-und-lustige-Verwechslungen-Komödie aus. Gesellschaftskritik hin oder her.

Schweizer Filmstart: 11. Januar 2018
Filmlänge: 88 Minuten

Die dunkelste Stunde

Bild: Universal Pictures

Anfang der 40er-Jahre: Hitlers Armee rollt über Europa hinweg und England steht kurz vor einer Invasion. Als der aktuelle Premierminister Neville Chamberlain abdankt, wird Winston Churchill sein Nachfolger. Kaum in seinem Amt, wird Churchill schon vor eine schwerwiegende Entscheidung gestellt: Soll er ein Friedensabkommen mit Nazideutschland in Erwägung ziehen oder kämpfen?

Das Faszinierendste an diesem Film ist sicher Gary Oldman als Winston Churchill, der schlicht nicht wiederzuerkennen ist. Davon abgesehen scheint Darkest Hour vor allem ein Film voller Pathos zu sein, bei dem vor allem grosse Reden geschwungen werden. Es ist bereits der zweite Film über Churchill innert kurzer Zeit. Bereits im Juni 2017 wurde der englische Politiker in einem Film porträtiert. 

Geh ich den Film gucken?
Vielleicht.

Ich weiss echt nicht. Ich mag Historienfilme. Aber die sind dann oft so überdramatisch. Vielleicht lieber doch eine gute Doku über Churchill. Oder ein Buch.

Schweizer Filmstart: 11. Januar 2018
Filmlänge: 114 Minuten

Trailer:

The Killing of a Sacred Deer

Bild: Alamode Film
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Steven Murphy ist ein angesehener Herzchirurg. Er und seine Familie führen ein Leben in Wohlstand. Eines Tages lernt Steven einen 16-jährigen Jungen aus schlechten sozialen Verhältnissen kennen. Er nimmt ihn unter seine Fittiche und stellt ihn schon bald seiner Familie vor. Doch der schlechte Einfluss des Jungen setzt bald eine Abwärtsspirale in Gang, an deren Ende Steven ein grausames Opfer bringen muss, wenn er nicht alles verlieren will.

Was für ein Filmtitel. Und sie haben für den deutschen Raum nicht irgendeinen Pseudo-Meta-Filmtitel fabriziert. Hätt' ich nicht gedacht. Da merkt man wohl, dass der Film für eine anspruchsvollere Zielgruppe als «The Fast and the Furious» gedacht ist. (Ja, ich weiss, das war jetzt gemein. Sorry).

Geh ich den Film gucken?
Vielleicht.

Ich mag Colin Farrell, aber Nicole Kidman kann ich nicht ausstehen. Ich mochte den letzten Film des Regisseurs, steh aber nicht so auf Psycho-Thriller. Das sagt natürlich nichts über den Film aus, aber irgendwie weckt es in mir auch nicht gerade das Verlagen, mir ein Ticket zu kaufen.

Schweizer Filmstart: 11. Januar 2018
Filmlänge: 121 Minuten

Trailer:

Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft

Bild: Sony Pictures

Felix' Eltern eröffnen ihm, dass sie nach Dubai umziehen wollen. Und das gerade dann, als sich Felix in seiner Schule endlich so richtig wohl gefühlt hat. Wütend wünscht sich Felix, dass er wenigstens einmal das Sagen hat. Als Felix unerwartet auf den bösen Schulgeist einer ehemaligen Rektorin trifft, geht sein Wunsch in Erfüllung. Plötzlich sind seine Eltern nur noch wenige Zentimeter gross und Felix hat plötzlich allerhand zu tun.

«Hilfe, ich habe meine Eltern geschrumpft» ist die Fortsetzung zum Kassenschlager «Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft» von 2015. Und ganz im Sinne von «Fack Ju Göhte» dürfte uns wohl auch noch ein dritter Teil erwarten. Mal schauen, was man noch so alles schrumpfen kann.

Geh ich den Film gucken?
Nein.

Ich hab im Januar nur für einen Film Zeit, in welchem Leute geschrumpft werden. Und es ist nicht dieser hier.

Schweizer Filmstart: 18. Januar 2018
Filmlänge: 99 Minuten

Downsizing

Bild: Paramount Pictures
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In naher Zukunft kämpft die Menschheit gegen den Überkonsum und die daraus resultierende Ressourcenknappheit an. Viele Menschen lassen sich daher schrumpfen. So spart man nicht nur Kosten, sondern fügt der Erde auch weniger Schaden zu. Auch Paul und seine Frau entschliessen sich zu diesem unumkehrbaren Schritt. Sie hoffen, ein neues, aufregendes Leben in Saus und Braus beginnen zu können.

