In der Schweiz schaut man allen Trinkpartnern in die Augen beim Zuprosten – und man darf nicht trinken, bevor jeder am Tisch mit jedem geprostet hat. Ist so üblich. In anderen Gefilden aber nicht. Dort gelten zum Teil komplett andere Benimmregeln fürs gesellschaftliche Essen und Trinken. Etwa:
Und in der arabischen Welt ebenso. Und in weiten Teilen Afrikas auch noch. Die linke Hand hat da nichts zu suchen (sorry, Linkshänder). Ja, Händewaschen vor und nach dem Essen ist obligatorisch. Dabei sollte man besonders auf saubere Fingernägel achten.
Trinkgeld zu geben, ist in Japan nicht üblich. Tatsächlich gilt es in vielen Situationen gar als unhöflich oder beleidigend. Ebenso:
Essstäbchen, die in einer Schüssel Reis stecken, ist die Art und Weise, wie bei buddhistischen Beerdigungszeremonien in Japan den Toten Nahrung angeboten wird. Deshalb: Stäbchen flach über der Schale oder auf die Seite des Tellers liegen.
¡Por el amor de Dios!
Es gilt als beleidigend gegenüber dem Koch.
Und zuhause eigentlich auch nicht, ausser in gewissen Gegenden im Süden des Landes.
Denn auf etliche Pasta-Gerichte gehört nun mal kein Käse. Danach zu fragen, gilt als ungehobelt.
Eigentlich gilt die Regel, dass man Cappuccino nur bis 11 Uhr vormittags trinken soll.
Wenn überhaupt, wird sie benutzt, um das Essen auf den Löffel zu befördern. In den Mund kommt aber nur der Löffel.
Es ist als Beilage – als Utensil gewissermassen – zum Gericht gedacht, nicht als Vorspeise.
Lässt jemand ein Stück Brot auf den Boden fallen, sollte er es sofort wieder aufheben, das Brot küssen und an die Stirn halten, bevor er es sonst wo hinlegt.
Es ist in Ägypten üblich, darauf zu warten, dass jemand anderes dein Glas nachfüllt. Logischerweise ist es aber auch dein Job, das Glas deines Tischnachbarn bei Bedarf nachzufüllen. Ist ein Glas weniger als halb voll, ist dies obligatorisch. Sollte dein Sitznachbar vergessen, dein Glas nachzufüllen, kann man ihm dies mitteilen, indem man ein wenig mehr Getränk in sein Glas gibt.
Okay, ganz erstaunt seid ihr hier nicht, oder? Bietet dir ein Russe ein Getränk an, solltest du es annehmen. Es gilt als Zeichen von Vertrauen und Freundschaft.
... sondern pur trinken. Nix da mit Cranberry Coolers und solchen Kram!
In Tansania ist es üblich, auf einem Teppich oder einer Matte zu essen. Dabei die Fusssohlen zu zeigen, gilt aber als unhöflich.
Offenbar sollen die Österreicher den Sieg über Ungarn 1848 mit Bier gefeiert haben. Bis heute gilt es deshalb als unhöflich, in Ungarn mit Bier zu prosten. Mit allen anderen Getränken geht es aber klar.
In vielen Ländern ist es Usus, mit dem Essen zu warten, bis alle am Tisch bedient wurden. In Korea muss man zusätzlich darauf warten, bis Opa anfängt.
Dies signalisiert Respekt und Dankbarkeit.
Den Portwein immer nach links reichen, niemals nach rechts. Weshalb, weiss man nicht so genau. Dass es eine Marine-Tradition ist (port = «backbord» = links, wenn man gegen den Bug schaut), stimmt angeblich nicht. Ach ja … und noch die Sache mit dem Bischof von Norwich: Wird der Portwein nicht gereicht, gilt es als unhöflich, danach zu fragen. Stattdessen soll man die Frage stellen: «Do you know the Bishop of Norwich?» Lautet die Antwort nein, entgegnet man: «He’s a very good chap, but he always forgets to pass the port.»
Rülpsen beim Essen bedeutet, dass es schmeckt. Ebenso, wenn es eine kleine Unordnung auf dem Tisch gibt. Reis sollte man immer aufessen, hingegen darf man ein wenig von anderen Speisen übrig lassen, um zu zeigen, dass man satt ist.