«Guck nicht zu viel Fern, das gibt viereckige Augen», hat meine Mutter mir immer gesagt. Auf sie gehört habe ich natürlich nicht. Zu sehr lockten mich die flackernden Bilder unseres alten Röhrenfernsehers. Vor allem bei diesen neun Serien sass ich pünktlich vor der Glotze. Und Friends ist nicht dabei, weil ich es nie geschaut habe. So, jetzt ist es raus.
Der Mietpilot Balu arbeitet für das Luftfrachtunternehmen Höher und Höher von Rebecca Cunningham. Ein Waisenjunge und früherer Luftpirat, Kit Wolkenflitzer, schloss sich Balu an und ist sein Navigator. Zusammen stellen sie die Crew des einzigen Flugzeuges des Unternehmens, einem gelben Amphibienflugzeug vom Typ Conwing L-16 mit dem Namen Seegans, dar und erleben eine menge Abenteuer. Viele der Figuren basieren auf dem Trickfilm «Das Dschungelbuch».
Balu war der coolste Pilot aller Zeiten. Immer wieder hat er sich mit seiner gewitzten Art aus jedem noch so schlimmen Schlamassel gezogen. Ein Vorreiter von Käpt'n Jack Sparrow, sozusagen. Bloss ohne Rum.
Dann war da noch Kit. Er konnte auf Wolken surfen! Surfen. Auf Wolken! Also wenn das nicht der Traum von jedem Kind ist, weiss ich auch nicht.
Oh und nicht zu vergessen: die Seegans. Das mit Abstand coolste Wasserflugzeug aller Zeiten. Als Kind wollte ich deswegen unbedingt Pilot werden. Und natürlich hätte mein gelbes Wasserflugzeug Seegans geheissen.
Jetzt bin ich Online-Redaktor. Auch gut.
Pippi Langstrumpf ist die Tochter des berühmten Piraten Kapitän Langstrumpf. Da dieser auf den Weltmeeren unterwegs ist, lebt sie alleine in der Villa Kunterbunt. Gesellschaft hat sie nur von ihrem Äffchen Herr Nilsson und ihrem Pferd Kleiner Onkel. Schnell freundet sich Pippi mit den Nachbarskindern Tommy und Annika an. Zusammen erleben sie eine Menge Abenteuer.
Pippi Langstrumpf war vermutlich mein erstes weibliches Vorbild. Sie war nicht nur unerschrocken, frech und mega stark, sondern auch unabhängig. Und sie hat mit grünem Glibber ein Auto zum Fliegen gebracht.
Ich hatte den grünen Glibber, mein Vater das Auto, aber geflogen ist es das Teil leider nie. Hätte dem Bundesamt für Zivilluftfahrt vermutlich sowieso nicht gepasst.
Er reisst Wände ein, setzt Häuser unter Wasser, zwingt Muskelpakete in die Knie – Hauptsache Chaos: Paulchen Panthers Markenzeichen! Ganz gleich, wer ihm über den Weg läuft – vor dem rosaroten Nervenbündel ist niemand wirklich sicher.
Der Paulchen Panther. Schlau, gewitzt und für seine Mitmenschen ein wandelndes Desaster auf zwei rosa Beinen. Wie viele Male habe ich ihm dabei zugesehen, wie er Häuser demoliert, Schiffe versenkt und den Inspektor in den Wahnsinn getrieben hat?
Und natürlich waren da die Zeilen am Schluss jeder Folge, die sich in meine Hirnrinde eingebrannt haben und die ich bis heute auswendig kann.
Vier verleumdete Vietnamkriegsveteranen helfen auf der Flucht vor der Polizei anderen Menschen und stehen dort für Recht und Ordnung ein, wo die Polizei versagt.
Mensch, war das A-Team cool. Sie traten nicht nur für Gerechtigkeit ein, sondern konnten auch aus einem Dreirad einen Panzer bauen! Mr. T war natürlich der Härteste von allen, mit seinen 20 Kilogramm Goldschmuck um den Hals und seinen 80er-Jahre-Einzeilern.
Klar, jede Folge ist im Grunde exakt die gleiche Geschichte und nie wird jemand bei einer Schiesserei ernsthaft verletzt, geschweige denn getötet, aber egal. Als Kind habe ich das sowieso nicht gemerkt. (Und ehrlich gesagt, find ich das A-Team noch immer super).
