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«8 Tage»: Weltuntergangs-Serie von Sky lohnt sich nicht

Folge 2
Rennen bringt nichts. Vor schlechten Drehbüchern gibt's kein Entrinnen...Bild: Neuesuper/Stephan Rabold
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Noch «8 Tage» bis zum Weltuntergang – das ist die letzte Warnung (für Serien-Fans)

Die Sky-Original-Produktion «8 Tage» basiert auf einer spannenden Ausgangslage. Dann läuft alles aus dem Ruder. Aber nicht wegen des auf die Erde zurasenden Meteoriten.
08.03.2019, 19:5417.06.2019, 09:34
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«Wo wohnst du?» – «Nächste Woche in einem riesigen Krater.»

Das Wichtigste in Kürze

Die neue deutsche Weltuntergangs-Serie «8 Tage» ist ein Schuss in den Ofen und enttäuscht auf ganzer Linie. Serien-Fans sollten stattdessen «Der Pass» gucken – auch das ist eine Sky-Original-Produktion und um Welten besser.

Worum geht's?

Das Ende ist nah. In acht Tagen wird ein Meteorit in Europa einschlagen und Tod und Verwüstung bringen. Für mehrere höchst unterschiedliche Menschen stellt sich die Frage, was sie in der verbleibenden Zeit tun, und ob sie ihre Liebsten noch irgendwie in Sicherheit bringen können.

Der Trailer

So weit die durchaus spannende Ausgangslage. Doch damit hat es sich mit den positiven Dingen.

Was ist schlecht?

Eigentlich alles.

  • Klischee reiht sich an Klischee.
  • Die Schauspieler sind unter- oder überfordert.
  • Die Musik ist übertrieben dramatisch.
  • Es gibt reihenweise filmhandwerkliche Mängel und unrealistische Szenen.
  • Die Dialoge sind zum Schreien.
«Wir betreten nun die Hauptschlagader unseres Bunkers.»
«Manchmal kommt es nicht darauf an, wie alt man wird.»
«Sie sagen, dass der Himmel dunkel sein wird. Überall. Sogar in Amerika.»
«Tut eigentlich jede Geburt so weh?» – «Meistens schon, ja.»

Geht's noch schlimmer?

Leider ja.

Wir schreiben das Jahr 2019.

Was stimmt hier nicht?

Bild
bild: watson

Und hier?

Folge 5
Bild: Neuesuper/Stephan Rabold

Mittlerweile sollte bis zum letzten Schauspieler und Regisseur durchgedrungen sein, dass der Finger nur an den Abzug gehört, wenn man auch tatsächlich schiesst.

Der professionell-sichere Umgang mit Schusswaffen wird Polizisten und anderen Sicherheitskräften in der Grundausbildung eingeimpft. Und er ist ein Gradmesser dafür, ob die Filmemacher mit Auge fürs Detail ans Werk gingen.

Geht doch!

Folge 2
Bild: Neuesuper/Stephan Rabold

Apropos Technik ...

Bild

Teletext feiert in «8 Tage» tatsächlich ein Revival. Die deutschen Bürgerinnen und Bürger sollen die Nummern ihrer Personalausweise eingeben, um herauszufinden, ob sie in der grossen Bunker-Platz-Lotterie gewonnen haben ...

Kann sie die Serie retten?

Die Schauspieler Mark Waschke, Lena Klenke, Claude Heinrich und Christiane Paul (v.l.n.r.) am Set von ACHT TAGE
Bild: Neuesuper/Stephan Rabold

Christiane Paul war mal richtig gut. Als mutige junge Frau in der sehenswerten deutschen Komödie «Im Juli» (2000). Da spielte sie an der Seite von Moritz Bleibtreu und schaffte mit ihm den illegalen Grenzübertritt auf dem Balkan.

Sehenswerte Szene:

19 Jahre später flüchtet die ausgebildete Ärztin mit ihrer Filmfamilie erneut nach Osten – und scheitert. Allerdings nicht an den unsäglich schlecht inszenierten Schleppern, sondern an einem Drehbuch, das einfach nicht aufgeht.

