Der Sommer ist in vollem Gange – aber du weisst wieder mal nicht, wo du die Sonne geniessen sollst? Dann ab an diese elf Seen!
Das Tal, in welchem der grösste See des Kantons Obwalden liegt, wurde von eiszeitlichen Gletschern ausgeschliffen. Nach der letzten Eiszeit gehörte der Sarnersee noch zum heutigen Vierwaldstättersee. Nach und nach trugen aber verschiedene Flüsse viel Schwemmmaterial mit und schnürten den Sarnersee vom Vierwaldstättersee ab.
Um den See zu Fuss zu umrunden, solltest du aber mindestens die fünf Stufen in deinem Treppenhaus alleine schaffen: Ganze fünf Stunden dauert die Wanderung um den See. Dafür wirst du aber mit schönen Uferabschnitten und vielen potenziellen Badeplätzen belohnt. Falls du für die fünf Tritte in deinem Treppenhaus schon den Lift nimmst, kannst du einen Teil des Sarnersees auch mit dem Schiff zurücklegen. So schonst du deine Schuhsohle und verpasst trotzdem nichts von der Umgebung.
Der Ägerisee entstand durch einen Gletscher und wird heute hauptsächlich durch das Wasser aus dem Hüribach gespiesen. Sein Ufer war 1315 Austragungsort der Schlacht am Morgarten. Daran erinnert heute ein Denkmal.
Falls du dir nichts aus alten Schlachten und neueren Denkmälern machst, haben wir durchaus Verständnis. Macht aber nichts: Viele Feuerstellen und Badeplätze rund um den See sind perfekt, um eine Wurst auf den Grill zu schmeissen und einen Sprung ins Wasser zu wagen. Und falls du lieber über den See tuckerst, hüpf einfach in ein Boot von deinem Bootsdealer des Vertrauens und lass es dir gut gehen.
Gleich geht's weiter mit den Seen, vorher ein kurzer Hinweis:
Und nun zurück ans Wasser ...
Der Hallwilersee liegt grösstenteils im Kanton Aargau und zu einem kleineren Teil im Kanton Luzern. Die Uferlandschaft darf von Gesetzes wegen nicht bebaut werden. Was das heisst? Freie Sicht aufs Hallwilerseeufer, natürlich!
Der Weg um den See ist rund 22 Kilometer lang – dafür aber eben grösstenteils am Ufer. Falls du in der Hälfte schlapp machst, kannst du schauen, dass du dann in Mosen landest. Dort hat's nämlich einen Zeltplatz.
Und falls du eher so der Pfahlbauer oder Schloss-Typ bist: Kein Problem, gibt's auch beides. Das Wasserschloss von Hallwyl wird übrigens vom Aabach umschlossen und kann nur über eine Zugbrücke erreicht werden. Mehr Romantik geht nicht.
Klöntalersee? Klöntalersee! Dieser Natursee, der durch einen Bergsturz entstanden ist, liegt «nur» 848 Meter über Meer, ist überschaubar gross und eine Perle für Ausflügler aus der ganzen (Deutsch-)schweiz.
Hier kannst du im Sommer am Ufer in die Wiese liegen, das überragende Bergpanorama geniessen und danach deine Zehen im Wasser abkühlen. Und falls du dir dein Znachtessen selber verdienen willst, wirf die Angel rein und zieh dir einen Fisch an Land: Am Klöntalersee gilt nämlich noch das Freiangelrecht und du darfst ohne Patent fischen (wenn du folgende Bedingungen befolgst).
Falls du mit dem Auto oder Motorrad unterwegs bist, lohnt sich eine Fahrt auf der Pflasterstrasse durch den Näggeler-Wald hindurch auf die Schwammhöhe. Dort kannst du auf den See und die Umgebung hinabblicken.
Falls du einfach mal ein bisschen abschalten willst und das möglichst ohne Anstrengung – geh an den Lac de Géronde! Der ist so klein, dass du ihn schon umrundet hast, bevor du gestartet bist. Und wenn dir das immer noch zu gross ist, dann hat's grad um die Ecke zwei noch kleinere Seen, die «Petits lacs». (Falls dir die dann immer noch zu gross sind, solltest du dir eine Pfütze suchen ...)
