Hey, schon gesehen? Batman hat ein neues Batmobile!
🦇🏎 #TheBatman pic.twitter.com/qJFNprk1ut
— Matt Reeves (@mattreevesLA) March 4, 2020
Ja, das Ding ist bereits ein paar Wochen schon da, aber irgendwie ging die News etwas unter (hmmm, weshalb wohl?). Jedenfalls hat Matt Reeves, Regisseur-Drehbuchautor-Produzent des neusten Batman-Relaunches «The Batman», ein paar Screentest-Bilder geshared.
Jap, das ist Robert Pattinson als Batman/Bruce Wayne. Wurde der Ärmste anfänglich mit Häme eingedeckt (wohl weil die meisten ihn ausschliesslich wegen den «Twilight»-Filmen kannten), hat man inzwischen gecheckt, dass der zum arthousigen Charakterdarsteller mutierte Engländer wohl einen gehörig guten Batman abgeben wird. Das Votum von Christian Bale hat er schon mal. Aber erst mal ein anderes Thema:
Hey, checkt mal das neue Batmobile!
OK, wie cool ist das denn??!!
Vorne Dodge Challenger, hinten Ford GT40. Irgendwie. Obwohl die Gesamtform am ehesten einem AMC Javelin nahe kommt, nicht?
Aber Achtung! Muscle-Car-Optik hin oder her, das neue Bat-Ding hat Heckmotorantrieb, weshalb auch ein wenig DeTomaso Pantera einzufliessen scheint, oder?
Jedenfalls ist das neue Batmobile eine willkommene Abwechslung zu den doch sehr militärischen Fahrzeugen der letzten Filme, und ausserdem etwas, das dem ursprünglichen Spirit von Bob Kanes Comicfigur viel näher kommt – ohne dabei historisch zu wirken.
Das aller-allererste Batmobile, das in den Comics Premiere feierte, war kein schwarzes Superhelden-Fahrzeug, wie wir es heute kennen, sondern ein rotes Cabriolet, das entfernt an den Cord 810 Phaeton erinnerte:
Bald aber bekam das Batmobile ein Styling, das eindeutiger auf den Namensgeber verwies: Fledermaus-Flügel und dergleichen. Hier eins aus dem Jahr 1941:
Über die Jahre veränderten sich die Modelle stets so sehr, dass man, als man 1960 ein echtes Auto für Promo-Zwecke benötigte, wiederum ein komplett neues Design verwendete. Auf Basis einer Oldsmobile Rocket 88 wurde 1963 dieses erste, echte, fahrbare Batmobile fertiggestellt:
Wenige Jahre später folgte eines der ikonischsten Fahrzeuge der gesamten Automobilgeschichte:
Für die 1966er TV-Serie (die eh sowas von geil ist) fertigte Autodesigner George Barris das wohl berühmteste Batmobile aller Zeiten auf Basis eines Lincoln Futuras, eines Konzeptautos aus dem Jahr 1955, an.
Hier die Patentanmeldung:
Während es danach diverse Comic- und Cartoonfilm-Batmobiles gab, folgten für Batman-Realfilme etliche Dürrejahre, bis schliesslich anno 1989 Regisseur Tim Burton der Welt ein neues Batmobile präsentierte:
Das Art-Deco-Fahrzeug wurde unverändert in den beiden Filmen «Batman» (1989) und «Batman Returns» (1992) mit Michael Keaton in der Hauptrolle eingesetzt.
Und dann kam Joel Schumacher.
Und mit dem Regisseurwechsel kamen für «Batman Forever» (1995) und «Batman & Robin» (1997) die wohl phallischsten Batmobiles der Geschichte – überlange, leuchtende, glitzernde, mit riesigen Flügeln versehenen Chilbi-Dinger, die wohl nur in Herrn Schumachers Fantasie richtig funktionierten.
Schumachers karnevaleske Interpretationen, die mässig bis schlechtes Echo hervorriefen, waren wohl auch der Grund, warum die Filme der Christopher-Nolan-Trilogie – «Batman Begins» (2005), «The Dark Knight» (2008), «The Dark Knight Rises» (2012) – einen psychologisch düsteren Batman zeichneten. Dazu passte auch ein brandneues Batmobile, The Tumbler genannt:
Vom Designer als «Kreuzung zwischen einem Lamborghini und einem Panzer» beschrieben, erwies sich der Tumbler als eines der erfolgreicheren Batmobiles, war es in allen drei Filmen der Trilogie mit Christian Bale in der Hauptrolle zu sehen.
In den DC-Extended-Universe-Filmen war das Batmobile scheinbar eine Kombo zwischen dem Tumbler und den fliessenden Designs des 1989er Burtonmobiles:
Dieses Baumaschinen-Design erhielt 2017 für «Justice League» ein Firepower-Upgrade und wurde The Knightcrawler getauft.
Was also mit einem roten Sportcabrio 1939 begann, mutierte über die Jahrzehnte zu einer technoiden Waffenplatzform.
Ach, Militärarsenal gibt's bereits genug in der realen Welt. Ein Neubeginn mit einem Muscle Car, aber – das könnte klappen. Freuen wir uns auf 2021!