Damit der afro-amerikanische Junge Will ordentlich aufwächst, schickt ihn seine Mutter zu ihrer wohlhabenden Schwester nach Los Angeles. Doch mit dem noblen Viertel Bel-Air hat der unkonventionelle und lebenslustige Will so seine Probleme. Vor allem mit seinem snobistischen Cousin Carlton und dessen Schwester Hillary kommt es immer wieder zu Missverständnissen.
Ich wurde mit der Serie erst richtig warm als es mit der Pubertät los ging. Erscheint mir auch logisch. Immerhin war Will ein Rebell, der sich den spiessbürgerlichen Konventionen seiner Pflegefamilie widersetzt hat. Da hab ich mich natürlich mit ihm verbunden gefühlt. (Also das mit dem Rebellieren.)
Ich mag die Serie auch heute noch. Als vor ein paar Jahren die DVDs raus kamen, habe ich sie mir alle gekauft, noch einmal angeschaut und es bis heute nicht bereut.
Sabrina lebt bei ihren Tanten Hilda und Zelda und erfährt an ihrem 16. Geburtstag, dass sie eine Halbhexe ist. Von nun an muss sie lernen, mit ihren neuen Kräften umzugehen. Dabei stehen ihr nicht nur ihre Tanten zur Seite, sondern auch der Kater Salem Saberhagen. Er war einst ein mächtiger Hexenmeister und ist in eine Katze verwandelt worden, nachdem er die Weltherrschaft an sich reissen wollte.
Wegen Salem. Er war eine schwarze Katze. Und er konnte sprechen und war sarkastisch. Damals hab ich zwar noch nicht gewusst, was Sarkasmus ist, aber gefallen hat's mir trotzdem.
Salem ist vermutlich schuld daran, dass ich den Sarkasmus heute selbst sehr gerne zelebriere. Oh, und er wollte die Welt beherrschen! Ich meine: Wer will das nicht?!
Bernd das Brot ist ein deprimiertes Kastenweissbrot mit viel zu kurzen Armen, das dazu verdonnert ist, in der Nachtschleife des TV-Programms festzusitzen.
Ich hab die Serie gar nicht gemocht! Wieso hat der so kurze Arme? Warum steht er nur da und redet? Die ganze Sendung fand ich einfach nur blöd. Aber irgendwie hab ich sie dann manchmal doch geguckt. Warum tat ich das bloss? War ich TV-süchtig? Hab ich einfach weiter geguckt, in der Hoffnung, es irgendwann zu verstehen? Ich weiss es echt nicht mehr.
Die Serie handelt von einer Gruppe Wildkaninchen, die aufgrund einer düsteren Prophezeiung des jungen Rammlers Fiver aus ihrem alten Gehege fliehen. Auf der Suche nach einer neuen Heimat müssen sie viele Gefahren überstehen.
Eigentlich hat diese Serie etwas in mir sterben lassen. «Unten am Fluss» war voll brutal, physisch und psychisch. Da waren Kaninchen plötzlich nicht mehr flauschig und süss, sondern hatten Narben im Gesicht, wurden überfahren und brachten einander um.
«Unten am Fluss» war mein erstes grosses Serientrauma. (Ja, den Begriff hab ich jetzt gerade erfunden). «Oh guck mal, ein süsser Hase.» Bähm, und er ist tot! Das «Game of Thrones» unter den Kinderserien.
Oh, es gibt auch noch einen Film. Der ist aber etwas älter. Und noch schonungsloser. Zeigt den bloss nie euren Kindern.
In einer Zeit der Mythen und Märchen spielen die Götter mit den Leben der Menschen. Doch einer stellt sich ihnen entgegen: Herkules. Als Halbgott geboren, ist er stärker als alle anderen. Er hat sich geschworen, zusammen mit seinem Freund Iolaus, für die Menschheit einzutreten und sie gegen die Willkür der Götter zu verteidigen.
Ich habe die griechische Mythologie geliebt! Und die griechische Kultur. Überhaupt fand ich jeden Aspekt am antiken Griechenland spannend. Ja, ich war eines dieser Kinder, das Geschichte mochte. Hercules hat mich, meiner kindlichen Meinung nach, in die griechische Geschichte eintauchen lassen. Haha.
Übrigens habe ich das Pendant «Xena – Die Kriegerprinzessin» nie gemocht. Keine Ahnung, warum.
Es gibt noch so viele tolle Serien von damals, die in dieser kurzen Liste keinen Platz gefunden haben: «Wicki und die starken Männer», «Alle unter einem Dach», «Heidi» und wie sie alle heissen. Darum seid jetzt ihr dran: Erzählt mir etwas von eurer TV-Kindheit!