Diverse Studien zeigen tatsächlich: Social Media macht krank. Eine Studie der Universitäten Arkansas und Pittsburgh zeigt zum Beispiel einen direkten Zusammenhang zwischen der Intensität der Social Media Nutzung und der Entwicklung von Depressionen. Und eine Langzeitstudie der Universität Montreal unter Teenagern sagt, dass diese, je mehr Zeit sie auf Social Media verbringen, desto stärkere depressive Symptome entwickeln.
Nun bin ich zwar längst aus dem Teenageralter raus, aber eine gewisse Verstimmung nach dem Scrollen durch Instagram kenne ich auch. Alle sind dauernd in den Ferien, haben den perfekten Body, das perfekte Gesicht, die perfekte Familie, die schicksten Klamotten und schmeissen nur so mit Geld um sich. Während ich, den Wechseljahren sei Dank, zwischen zwei Kleidergrössen hin und her schlittere und mir gerade überlegen muss, worauf ich nächstes Jahr verzichte, weil die Krankenkassenprämien für mich und meine Kinder absurd hoch sein werden (nicht nur, weil sie allgemein steigen, sondern weil meine Tochter offiziell erwachsen ist). Nicht, dass ich nicht wüsste, dass alle anderen auch Probleme haben, die sie halt je nachdem mit Filter kaschieren.
Trotzdem: Auch wenn ich nicht zu Depressionen neige, würd's mir besser gehen, wenn ich den Quatsch gar nicht anschauen würde. Und ich würde so viel Zeit sparen. Das gilt vor allem für TikTok. Ich mag TikTok, weil's vor allem Unterhaltung ist und nicht so ein Neid-Förder-Programm wie Instagram. Aber kaum hab ich die App geöffnet, ist's eine Stunde später und alles, was ich gemacht habe, ist gefühlten 39 verschiedenen Leuten beim «Wednesday»-Tanz zugeschaut. Hätte ich mir in der Zeit ein heisses Bad und ein gutes Buch gegönnt, wär ich definitiv relaxter.
Nicht mal Rauchen verkürzt die Lebenszeit so dramatisch wie ungesund essen, sagt eine Studie der University of Washington. Laut dieser sind 22 Prozent aller Todesfälle im Jahr 2017 in 195 Ländern auf ungesunde Ernährung zurückzuführen. Dabei geht es nicht nur um Junkfood, sondern vor allem um verarbeitete Lebensmittel und das Fehlen von vollwertigen, pflanzenbasierten Lebensmitteln.
Nun würde ich mein Essverhalten zwar als relativ normal betiteln. Trotzdem gibt es immer wieder Tage, an denen ich abends merke, dass ich kein einziges Stück Obst oder Gemüse gegessen habe. Weil sich morgens kurz Butter auf ein Stück Zopf schmieren viel schneller geht, als ein Müesli mit frischen Früchten zuzubereiten. Weil mir das Salatbuffet in der Kantine langsam zum Hals raushängt und ich deshalb Menü 1 genommen hab, Fleischkäse mit Kartoffelstock. Und ich am Abend den Kindern (und mir) eine Freude machen wollte und Spaghetti Carbonara gekocht habe. Nicht immer, aber immer öfter. Das muss wieder ändern.
Stress und Krankheit gehören zusammen wie Hühner und Eier. Dass Krankheiten wie Krebs, Magen-Darm-, Herz-Kreislauf- oder auch psychische Erkrankungen Stress auslösen, liegt auf der Hand. Es gilt aber auch das Umgekehrte. Stress hat den Ruf, so ziemlich jede Krankheit zu fördern.
Ich glaube nicht, dass ich mehr Stress habe als andere. Aber ich würd mich unglaublich gern unglaublich viel weniger aufregen. Jedesmal, wenn mein pubertärer Nachwuchs mir nahe legt, ich soll's mal chillen, denk ich: «Wenn ihr wüsstet, wie gern ich der gechillteste Mensch auf Erden wäre.» Ich bin recht weit weg davon, leider. Ich rege mich so oft über nichtige Dinge auf, vor allem über mich selbst. Ich verliere mich so oft im grossen Ganzen, statt durchzuschnaufen und die Dinge Schritt für Schnitt in Angriff zu nehmen. Ich mache mir so viele Sorgen um Dinge, die ich nicht beeinflussen oder ändern kann. Das werde ich angehen. Vermutlich werde ich Ende 2023 immer noch nicht der gechillteste Mensch der Welt sein. Aber vielleicht ein bisschen weniger ungechillt.
Was ist mit euch? Was nehmt ihr euch vor für 2023, eurer Gesundheit zuliebe oder auch sonst? Teilt es mit uns in den Kommentarspalten.