Übrigens führt rund um den Lac de Géronde ein Holzschnitzel-Weg. Wenn du also eine gratis Fussreflexzonen-Massage willst, zieh die Schuhe aus und umrunde den See barfuss.
Und sonst? Baden! Der See gilt als beliebter Badesee und hat am einen Ende eine herrliche Badeanstalt.
Der Pfäffikersee und seine Umgebung stehen unter Naturschutz. Trotzdem musst du nicht auf den Badespass verzichten. An den gekennzeichneten Stellen darfst du ins Wasser springen und in Pfäffikon kannst du auch Boote mieten.
Wenn du keine Wasserratte bist, kannst du den See bei einem gemütlichen Spaziergang umrunden. Unterschätzen solltest du die Strecke allerdings nicht, 2,5 Stunden musst du schon einrechnen.
Du möchtest den längsten Stausee der Schweiz besuchen? Dann ab mit dir an den Greyerzersee. Bei tiefem Wasserstand kannst du zu Fuss auf die Insel von Ogoz spazieren, da diese dann zur Halbinsel wird.
Wenn du danach Lust auf etwas Süsses hast, solltest du der Schokoladenfabrik in Broc einen Besuch abstatten. Dann noch ein Abstecher ins Städtchen Greyerz und du kannst am nächsten Familienbrunch mit deinem gelungenen Ausflug in den Kanton Freiburg bluffen.
Schon Johann Wolfgang von Goethe erwähnte 1797 den Sihlsee – da gabs den Sihlsee noch gar nicht. Allerdings erkannte der wissenschaftlich interessierte deutsche Dichter das Potenzial an dem Ort. Goethes Nachfahren bauten schliesslich bis 1937 einen künstlichen Stausee in die Landschaft.
Heute ist dieser mit dem Fahrrad in 1,5 Stunden zu umrunden. Zu Fuss musst du rund fünf Stunden einrechnen. Da allerdings zwei Brücken über den See führen, kannst du ganz galant auch die Abkürzung nehmen, wenn du genug Stausee hast. Und Schiffe hat's natürlich auch.
Schon Span sangen: «Immer wenni wieder dra dänke, a das Gfüeu dert am Ufer vom See. De merki wie guet dass’s mer ta het, i gloube i gange no meh, a Louenesee ...»
Wieso Span so von diesem See schwärmen, wird dir klar, wenn du selber mal dort gewesen bist. Der kleine See im Berner Oberland liegt in einem Naturschutzgebiet und wird durch Sumpflandschaften zweigeteilt. Im Sommer kann man an den gekennzeichneten Stellen im See baden, im Winter friert er oft zu und man kann darauf Schlittschuhlaufen. Rund um den See gibt es viele Wanderwege – etwa zur Geltenhütte oder zur Wildhornhütte.
Wem der See gar nicht gefällt, der kann sich direkt bei Span beschweren.
Die Legende erzählt, dass der Lac des Taillères über Nacht entstanden sei und das ganze Waldstück, welches vorher dort gewesen ist, verschluckt haben soll. Das sollte heute eigentlich nicht mehr passieren. Darum zieht er bei guten Windverhältnissen auch viele Surfer an. Und im Winter die Schlittschuhfahrer.
Falls du tatsächlich im Winter an den Lac des Taillères pilgerst, solltest du mehr als nur ein T-Shirt tragen – der See liegt im Vallée de la Brévine, das auch als «Klein-Sibirien» bekannt ist, da im Winter Temperaturen von -30° Celsius keine Seltenheit sind.
Dieser Moorsee liegt im Jura in einer bewaldeten Vertiefung zwischen Tramelan und Saignelégier. Rund um den See gibt es Wege mit Brücken und Stegen, die nicht verlassen werden sollten, um das unter Naturschutz stehende Gebiet nicht zu beschädigen. Im Sommer darf man sich im See abkühlen.
Falls du beim Sprung ins Wasser denkst, du seist in einem Zufluss eines chinesischen Chemiewerks gelandet, musst du dir keine Sorgen machen. Die braune Farbe des Wassers ist typisch für ein Moorgebiet und kommt von den feinen Torfresten und Humusstoffen.