meist klar
DE | FR
Leben
Instagram

Neuer Trend: Fake-Wohnungen für das perfekte Instagram-Foto

Simuliertes Wohnen – die Influencer-Welt ist um eine bizarre Geschäftsidee reicher

20.10.2018, 06:5621.10.2018, 07:27
Mehr «Leben»

Heute will gefühlt jeder Millenial ein Influencer sein. Um aus den Horden selfieknipsender Menschen Kapital zu schlagen, entwickeln findige Geschäftsleute immer wieder neue Ideen. Eine dieser Ideen schwappt langsam auch nach Europa über. Sie nennt sich «Pop-Up-Experiences» und macht die Influencer zu zahlender Kundschaft.

Die Idee dahinter ist eigentlich ganz simpel: Biete den Instagrammern die perfekte Kulisse für ihr Selfie und verlange dafür Geld. Das Ergebnis sind dann Wohnungen oder Fabrikhallen, deren Räumlichkeiten möglichst realitätsfremd eingerichtet sind.

Auch in Deutschland gibt es mittlerweile einen solchen Pop-Up-Experience-Store. Im sogenannten Supercandy-Pop-Up-Museum finden die Leute auf 1200 Quadratmetern 20 begehbare Installationen, die zum Fotografieren ermuntern sollen. Die meist pinken Räume erinnern dabei ein bisschen an ein modernes «Alice im Wunderland»:

Noch bis Ende Dezember können interessierte Leute in dieser begehbaren Instagram-Welt für 29 Euro bis zu 90 Minuten lang die Installationen erkunden und Fotos schiessen.

In den USA ist man schon einen Schritt weiter. Mittlerweile gibt es dort bereits erste Wohnungen, die als reine Kulissen für Instagrammer dienen und ganzjährig geöffnet haben. Die Betreiber lassen sich dabei nicht nur von den Leuten Eintritt bezahlen, sondern erhalten auch Geld von Einrichtungshäusern, damit diese die einzelnen Zimmer gestalten dürfen.

Hier wohnt niemand: die perfekte Wohnung als Kulisse.

Gegenüber der «New York Times» sagt Vickie Segar, die mit ihrer Marketingagentur eine solche Instagram-Wohnung betreibt:

«Leute stehen morgens auf und gehen ins nächste Einrichtungshaus, um Fotos zu machen. Unser Angebot ist für solche Personen wie Gold. Dank uns haben sie einen Platz, der ein zu Hause ist, in dem sie ihre ‹Lifestyle Home Moments› schiessen können.»

Dass diese Geschäftsstrategie funktioniert, zeigt die Miete, welche die Marketing-Agentur für ihr Influencer-Penthouse in New York bezahlt: 15'000 US-Dollar für 223 Quadratmeter – pro Monat!

Und in der Schweiz? Hier scheint der Trend bisher noch nicht angekommen zu sein. (pls)

Auch eine bizarre Welt: das Burning-Man-Festival:

1 / 16

Was Leute alles für das perfekte Foto tun:

Video: watson

Mehr zum Thema Leben gibt's hier:

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
48 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Brett-vorm-Kopf
20.10.2018 07:44registriert Mai 2016
Der (dumme) Anteil der Jugend wollte schon immer möglichst über den einfachsten Weg schnell zu Geld und Ruhm kommen. Früher war es Sänger, Schauspieler und Model. Heute selbstdarstellende Bloger, Vlogger und Influencer.
Dass jeweils nur ein kleiner Promille-Teil von diesen Traumberufen einigermaßen oder gar gut leben kann, wird bewusst ausgeblendet.
Ich frag mich aktuell nur zwei Dinge:
- Wie und wann RTL oder VOX passende Fremdschäm-Formate macht (wobei mit Bachelor/Bachelorette) sind wir ja schon Nähe dran.
- Welcher nächste pubertäre Hype als Traumjob den "Influencer" ablösen wird
2388
Melden
Zum Kommentar
avatar
Toerpe Zwerg
20.10.2018 08:24registriert Februar 2014
Influenzia
17511
Melden
Zum Kommentar
avatar
Homelander
20.10.2018 14:17registriert Oktober 2014
Man könnte es auch einfach Fotostudios nennen 😂
731
Melden
Zum Kommentar
48
72-Jährige vom Rollladen in die Luft gezogen – Graffiti hält virale Szene fest

Anne Hughes blieb mit ihrer Jacke im Rollladen eines Geschäfts hängen und wurde mitsamt ihrem Trolley in die Luft gezogen – ein Video der kuriosen Szene wurde millionenfach im Netz angeklickt. Nun hat ein Künstler den spektakulären Moment in Wales mit einem Graffiti auf derselben Jalousie festgehalten.

Zur Story