Schweiz

105'000 Erwachsene wurden 2017 straffällig, 1039 des Landes verwiesen

105'000 Erwachsene wurden 2017 straffällig, 1039 des Landes verwiesen

04.06.2018, 11:1104.06.2018, 11:23
Mehr «Schweiz»
Blick auf die Gummi und Ausnuechterungszelle, am Donnerstag, 12. April 2018, in Schaffhausen. Am Sonntag, den 10. Juni 2018, stimmt die Bevoelkerung des Kantons Schaffhausen ueber den Kredit fuer den  ...
Bild: KEYSTONE

Rund 105'000 Erwachsene sind im vergangenen Jahr ins Strafregister eingetragen worden. Das sind fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Eine neue Statistik zeigt auch erste Entwicklungen zur neuen Ausschaffungs-Gesetzgebung.

So wurde bei 1039 Personen eine Landesverweisung ins Strafregister eingetragen, 88 Prozent davon als obligatorische, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte.

Der grösste Teil dieser Verurteilten besassen keinen B- oder C-Ausweis, waren also Kurzaufenthalter, Asylsuchende, Touristen oder Personen, welche sich widerrechtlich in der Schweiz aufhielten. Bei Ausländern mit einem B- oder C-Ausweis, welche sich strafbar verhielten, wurde bei zehn Prozent eine Landesverweisung ausgesprochen.

Weil ein Grossteil dieser Straftaten gemäss BFS noch vor dem 1. Oktober begangen worden sind, wurden für die Delikte noch keine Landesverweisungen verhängt. Gemäss dem BFS wurden 1210 Urteile identifiziert, bei welchen nach aktueller Gesetzgebung eine obligatorische Landesverweisung in Frage gekommen wäre. Bei etwas mehr als der Hälfte dieser Fälle sei eine Landesverweisung ausgesprochen worden.

Am häufigsten Verkehrsdelikte

Von insgesamt 105'000 verurteilten Erwachsenen haben die meisten gegen das Strassenverkehrsgesetz verstossen. Es folgen Delikte gegen das Strafgesetzbuch, das Ausländergesetz und am seltensten gegen das Betäubungsmittelgesetz. Dabei ist die Anzahl der Delikte in allen vier Gesetzen zurückgegangen, wie eine Grafik des Bundesamts für Statistik (BFS) vom Montag zeigt.

87 Prozent der Verurteilten wurden mit einer Geldstrafe sanktioniert. Das ist ein Prozent mehr als im Vorjahr. Davon wurden die meisten (81 Prozent) bedingt ausgesprochen. Der Anteil der unbedingten Geldstrafen betrug 18 Prozent und ist seit 2011 um sieben Prozent gestiegen.

Die Freiheitsstrafe wurde seit der Einführung von alternativen Strafen im Jahr 2007 kontinuierlich zurückgedrängt. Im Jahr 2017 erhielten 17 Prozent der Verurteilten eine Freiheitsstrafe, 72 Prozent davon unbedingt. (sda)

Ein Federdieb verursacht sechs Millionen Franken Schaden

Video: srf/SDA SRF

Unsere «Arena»-Berichterstattung

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Dickes Brötchen
04.06.2018 15:30registriert März 2016
Schafft endlich rigoros und konsequent aus! Und bevor hier wieder ein Mimimi-was-passiert-mit-straffälligen-Schweizer gestartet wird: Schafft die von mir aus auf eine einsame Insel aus!
00
Melden
Zum Kommentar
4
Warum mehr Pflanzen auf dem Teller für die Schweizer Bauern nicht rentieren
Hummus, Hafermilch und Fleischalternativen liegen im Trend, doch die Schweizer Bauern klagen: Für sie lohnt sich der Anbau von Kichererbsen oder Linsen nicht. Was sind die Gründe?

Ist das Unkraut, das da spriesst? Auf den ersten Blick ist nicht erkennbar, was Familie Tellenbach auf dem Feld inmitten von Pieterlen BE anbaut. Schliesslich handelt es sich um Kulturen, die man in der Schweiz nur selten zu Gesicht bekommt: Quinoa, Ackerbohnen, Kichererbsen und andere Hülsenfrüchte wachsen auf den paar Hektaren zwischen Wohnquartier und Bahnlinie.

Zur Story