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Software-Fehler war Schuld an Absturz der Mars-Sonde

Italian Space Agency President Roberto Battiston talks to journalists in front of a rendering of the Schiaparelli Space Module and of the planet Mars is displayed on a movie screen, during an event on ...
Der Absturz der Mars-Sonde «Schiaparelli» wurde laut der Europäischen Weltraumagentur (ESA) durch einen Software-Fehler beim Navigationsprogramm verursacht.Bild: Gregorio Borgia/AP/KEYSTONE

Ein Software-Fehler war für den Absturz der Mars-Sonde verantwortlich

23.11.2016, 22:2924.11.2016, 09:45
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Der Absturz der Mars-Sonde «Schiaparelli» auf dem Roten Planeten vor gut einem Monat wurde laut der Europäischen Weltraumagentur (ESA) durch einen Software-Fehler beim Navigationsprogramm verursacht.

Wie der ESA-Verantwortliche Thierry Blancquaert am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, registrierte die Sonde aufgrund einer Reihe falscher Messungen und Berechnungen eine negative Höhe, als sie noch mehrere Kilometer über der Oberfläche war.

Falsche Messung

Die Sonde «Schiaparelli» hatte am 19. Oktober beim Landeanflug auf den Mars in einer Höhe von zwölf Kilometern bei einer Geschwindigkeit von 1730 Kilometern pro Stunde regulär ihren grossen Bremsfallschirm geöffnet.

Wie Blancquaert erklärte, führten einige unerwartete Bewegungen dann jedoch dazu, dass ein Sensor eine falsche Messung vornahm, die im Navigationssystem des Bordcomputers dazu führte, dass die Position der Sonde völlig falsch berechnet wurde.

Während die Sonde in Wahrheit noch in einer Höhe von 3,7 Kilometern gewesen sei, sei eine negative Höhe von -2 Kilometern gemessen worden, erklärte Blancquaert.

Deshalb sei das Navigationssystem zum Schluss gekommen, dass die Landung bereits vollzogen war, und habe vorzeitig den Bremsfallschirm und den rückwärtigen Schutzschirm gelöst. Zudem seien die Bremsraketen nur kurzzeitig angeschaltet worden. So sei die Sonde mit 540 Kilometer pro Stunde auf den Mars aufgeschlagen.

Die ESA betonte, es handle sich nur um vorläufige Erkenntnisse. Nähere Angaben werde es erst geben, wenn Anfang nächsten Jahres eine unabhängige Untersuchungskommission ihren Bericht vorlege. (sda/afp)

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