Die Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») hat in Syriens historischer Wüstenstadt Palmyra zwölf Gefangene getötet. Die Opfer seien geköpft oder erschossen worden, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag.
Vier Staatsbedienstete und Lehrer seien von den Dschihadisten vor einem Museum geköpft worden. Regierungssoldaten und Kämpfer von Rebellengruppen seien durch ein Erschiessungskommando umgebracht worden.
Auch lokale Aktivisten berichten über den Vorfall. Demnach wurden die Gefangenen unter anderem im römischen Amphitheater des UNESCO-Weltkulturerbes und in einem ehemaligen russischen Militärlager getötet.
Die «IS»-Extremisten brachten in der zentralasiatischen Stadt bereits mehrfach Gefangene um. Im August 2015 töteten sie unter anderem den früheren Chef-Archäologen Palmyras, Khalid Asaad, vor Dutzenden Zuschauern auf einem öffentlichen Platz. Ausserdem sprengten sie zahlreiche rund 2000 Jahre alte Kulturgüter, die zum UNESCO-Erbe gehören, darunter den Triumphbogen und den Baal-Tempel.
Die Terrormiliz «IS» hatte Palmyra erstmals im Mai 2015 eingenommen. Rund zehn Monate später konnten syrische Regierungskräfte die Stadt mit Hilfe russischer Luftangriffe wieder unter ihre Kontrolle bringen. Im vergangenen Dezember fielen die Dschihadisten allerdings erneut in Palmyra ein. (gin/sda/dpa/reu)