Ich war zweimal im Hochsommer hochschwanger. Meine geschwollenen Füsse passten da in so gut wie keine Schuhe mehr. Während nach der ersten Geburt schuhtechnisch alles relativ schnell zurück beim Alten war, passte ich noch Monate nach der zweiten Geburt nicht mehr in meine alte Schuhgrösse. Und ich tat es nie wieder. Seit dem zweiten Kind trage ich meine Schuhe eine Nummer grösser.
Die Erklärung: das Mehrgewicht in der Schwangerschaft beansprucht auch die Knochen, Bänder und Muskeln im Fuss vermehrt. So kann das Fussgewölbe absenken und der Fuss wird breiter – nicht länger – was aber auch oft eine Schuhgrösse mehr zur Folge haben kann. Warum das beim zweiten und nicht beim ersten Kind (bei dessen Schwangerschaft ich notabene mehr zunahm) passiert ist? Keine Ahnung. Vielleicht, weil das ständige Herumschleppen des ersten Kindes meine Füsse vorher schon belastete.
Übrigens kann man auch durch «normale» Gewichtszunahme grössere, bzw. breitere, Füsse bekommen. Und auch ganz einfach beim Älterwerden.
Denn die Fussknochen, -bänder und -muskeln altern ebenfalls und vermögen auch bei gleichbleibendem Gewicht mit den Jahren immer weniger zu tragen.
27 Gelenke, 32 Muskeln und Sehnen, 107 Bänder und 26 Knochen – ein Viertel unseres gesamten Körpers – befinden sich in unseren Füssen.
Es macht also durchaus Sinn, nicht nur Bauchmuskeln und Trizeps zu trainieren, sondern auch unsere Füsse. Doch wie macht man das? In erster Linie wie bei allem anderen auch: durch Bewegung. Am besten möglichst oft barfuss, sodass die Füsse «lernen» ohne die Dämpfung von Schuhen auszukommen.
Die Muskeln im Fuss können aber auch durch gezielte Übungen trainiert werden, zum Beispiel durch Zehen- und Fersenstand oder dem Greifen eines Tuches mit den Zehen. Tipps dazu gibt es hier.
Der Sage nach badete der Halbgott Achilles im Fluss Styx, dessen Wasser ihn unverwundbar machen sollte. Ein Blatt an seiner Ferse verhinderte an dieser Stelle die Berührung mit dem Wasser, wodurch dies seine einzige verwundbare Stelle wurde.
Tatsächlich ist die Achillessehne zwar die dickste und stärkste Sehne unseres ganzen Körpers, aber sie ist nicht unverwundbar. Ein Achillessehnenriss ist sogar relativ häufig, gut zehn von 100’000 Menschen jährlich ziehen sich einen solchen zu. Meistens geschieht er bei Sportarten, die plötzliche Beschleunigung und abruptes Abstoppen verlangen (Tennis, Squash, Fussball, Handball …), was die Achillessehne überlasten kann. Dies geschieht meist bei untrainierten Füssen und/oder in höherem Alter, wenn auch die Sehne nicht mehr so belastbar ist.
Regelmässige Bewegung und Aufwärmen vor dem Sport beugen vor. Übrigens können auch der Konsum von Antibiotika, Anabolika und Kortison Achillessehnenrisse begünstigen.
Schwitzen ist für unseren Körper essenziell. Die Verdunstung sorgt dafür, dass Wärme abweicht und unser Körper abkühlt. Besonders reichlich tun wir das über unsere Fusssohlen: Über die insgesamt 90’000 Schweissdrüsen dort scheiden wir täglich etwa einen halben Liter Flüssigkeit aus.
Dieser ist geruchlos. Stecken die Füsse nun aber in feuchtwarmen Schuhen, werden sie zum Nährboden für Mikroorganismen. Bakterien zersetzen den Schweiss und die Füsse fangen an zu riechen. Dem wirkt man zuerst einmal mit regelmässigem Waschen entgegen, aber auch mit Fussbädern, zum Beispiel mit Bittersalz.
Trick eins: die Füsse nach dem Waschen trockenföhnen – damit verringert sich auch das Risiko einer Pilzinfektion.
Trick zwei: zum Trocknen von Schuhen saugfähiges Katzenstreu in eine Socke und über Nacht in den Schuh legen. So sind die Schuhe morgens wieder schön trocken.
98 Prozent der Babys kommen mit gesunden Füssen zur Welt. Laut einer europäischen Studie leiden später allerdings 60 Prozent der Erwachsenen an einer Fehlstellung der Füsse. Frauen sind deutlich öfter betroffen als Männer.
Zum Beispiel vom Hallux, den auch ich am linken Fuss habe. Das Hervortreten des Mittelfussknochenkopfes ruft Schwellungen und Rötungen hervor, teilweise auch Schmerzen. Ich habe das Glück, dass ich ihn im Alltag kaum spüre.
Aber nach einem Abend in High Heels kann ich kaum mehr laufen vor Schmerzen. Dabei sind gerade meine geliebten, und in jungen Jahren viel zu oft getragenen, hohen Hacken schuld an der Misere, die durch das ständige Belasten des vorderen Teils des Fusses entstand. Das einzige, was dem vorbeugt, liebe Frauen: Tragt wirklich nur an speziellen Anlässen hohe Schuhe. Eure Füsse werden es euch später danken.
Und wie ist euer Verhältnis zu euren Füssen so? Habt ihr Tipps und Tricks zur Vorbeugung von Verletzungen oder Hausmittelchen zur Pflege? Bitte her damit in den Kommentarspalten.