Die Rechtskommission des Nationalrats hat am Valentinstag die Herzen von Homosexuellen höher schlagen lassen: Nach fünfjähriger Frist steht ein Gesetzesentwurf zur Ehe für alle.
Zwei Varianten sollen in der Vernehmlassung geprüft werden: Eine zurückhaltendere und eine weitergehende, letztere soll Samenspenden auch für lesbische Paare ermöglichen. Bisher war dies in der Schweiz verboten, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern.
Laut Ilga Europe, dem Dachverband der LGBTIQ-Organisationen in Europa, erlauben 13 Länder lesbischen Paaren eine Samenspende. Erwartungsgemäss befinden sind darunter die skandinavischen Länder Finnland, Norwegen, Schweden und Dänemark. Dass die katholisch geprägten Spanien und Portugal ebenfalls liberale Gesetzgebungen kennen, ist hingegen eher überraschend.
Im Gesamtranking stellt der Dachverband der Schweiz ein durchwachsenes Zeugnis aus. Europaweit befindet sich die Schweiz im Mittelfeld, auf Platz 22 von 49, hinter Ländern wie Estland, Ungarn, Slowenien oder Kroatien und knapp vor Montenegro. Bemängelt wird vor allem, dass Gesetze fehlen, die Diskriminierungen aufgrund der Sexualität und der Geschlechtsorientierung ahnden. Positiv hervorgehoben wird dafür die Unterzeichnung der Istanbul-Konvention und die seit letztem Jahr mögliche Stiefkind-Adoption für homosexuelle Partner.
(wst)