«Vielleicht könnten wir langsam mal versuchen, uns selbst zu retten. Anstatt irgendwelche reichen Fuzzies hier durchzuwinken.»
Späte Erkenntnis eines Polizisten, der kurz vor dem Weltuntergang an einer Strassensperre im Nirgendwo steht.
Folge 5
Chaostage in Berlin. Ein Sinnbild für die Sky-Katastrophen-Serie.Bild: Neuesuper/Stephan Rabold

Du hättest gern eine zweite Meinung?

Hier sind ein paar knackige Auszüge aus Serien-Besprechungen deutscher Kolleginnen und Kollegen:

«Wenn das alles sein soll, was uns im Angesicht der Apokalypse einfällt, dann ist das Ende nahe.»
quelle: faz.net
«Zu ihrem auf dem Papier so faszinierenden Gedankenexperiment haben die Macher selbst kaum einen faszinierenden, erhellenden oder packenden Gedanken. (...) Hier wird auf apokalyptischer Sparflamme gekocht, nur selten geht man in die Vollen oder dahin, wo es wirklich wehtut.»
«Wenn dann Supermärkte geplündert werden oder hedonistische Sexpartys steigen, hat das auch nichts Schockierendes mehr, sondern wirkt wie ein austauschbares Bild, das in der Logik der Serie vorkommen muss, aber keinerlei Emotionen hervorruft. Weltuntergang aus der Konserve.»
«In allem erinnert ‹8 Tage› an das, was man oft im ‹Tatort› bekommt: etwas, das zwar qualitativ am oberen Ende des deutschen Fernsehbetriebs angesiedelt, aber doch standardisierte Routine ist. Das kann man am Sonntagabend machen, doch in dem Überangebot aufregender Serien, mit denen Streamingdienste und Pay-TV locken, ist ‹8 Tage› keine ernsthafte Konkurrenz.»

Was du stattdessen gucken kannst

Die wirklich besten Krimi-Serien aller Zeiten 😉

1 / 11
Die wirklich besten Krimi-Serien aller Zeiten 😉
«Die Brücke – Transit in den Tod» (2011 – 2018): Die dänisch-schwedische Krimi-Serie ist vor allem wegen ihr eine Wucht, der autistischen Mordkommissarin Saga Norén, gespielt von der Schwedin Sofia Helin. Leider war nach 4 Staffeln Schluss. Produktion: Drei öffentlich-rechtliche TV-Sender von Schweden, Dänemark und Deutschland (ZDF). Infos: imdb.com.
quelle: bbc
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Weltuntergang während des Bewerbungsgesprächs (TV-Spot)

Doku zu Meteoriten-Einschlag

Meteorit 2013 in Russland

«Alone In The Wild» (Survival-Experiment in Kanada)

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Virales Survival-Training

Video: srf/SDA SRF

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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David Rüegg
09.03.2019 03:57registriert März 2017
Nicht das es die Serie besser macht, aber das mit der Schusswaffen ist kein Fehler: Die Sicherheitsregel lautet "Solange die Visiervorrichtung nicht auf das Ziel gerichtet ist, ist der Zeigefinger ausserhalb des Abzugbügels zu halten!". Das der Finger erst bei der Schussabgabe an den Abzug kommt, macht definitiv keinen Sinn, da dies die Treffsicherheit massiv verschlechtern würde.
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GrobianGans
08.03.2019 21:07registriert Februar 2014
Ich habe gestern die beiden ersten Folgen geschaut und fand diese sehr erfrischend! Ich hab schon ganze lange nicht mehr so viel Inkompetenz vor und hinter der Kamera in so kurzer Zeit gesehen. Mit ungläubigem Staunen folgte ich dem Treiben. Durchkreuzt von lautem Lachen meinerseits. Weiterschauen werd ich natürlich nicht...
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