Heute Abend lohnt sich ein Blick in den Nachthimmel. Dann ist Vollmond, aber einer der besonderen Sorte: Der grösste und hellste Supermond seit 68 Jahren wird die Nacht erhellen. Wer das Naturspektakel verpasst, muss lange warten, bis wieder ein Mond von dieser Grösse zu sehen ist: Erst im November 2034 ist es wieder soweit.
Supermonde – auch Supervollmonde genannt – gibt es gar nicht so selten. Sie entstehen durch die Überlagerung zweier Phänomene: Zum einen kommt der Trabant der Erde auf seiner elliptischen Umlaufbahn unterschiedlich nahe. Etwa alle 27 Tage durchläuft er den erdnächsten Punkt, das Perigäum. Dann ist er nur rund 356'000 Kilometer entfernt – 50'000 Kilometer näher als im Apogäum, dem erdfernsten Punkt.
Zum zweiten hat der Mond Phasen, das heisst, die Mondscheibe ist unterschiedlich beleuchtet. Von einer Mondphase bis zur nächsten gleichen Phase – zum Beispiel vom hellen Vollmond bis zum dunklen Neumond und wieder zurück zum Vollmond – dauert es 29,5 Tage.
Wenn der Vollmond nun in den Zeitraum eines Perigäums fällt, spricht man von einem Supermond. Derjenige vom 14. November ist speziell, weil der Vollmond nur zwei Stunden nach dem Perigäum beginnt – das macht ihn zu einem Extra-Supermond.
Bei einem Supermond erscheint die Mondscheibe um bis zu 14 Prozent grösser als bei einem Vollmond im erdfernsten Punkt. Der Unterschied ist im Verhältnis etwa so gross wie zwischen einem Ein- und einem Zwei-Euro-Stück. Ein Supermond ist dadurch um 30 Prozent heller als ein Vollmond im Apogäum und immer noch 15 Prozent heller als ein Vollmond in mittlerer Entfernung.
Wenn der Vollmond hoch am Himmel steht, ist die Differenz in der Helligkeit deutlich erkennbar, jene in der Grösse dagegen nur für geübte Augen. Zudem kann starke Lichtverschmutzung die Wahrnehmung beträchtlich stören – und schlechte Wetterverhältnisse können dem Mondbeobachter sowieso einen dicken Strich durch die Rechnung machen.
Viel spektakulärer sieht ein Supermond in der Nähe des Horizonts aus. Dann wirkt die sogenannte Mondtäuschung – eine optische Illusion. Sie führt dazu, dass der Mond – oder auch die Sonne – am Horizont grösser erscheint. Das hat auch damit zu tun, dass unser Hirn davon ausgeht, Objekte in Horizontnähe müssten viel näher sein als solche hoch am Himmel.
Wenn am Montag also Extra-Supermond ist, lohnt es sich, den Aufstieg des Trabanten über dem Horizont zu beobachten – vorzugsweise, wenn die Mondscheibe sich teilweise hinter Bäume oder Gebäude schiebt und so besonders eindrucksvoll erscheint. Beispiele dafür gibt es in dieser Bildstrecke vom letzten Supermond:
(dhr)