Den besten Kinoauftritt hatte Matt Damon ja schon im Herbst 2017 in «Thor 3» hingelegt. Trotzdem könnte «Downsizing» ein ganz unterhaltsamer Streifen werden. Christoph Waltzs Rolle scheint wieder einmal sehr einzigartig zu sein und lässt auf einige spannende Wortgefechte hoffen. Obwohl es eine TV-Serie und einen Fernsehfilm namens «Downsized» gibt, haben die beiden Formate nichts mit dem kommenden Kinofilm zu tun.

Geh ich den Film gucken?
Ja.

Du hast es erraten – das ist der andere Leute-Schrumpfen-Film, den ich gemeint habe.

Schweizer Filmstart: 18. Januar 2018
Filmlänge: 135 Minuten

Trailer:

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Bild: 20th Century Fox

Das beschauliche Städtchen Ebbing wird durch einen Mord an einem kleinen Mädchen erschüttert. Doch die örtliche Polizei verwendet nicht wirklich viel Energie auf die Aufklärung des Mordes. Viel lieber schikanieren sie die schwarze Bevölkerung. Als die Mildred, die Mutter des Opfers, daraufhin drei Plakate mietet, auf denen sie die Polizei öffentlich kritisiert, entfacht sie damit ein regelrechtes Feuerwerk der Empörung. 

Dieser Film wird eher nichts für Zartbesaitete. Nur schon der Trailer ist so voller Schimpf- und Fluchwörter, dass der Altersprüfung in den USA wohl die Haare zu Berge standen. In den USA hat der Film dann auch ein R-Rating erhalten. Also nichts für Kinder und Jugendliche. In der Schweiz wird dann wohl ein FSK 16 daraus.

«Einen Scheiss bedeutet das, du behinderte Kuh. Das ist erst der bekackte Anfang. Sende das mal in deiner Guten-Morgen-Missouri-Frühstücksfernsehn-Scheisse, du Miststück!»
Mildred Hayes hat definitiv keine Waldorfschule besucht.

Geh ich den Film gucken?
Ja.

Sieht interessant aus, ist mit Woody Harrelson und ich mochte «Brügge sehen ... und sterben» und «7 Psychos» von Regisseur Martin McDonagh.

Schweizer Filmstart: 25. Januar 2018
Filmlänge: 116 Minuten

Trailer:

Wonder Wheel

Bild: Amazon Studios
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New York in den 50er-Jahren: Der Freizeitpark Coney Island ist der Ort, an dem müde Bürger ihrem Alltag entfliehen. Hier arbeitet der junge Bademeister Mickey Rubin. Gleich nebenan verdienen sich ein Mann mittleren Alters und seine Frau ihre Brötchen. Eines Tages meldet sich plötzlich die Tochter des Ehepaars, nachdem diese zuvor eine Weile nichts von sich hören liess. Für ihre Eltern und auch den Bademeister Mickey Rubin bedeutet das schon bald jede Menge Umwälzungen in ihrem Leben.

Der Allenator hat wieder mal einen Film am Start. Mit dabei ist unter anderem Justin Timberlake, der zuletzt eher Musik gemacht und Steuern vermieden hat. Wirklich interessant ist der Film aber, weil er von den Amazon Studios produziert wurde. Damit hält erstmals ein Film in unseren Kinos Einzug, der nicht von einem klassischen Hollywood-Studio stammt, sondern von einem Streaming-Anbieter.

Geh ich den Film gucken?
Nö.

Das Thema spricht mich jetzt nicht sehr an und da ich auch kein grosser Woody-Allen-Fan bin, hat sich das erledigt.

Schweizer Filmstart: 25. Januar 2018
Filmlänge: 101 Minuten

Trailer:

4. Januar 2018
«C'est la vie! – Das Leben ist ein Fest»
«The Greatest Showman»
«Die Dschungelhelden»
«Drei Zinnen»

11. Januar 2018
«The Commuter»
«Dene wos guet geit»

18. Januar 2018
«Gauguin»
«Hot Dog»
«Lucky»

25. Januar 2018
«Wonder»

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TanookiStormtrooper
02.01.2018 22:06registriert August 2015
Oldman kann einfach alles spielen! Der könnte einen sprechenden Kackhaufen spielen und es wäre der beste Haufen ever! Schon bei Hannibal war er übrigens nicht zu erkennen (als Mason Verger).
Der Film ist seit ich den Trailer gesehen habe auf alle Fälle auf meiner Liste.


#lina4weindoch
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Bis zur Kernschmelze: Eine ehrliche Nacherzählung aus der Lernphase
Das Studium ist für viele die schönste Zeit des Lebens. Was die meisten in ihrem geschönten Rückblick aber verdrängen, ist die Lernphase. Schliesslich geht es teilweise doch hoch zu und her. Eine ehrliche Nacherzählung.

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