Heute will gefühlt jeder Millenial ein Influencer sein. Um aus den Horden selfieknipsender Menschen Kapital zu schlagen, entwickeln findige Geschäftsleute immer wieder neue Ideen. Eine dieser Ideen schwappt langsam auch nach Europa über. Sie nennt sich «Pop-Up-Experiences» und macht die Influencer zu zahlender Kundschaft.
Die Idee dahinter ist eigentlich ganz simpel: Biete den Instagrammern die perfekte Kulisse für ihr Selfie und verlange dafür Geld. Das Ergebnis sind dann Wohnungen oder Fabrikhallen, deren Räumlichkeiten möglichst realitätsfremd eingerichtet sind.
Auch in Deutschland gibt es mittlerweile einen solchen Pop-Up-Experience-Store. Im sogenannten Supercandy-Pop-Up-Museum finden die Leute auf 1200 Quadratmetern 20 begehbare Installationen, die zum Fotografieren ermuntern sollen. Die meist pinken Räume erinnern dabei ein bisschen an ein modernes «Alice im Wunderland»:
Noch bis Ende Dezember können interessierte Leute in dieser begehbaren Instagram-Welt für 29 Euro bis zu 90 Minuten lang die Installationen erkunden und Fotos schiessen.
In den USA ist man schon einen Schritt weiter. Mittlerweile gibt es dort bereits erste Wohnungen, die als reine Kulissen für Instagrammer dienen und ganzjährig geöffnet haben. Die Betreiber lassen sich dabei nicht nur von den Leuten Eintritt bezahlen, sondern erhalten auch Geld von Einrichtungshäusern, damit diese die einzelnen Zimmer gestalten dürfen.
Gegenüber der «New York Times» sagt Vickie Segar, die mit ihrer Marketingagentur eine solche Instagram-Wohnung betreibt:
Dass diese Geschäftsstrategie funktioniert, zeigt die Miete, welche die Marketing-Agentur für ihr Influencer-Penthouse in New York bezahlt: 15'000 US-Dollar für 223 Quadratmeter – pro Monat!
Und in der Schweiz? Hier scheint der Trend bisher noch nicht angekommen zu sein. (pls)